Trainer und Sportvorstand Peter Stöger wird die Wiener Austria mit Saisonende verlassen. Nach der 0:1-Niederlage gegen Hartberg hat er die Bombe platzen lassen.
Bei der Austria hängt endgültig der Haussegen schief. Mit viel Ärger ließ Peter Stöger nach der 0:1-Pleite gegen Hartberg die Bombe platzen: „Ich habe beschlossen, dass ich im Sommer aufhöre.“ Eigentlich wäre die Bekanntgabe erst im Laufe der nächsten Woche erfolgt. Doch der Meistercoach von 2012/13 sah sich wegen Wirtschaftsboss Markus Kraetschmer zum voreiligen Handeln gezwungen.
"Wir haben lange genug herumgesprochen"
Was war passiert? Kraetschmer meinte kurz zuvor noch im Sky-Interview, dass bei der Austria gerade alle Rahmenbedingungen für einen Stöger-Verbleib geschaffen werden. Doch da stand der Abgang des Trainers bereist fest. Stöger: „Ich habe gestern (Freitag, Anm.) mit dem Präsidenten gesprochen und gesagt: „Wir haben lange genug herumgesprochen.“ Dass Kraetschmer wider besseren Wissens ein anderes Bild an die Öffentlichkeit transportierte, ließ die Wogen bei Stöger endgültig hochgehen.
„Wenn da jetzt wieder einer kommt und sagt: ‚Wir schauen und wir machen‘, dann will ich nicht nochmal drei Nächte schlafen, bevor gesagt werden kann, wie das entscheidende Gespräch beendet wurde“, hat Stöger offenbar genug vom Spiel mit verdeckten Karten.
"Unverständlich!" Neuer Vertrag für Kraetschmer
Die Personalie Kraetschmer sorgt auch bei Außenstehenden wie Sky-Experte Marc Janko für Kopfschütteln. „Es ist mit unverständlich, wie Kraetschmer bei der Austria noch vor Peter Stöger einen neuen Vertrag bekommt.“ Bumm! Das hat gesessen ...
Austria-Präsident überrascht
Clubchef Frank Hensel zeigte sich in einer am späten Samstagabend veröffentlichten Club-Mitteilung überrascht darüber, dass Stöger die Bekanntgabe seines Rücktritts vorverlegte. "Wir haben darüber gesprochen, dass wir erst Mitte der kommenden Woche die Entscheidung von Peter Stöger gemeinsam verkünden wollten. Allerdings wurden die Prioritäten heute anders gesetzt", wurde der Austria-Präsident zitiert.
Außerdem meinte Hensel: "Leider ist es uns nicht gelungen, Peter Stöger zur Verlängerung seines Vertrages zu bewegen. Peters Entscheidung ist natürlich zu respektieren. Wir bedanken uns für seinen Einsatz und das großen Engagement von Peter für den Verein, hoffen zugleich aber auch, dass wir die gemeinsam formulierten sportlichen Ziele am Saisonende erreichen. Wir sind überzeugt, dass sich Peter bis zum letzten Tag zu hundert Prozent für dieses Ziel einsetzen wird."