Jocelyn Blanchard wird nächste Saison nicht mehr für die Austria spielen.
Der mit Saisonende auslaufende Vertrag von Kapitän Jocelyn Blanchard bei der Wiener Austria wird nicht verlängert. Das gab der österreichische Fußball-Bundesligist am Dienstag auf seiner Website bekannt. Blanchard hatte seit 2003 für die Austria gespielt, hatte die Wiener unter anderem 2006 zum Meistertitel und zu drei Cupsiegen in Folge (2005, 2006, 2007) geführt.
Die Austria würde Blanchard gerne in einer anderen Funktion an den Verein binden, der 36-jährige Franzose ist bisher aber noch nicht auf ein Karriereende eingestellt. "Es ist jetzt eine neue Situation für mich. Körperlich fühle ich mich noch sehr gut in Form, ich möchte eigentlich noch weiter spielen", erklärte Blanchard, der es in 194 Ligaspielen für die Violetten auf acht Tore gebracht hat.
Geschätzt wurde Blanchard aber vor allem für seine Führungsqualitäten und jene als Denker und Lenker im defensiven Mittelfeld. "Es war eine schwierige Entscheidung, aber wir wollen die Mannschaft etwas verjüngen", begründete Austrias AG-Vorstand Thomas Parits den Entschluss, seinem Routinier keinen neuen Kontrakt mehr anzubieten. "Wir würden ihn aber sehr gerne in unseren Verein einbauen." Gespräche sollen folgen.
Vor seinem Wechsel zur Austria hatte Blanchard den Großteil seiner Karriere beim FC Metz und RC Lens verbracht. Dazwischen war der zweikampfstarke Mittelfeldspieler auch eine Saison bei Juventus Turin engagiert (1998/99). In Österreich wurde der Franzose 2006 zum besten Spieler der Bundesliga gewählt. Der aktuelle deutsche Teamchef Joachim Löw hatte ihn 2003 zur Austria geholt.
Ein Ersatzmann für Blanchard als zentrale Anspielstation ist laut Parits noch nicht ihn sich. "Wir haben noch keinen Nachfolger für ihn, man kann so einen verdienstvollen Spieler auch nicht so rasch ersetzen", meinte der Sportchef. Sein Abschiedsspiel in Violett dürfte Blanchard in der letzten Runde der laufenden Saison am 31. Mai zu Hause gegen Austria Kärnten geben. Davor steht am 24. Mai noch das Cupfinale gegen die Admira auf dem Programm.
