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Welche Spieler der Coach beim Trainingsauftakt am 29. Juni noch zur Verfügung haben wird, entscheidet sich wohl bald.

Wien. Nach einer turbulenten Saison inklusive Trainerwechsel, drei Minuspunkten zum Auftakt und Lizenz-Sorgen war die kollektive Erleichterung bei der Wiener Austria nach dem gelösten Europacup-Ticket allgegenwärtig. Mit einem souveränen 5:0 gegen Aufsteiger Austria Lustenau stürmten die "Veilchen" im Final-Rückspiel des Play-offs am Sonntag auf die internationale Bühne, bereits Ende Juli ist die Mannschaft von Michael Wimmer in der 2. Runde der Conference-League-Quali gefordert.

Insgesamt müssen drei Hürden bis zur Gruppenphase genommen werden, erst dann folgt der finanzielle Millionenregen. Dass dieses Kunststück in den vergangenen vier Jahren noch keinem Play-off-Sieger gelungen ist, beunruhigte Austria-Sportvorstand Jürgen Werner nicht. "Es ist ambitioniert, aber das müsste schon zu machen sein", sagte er. "In den letzten Jahren ist man nicht an überragenden Gegnern gescheitert." In der Tat, der FC Vaduz (Rapid), Breidablik (Austria), Piast Gliwice (Hartberg) und Haugesund (Sturm) gehören nicht zur internationalen Spitzenklasse.

Wimmer: "Für mich waren es 18 Endspiele"

Trainer Wimmer, der im Winter dem überraschend entlassenen Manfred Schmid nachgefolgt war, freute sich nach dem gelungenen Abschluss. "Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat sich belohnt für eine lange, aufregende Saison", sagte der Deutsche. "Für mich waren es 18 Endspiele. Ich fühle mich pudelwohl und jetzt gehen wir den nächsten Schritt an." Die Teilnahme am Europapokal bezeichnete Wimmer als "geil".

Welche Spieler der Coach beim Trainingsauftakt am 29. Juni noch zur Verfügung haben wird, entscheidet sich wohl bald. Verabschiedet wurden am Sonntag zumindest drei Spieler: Nikola Dovedan, Georg Teigl und Kapitän Lukas Mühl. Der deutsche Innenverteidiger sprach von "unglaublich schönen" zwei Jahren in Wien, persönlich hofft der 26-Jährige auf ein Engagement in Italien. Einen Verbleib in der Bundesliga könne er sich aktuell nicht vorstellen. Auch der Österreicher-Topf hatte in den Verhandlungen eine Rolle gespielt.

Werner: "Wir dürfen unser Tafelsilber nicht verschenken"

Als heiße Transferaktien gelten bei den finanziell weiter angeschlagenen Violetten unter anderem der Schweizer Haris Tabakovic, Matthias Braunöder oder Dominik Fitz. Werner betonte, keine Notverkäufe tätigen zu wollen. "Wir dürfen unser Tafelsilber nicht verschenken. Für uns muss es auch passen." Der Verein habe natürlich wirtschaftliche Restriktionen, aber werde erst Verkäufe tätigen, "wenn es eine Möglichkeit gibt, dass wir richtig Geld machen können", betonte Werner und zog einen Vergleich: "Wenn du eine Klasse-Bäckerei bist, drei Lehrlinge ausbildest und dann immer den besten Lehrling abgibst, dann wirst du nicht die beste Bäckerei sein."

Bei Torjäger Tabakovic, mit dessen 16 Ligatoren seit dem Frühjahrsauftakt in Europas Top-10-Ligen nur Kylian Mbappe mithalten kann, hoffen die Veilchen auf eine Vertragsverlängerung. "Haris weiß, was er an uns hat. Ich glaube, dass wir schon gute Chancen haben, dass er bleibt", sagte Werner. Die kolportierte Ausstiegsklausel im geringen sechsstelligen Bereich sei "Blödsinn".

Anstehende Vertragsverlängerung von Sportdirektor Ortlechner

Werner verkündete außerdem die anstehende Vertragsverlängerung von Sportdirektor Manuel Ortlechner. "Wir haben uns schon geeinigt und werden das noch zu Papier bringen", sagte der 61-Jährige und betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Ex-Kicker. "Er wird sehr oft kritisiert. Aber viele sehen nicht, was er im Hintergrund alles macht." Als möglicher Neuzugang steht laut Werner Innenverteidiger Tin Plavotic von Absteiger SV Ried auf der Kandidatenliste.

Leistungsträger Manfred Fischer, der die Wiener am Sonntag gegen den Aufsteiger aus Lustenau mit zwei Toren auf die Siegerstraße brachte, sieht im Austria-Kader indes viel Potenzial für größere Aufgaben. "So ein Kader muss zusammenbleiben. Wir benötigen aber noch mehr Breite und ein bis zwei Spieler, die uns verstärken." Angesprochen auf mögliche Abgänge ist Fischer bereits tätig geworden. "Dem Haris habe ich heute schon den Spind zugedreht, damit er ja nicht seine Sachen ausräumen kann", sagte er mit einem Augenzwinkern und einer Bierflasche in der Hand.

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