Kapitän Jocelyn Blanchard reicht's! Nach den Cup-Randalen fordert er von den Fans Wiedergutmachung im Derby, sonst macht er Schluss.
Austria-Kapitän Jocelyn Blanchard (36) stellt vor dem Derby den Rowdys unter den Veilchen-Fans die Rute ins Fenster. Der Franzose fordert: „Sie müssen sich gegen Rapid rehabilitieren!“ Sonst will er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern.
Dem violetten Urgestein reicht’s! Der Platzsturm nach dem Cup-Erfolg in Wiener Neustadt und die Judas-Parolen gegen Kollegen Fränky Schiemer haben das Fass beim Veilchen-Kapitän zum Überlaufen gebracht. „Ich kann solche Aktionen nicht verstehen und akzeptiere sie auch nicht länger. Diese Leute betrinken sich, werden aggressiv und verhalten sich dann wie Tiere – das ist nicht meine Philosophie von Fußball und macht mich sehr traurig“, so Blanchard enttäuscht.
Abschied
Deshalb droht er jetzt sogar mit seinem Abschied im
Sommer: „Ich habe immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn ich keine Lust mehr
habe. Und solche Sachen machen mir überhaupt keinen Spaß“, macht der
Franzose kein Geheimnis daraus, dass die Ausschreitungen (acht Festnahmen
wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung) seine Entscheidung negativ
beeinflussen. Doch Blanchard gibt den Austrianern eine letzte Chance.
Letzte Chance
Im Derby sollen sich die Randalierer für ihr
Verhalten rehabilitieren. „Ein Derby ist kein Krieg , sondern ein
Fußballfest! Die Fans sollen uns anfeuern – nicht mit Raketen oder negativen
Sprüchen gegen Rapid, sondern mit positiver Stimmung. Sie sollen singen und
90 Minuten für gute Stimmung sorgen“, fordert das violette Urgestein.
„Denn noch“, so Blanchard, „ist alles möglich“ – der zweite Tabellenplatz ist für Austria nicht unerreichbar. Mit einem Sieg am Sonntag würden die Veilchen nur noch einen Punkt hinter Rapid liegen. Blanchard: „Dieses Geschenk wollen wir unseren Fans machen.“ Bleibt zu hoffen, dass diese im Gegenzug für positive Stimmung sorgen.
Von Markus Rattenböck/ÖSTERREICH