Austria geht am Stock (fünf Verletzte). Jetzt soll Verstärkung her. Im Gespräch: Die beiden Teamstürmer Roland Linz und Roman Kienast.
Zweimal Turnierletzter in der Halle (Wien und Prag), dazu die große Verletzungsmisere (Netzer, Dragovic, Hattenberger, Standfest, Madl) – jetzt reagiert die Austria. AG-Vorstand Thomas Parits sucht einen Stürmer. Der Haken dabei: Er darf nicht viel kosten. Darum ist man in erster Linie an einem Leihgeschäft interessiert.
Kontaktiert wurden bereits Roland Linz (bei Braga auf dem Abstellgleis) und Roman Kienast (noch ein Jahr Vertrag bei Ham Kam, spielte zuletzt bei Helsingborg). Beide Teamstürmer wollen wechseln.
Rückkehr
Linz, der im Herbst kurzfristig wegen einer
Disziplinlosigkeit suspendiert war, wird unter Braga-Trainer Jorge Jesus
nicht mehr spielen, obwohl er der teuerste Profi der Portugiesen ist. Jetzt
will Braga ihn mit Kaufoption bis Sommer verleihen. Das würde der Austria
gefallen, doch die Violetten können sich das Gehalt ihres Ex-Stürmers (2001
bis 2003 und 2005/2006) nicht leisten. Lösungsvorschlag der Wiener: Braga
zahlt weiter einen Teil des Gehalts, Linz kann ohne Leihgebühr bei den
Violetten Spielpraxis sammeln und sich wieder für die Nationalmannschaft
empfehlen. Kaum vorstellbar, dass Braga auf dieses Angebot eingeht, denn
noch im Sommer wollten sie drei Millionen Euro Ablöse. Braga schwebt eine
Leihsumme von rund 200.000 Euro vor.
Insel
Kienast absolviert derzeit in England bei Plymouth (2.
Liga) ein Probetraining. Gleich bei seinem ersten Testspiel gegen Cardiff
(3:3) erzielte er Montagabend per Kopf das 1:0. Er stürmte neben dem
Ex-Schalker Emile Mpenza. Die Briten wollen Donnerstag entscheiden, ob sie
den Österreicher verpflichten. Auch der schottische Erstligist Dundee United
ist an Kienast, der unbedingt auf die Insel möchte, dran.
Erzrivale
Sollten sich diese Auslandspläne zerschlagen, ist die
Austria für Kienast (er will auf keinen Fall zurück nach Norwegen) eine
Option. Er wäre der nächste Ex-Rapidler, der ins Lager der Violetten
überläuft.