Austria Wien trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Manfred Schmid. Das gibt der Verein via Aussendung bekannt. Wer die Nachfolge antritt ist noch unklar.
Die Wiener Austria hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Manfred Schmid getrennt. Das gab der Fußball-Bundesligist am Montag bekannt. Es seien "Auffassungsunterschiede in wesentlichen sportlichen Fragen" festgestellt worden, hieß es in der Mitteilung. Die Suche nach einem Nachfolger des 51-Jährigen werde "umgehend" gestartet. Die Profi-Kicker der "Veilchen" befinden sich derzeit auf Urlaub.
Schmid belegte mit der Austria in der Vorsaison überraschend Rang drei, in dieser Spielzeit aber folgte eine Talfahrt. Die Violetten überwintern in der Bundesliga nur als Tabellensiebenter, im Cup-Achtelfinale schied man gegen den Regionalligisten Wiener Sport-Club aus und in der Conference-League-Gruppenphase wurde man mit zwei Punkten aus sechs Partien Letzter.
In der Aussendung schrieb die Austria, man habe die Herbstsaison "gemeinsam eingehend analysiert. Die Detailanalyse der Herbstsaison zeigt Handlungsbedarf in einigen Bereichen, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen".
Schmid bedankt sich bei Spielern und Fans
In dem Treffen am Montag wurden schließlich Differenzen offensichtlich. "Vor diesem Hintergrund sind Gespräche mit Manfred Schmid um eine gemeinsame sportliche Zukunft sowie über eine Vertragsverlängerung heute, Montag, leider abschließend gescheitert. Daraufhin haben sich beide Parteien einvernehmlich darauf geeinigt, zukünftig getrennte Wege zu gehen", berichtete der Club. Schmid sei "im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat der FK Austria Wien AG mit dem heutigen Tag von seinen Pflichten als Trainer der Kampfmannschaft entbunden worden".
Auch Schmid selbst kam in der Aussendung zu Wort. "Die Führung der Austria hat sich entschlossen in Zukunft eine bestimmte Art von Fußball sehen zu wollen. Das ist absolut in Ordnung, aber dafür bin ich nicht der richtige Trainer, weil ich nicht mit voller Überzeugung dahinterstehe. Da ich aber auch kein Trainer mit Ablaufdatum sein möchte, ist es für alle Seiten das Beste, den Vertrag sofort aufzulösen", meinte Schmid. Er bedankte sich "bei meinen Spielern, bei den vielen Fans, bei allen Mitarbeitern und Verantwortlichen der Wiener Austria". Man habe in seiner eineinhalbjährigen Amtszeit "Erfolge gefeiert, die ich selbst kaum für möglich gehalten habe".
Schmids Vertrag wäre noch bis Saisonende gelaufen und hätte sich bei einer Europacup-Teilnahme automatisch verlängert. Deshalb sah Sportdirektor Manuel Ortlechner auch keinen Grund, den Kontrakt vorzeitig zu verlängern, während Schmid selbst im Herbst des Öfteren anklingen ließ, gerne relativ rasch ein neues Arbeitspapier zu unterschreiben. Zwischen dem scheidenden Coach auf der einen sowie Ortlechner und Austria-Investor Jürgen Werner auf der anderen Seite gab es schon seit Monaten Unstimmigkeiten. "Jahrhundert-Austrianer" Herbert Prohaska bezeichnete die Trennung von Schmid im ORF als "absurd".