UEFA Cup

Austria scheitert nach Krimi an Posen

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Tor für Posen in der 121. Minute beendet die Europacup-Träume der Wiener Austria.

Die Wiener verloren das Rückspiel der ersten Hauptrunde gegen Lech Posen 2:4 nach Verlängerung und schieden mit dem Gesamtscore von 4:5 (Hinspiel 2:1) aus. Matthias Hattenberger hatte die Daxbacher-Elf vor 24.000 Zuschauern im Miejski-Stadion mit einem herrlichen Flugkopfball in der 100. Minute zum vermeintlichen Aufstieg geschossen, ein Last-Minute-Tor (121.) von Murawski sicherte aber den Polen doch noch das Weiterkommen.

Gastgeschenk der Austria zu Beginn
Das erste Gegentor entsprang einem schweren Schnitzer von Majstorovic, der offenbar Anleihen an Toni Pfeffers Blackout bei der WM 1990 gegen die CSFR genommen hatte und in der 10. Minute - von Peszko bedrängt - einen verhängnisvollen Rückpass fabrizierte, den Rengifo dankend aufnahm, Safar umkurvte und zum 1:0 einschob.

Die Austria zeigte sich vom frühen Rückstand geschockt und hatte in der 15. Minute Glück, nicht den zweiten Gegentreffer zu kassieren. Safar wehrte einen Weitschuss von Murawski mit den Fingerspitzen an die Latte und Rengifo verwertete den abspringenden Ball per Kopf. Der Torjubel blieb dem Stürmer jedoch im Hals stecken, denn der Treffer wurde offenbar wegen eines angeblich vorangegangenen Fouls an Schiemer nicht gegeben.

Nur langsam fanden die Gäste besser ins Spiel, waren aber dem 1:1 schon in der 22. Minute ganz nahe: Nach einer Freistoßflanke von Acimovic wehrte Lech-Goalie Kotorowski einen Okotie-Kopfball mit einem starken Reflex kurz ab, beim Nachschuss des Austria-Angreifers klärte der Schlussmann gemeinsam mit seinem Verteidiger Tanevski knapp vor der Linie.

Starke Austrianer nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel kamen die Wiener mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine und der verdiente Ausgleich folgte schließlich in der 61. Minute. Nach einer Flanke von Bazina ging Murawski unmotiviert mit der Hand zum Ball, den vom zypriotischen Schiedsrichter Kapitanis dafür verhängten Elfer verwandelte Acimovic sicher.

Als schon alles auf einen Aufstieg der "Violetten" hindeutete, gelang den Polen doch noch der zweite Treffer. Eine Flanke von Arboleda verlängerte Lewandowski per Kopf auf Peszko, der aus kurzer Distanz einschoss (85.). Schon eine Minute später hätte die Partie noch in der regulären Spielzeit entschieden sein können, doch Safar war bei einem Flachschuss von Rengifo auf dem Posten. In der 93. Minute stand der Austria bei einem Lewandowski-Kopfball, der nur knapp das Ziel verfehlte, noch einmal das Glück zur Seite.

Unglücklich in der Verlängerung
In der Verlängerung schlug sich Fortuna aber wieder auf die Seite der Polen, denn Lewandowski brachte die Gastgeber mit einem Schuss aus 20 Metern, der von zwei Austrianern leicht abgefälscht wurde, mit 3:1 in Führung. Die Wiener hatten jedoch postwendend die passende Antwort parat - Hattenberger versenkte eine optimale Flanke von Standfest per Hechtkopfball.

Die Polen versuchten es nach Gelb-Rot für Schiemer (106.) in den letzten Minuten mit der Brechstange und haderten zunächst mit dem Referee, der ihre Elfer-Reklamationen nach einem Trikot-Zupfer von Madl an Reiss (110.) und einem Zweikampf zwischen Madl und Peszko (117.) nicht erhörte. Schließlich hatten sie aber doch noch das glückliche Ende für sich, weil die Austria den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte und Murawski in der letzten

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Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Mir fällt nicht ein, was ich dazu sagen soll. Ich habe das Tor nicht genau gesehen. Wir haben den Ball, glaube ich, zweimal nicht wegschlagen können. Wir haben viel Lauffreudigkeit und Einsatz gezeigt und auch versucht, das Spiel zu drehen. Aber am Ende waren wir nicht die Glücklichen. Immer wenn wir in der Aufstiegssituation waren, hat Lech zugelegt, und auch umgekehrt. Lech hat am Ende alles riskiert. Gelb-Rot für Schiemer war bitter, aber wir sind hinten trotzdem gut gestanden und haben den Aufstieg nur um wenige Sekunden verpasst."

Thomas Parits (Austria-Vorstand): "Es haben 30 Sekunden gefehlt, aber so ist es im Fußball. Wir waren in Ballbesitz und dann passiert so etwas. Wir haben aber alles gegeben."

Markus Kraetschmer (Austria-Vorstand): "Wir haben jetzt schon einiges im Europacup erlebt, aber so knapp und bitter sind wir noch nie ausgeschieden. Es war ein Fehler zu viel. Jetzt müssen wir uns auf die Meisterschaft und den Cup konzentrieren. Mir tut die Mannschaft leid, ein toller Kampf ist nicht belohnt worden."

Matthias Hattenberger (Austria-Mittelfeldspieler): "Ich habe den Ball vor dem dritten Gegentor nicht richtig getroffen. Jetzt kann man nichts mehr machen. Wir waren ein Mann weniger, haben leider vorne die Bälle nicht mehr gehalten und waren unter Dauerdruck. So kurz nach dem Spiel fehlen mir ein bisschen die Worte."

Lech Posen - FK Austria Wien Endstand 4:2 nach Verlängerung (2:1,1:0). Miejski-Stadion,
24.000, SR Costas Kapitanis (CYP). Hinspiel 1:2 - Lech Posen mit einem Gesamtscore von 5:4 in der UEFA-Cup-Gruppenphase (Auslosung am 7. Oktober in Nyon, Spiele vom 23. Oktober bis 17./18. Dezember).

Torfolge: 1:0 (10.) Rengifo, 1:1 (61.) Acimovic (Elfmeter), 2:1 (85.) Peszko, 3:1 (98.) Lewandowski, 3:2 (100.) Hattenberger, 4:2 (121.) Murawski

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