Der deutsche Meistermacher soll in Favoriten übernehmen, heißt es.
Sturm Graz tritt im Rennen um Platz zwei auf der Stelle. Mit einem 0:0 bei der Austria mussten sich die Steirer am Samstag zum dritten Mal in Folge mit einer Punkteteilung begnügen. Der anvisierte Sprung auf den ersten Verfolgerplatz hinter Beinahe-Meister Salzburg wurde damit vergeben. Im Lager der Wiener rutschte das Geschehen auf dem Spielfeld indes in den Hintergrund.
Der Grund dafür heißt Felix Magath. Im Vorfeld der Sturm-Partie aufgekommene Spekulationen über einen Wechsel des deutschen Meistermachers (Bayern München, Wolfsburg) auf den vakanten Cheftrainerposten in Wien-Favoriten verbreiteten sich schnell in der Generali Arena. Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt ließ sich diesbezüglich nicht in die Karten blicken.
Auch Veh und Slomka im Gespräch
"Ich werde weder Namen noch irgendeine Art von Spekulationen kommentieren, das wäre nicht professionell", betonte Wohlfahrt gegenüber "Sky" unentwegt. Auch die im deutschen Oberhaus ebenso erfahrenen Armin Veh, Meister mit Stuttgart 2007, und Mirko Slomka sollen sich dem Vernehmen nach in der engeren Auswahl um die Nachfolge von Interimstrainer Andreas Ogris befinden.
Fix ist bei all den Gerüchten lediglich, dass bei der Austria am Dienstag eine Sitzung des Aufsichtsrats ansteht. Dort will Wohlfahrt die Liste der Kandidaten präsentieren. Noch vor dem Derby am kommenden Sonntag wird der neue Austria-Chefcoach dann feststehen. Gegen Rapid könnte der neue starke Mann bereits im Happel-Stadion auf der Tribüne Platz nehmen.
Ogris
Auf der Trainerbank wird bis Saisonende Ogris sitzen. Die Clublegende sah gegen Sturm weiter Sand im Offensivbemühen des wieder hinter Ried zurückgefallenen Tabellensiebenten. Vor allem Alexander Gorgon agierte glücklos. Der Angreifer sah dennoch einen kleinen Schritt nach vorne. "Für uns ist in der Liga nichts mehr zu holen. Bleibt noch das Cupfinale, und bis dahin wollen wir uns spielerisch weiterentwickeln", meinte Gorgon.
Auch sein Kapitän Markus Suttner sah "wieder eine Steigerung im Vergleich zum letzten Spiel". Will die Austria Titelverteidiger Salzburg im Cup-Endspiel am 3. Juni in Klagenfurt fordern, müssen die Violetten in den kommenden dreieinhalb Wochen aber noch gehörig zulegen. "Es liegt noch ein weiter Weg vor uns und wir müssen hart arbeiten, um unser Ziel zu erreichen", erklärte Ogris.
Bei Sturm war man nach der Partie verärgert, nachdem Schiedsrichter Christopher Jäger den Gästen in der 61. Minute fälschlicherweise die Führung durch den eingewechselten Josip Tadic verwehrt hatte. Laut Meinung des Unparteiischen war dieser ein Foul von Lukas Spendlhofer an Lukas Rotpuller vorangegangen. Selbst Ogris sprach von einem regulären Treffer der Grazer.
Das sagt Foda
Sein Gegenüber Franco Foda bezeichnete das Resultat zwar als gerecht. "Aber natürlich ärgert man sich, wenn man ein klares Tor erzielt hat", meinte der Deutsche. "Abhaken und auf das nächste Spiel konzentrieren", laute nun das Motto. Am kommenden Wochenende geht es für Sturm auswärts gegen den WAC. Da stehen mit den in Wien gesperrten Roman Kienast, Michael Madl und Anel Hadzic drei Stützen wieder zur Verfügung.
Dass das Trio bei der Austria abging, war vor allem in der ersten Spielhälfte offensichtlich. Die durch Verletzungen und Sperren aufgezwungenen Rotationen belasten Sturm trotz Fodas Beteuerungen mehr, als den Blackys lieb ist. "Es ist schwierig, wenn man von Spiel zu Spiel umstellen muss, auch wenn wir gute Qualität im Kader haben. Dass Automatismen dann nicht immer greifen, ist klar", sagte Torhüter Christian Gratzei.
Reizgas-Attacke
Ein Fan seines Clubs sorgte in der Generali Arena für Negativ-Schlagzeilen. Laut Polizei-Aussendung wurden Personen auf der Familientribüne kurz vor Spielende von einem Sturm-Anhänger mit einem Reizgasspray attackiert, 18 Personen erlitten leichte Verletzungen. Mehr dazu HIER >>>
Nach dem Täter wird gefahndet, wie Sturm auf der Vereins-Homepage schrieb. "Der SK Sturm setzt alles daran, um den Vorfall gänzlich aufzuklären und folgend mögliche Maßnahmen zu setzen." Außerdem wurden nach dem Match zwei Personen nach dem Pyrotechnik-Gesetz angezeigt.