Bundesliga

Benbennek-Rauswurf: Ried hat Nachfolger

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Lustenau-Trainer Chabbi übernimmt für Benbennek bei den Innviertlern.

Lassaad Chabbi soll der SV Ried in den ausstehenden 13 Runden der Fußball-Bundesliga den Klassenerhalt bringen. Der 55-jährige gebürtige Tunesier mit österreichischem Pass wechselte am Mittwoch vom Erste-Liga-Club Austria Lustenau zum Oberhaus-Schlusslicht und folgt dort Christian Benbennek auf der Trainerbank nach. Chabbi erhielt einen für beide Ligen und bis 31. Mai 2019 gültigen Vertrag.

Die Rieder waren in der Winterpause mit 20 Punkten aus 20 Spielen noch auf Rang acht gelegen, mit einem Sechs-Punkte-Polster auf das Tabellenende. In der 22. Runde übernahmen sie die "Rote Laterne", die sich auch nach 23 Runden aufgrund des um sechs Treffer schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Vorletzten SV Mattersburg innehaben. Der Achte SKN St. Pölten (24) ist auch noch voll im Abstiegskampf, Admira Wacker Mödling und der WAC (je 28) hingegen sind schon etwas enteilt.

"Ich freue mich sehr, dass mir diese Aufgabe angeboten wurde. Ich bin sicher, dass ich es schaffen kann, dass die SV Ried in der Bundesliga bleibt. Ich war schon oft bei Vereinen, die in den Abstieg verwickelt waren und es ist bisher immer gut gegangen", blickte Chabbi der neuen Aufgabe zuversichtlich entgegen. Der Vater von Sturm-Graz-Stürmer Seifedin Chabbi wird am Donnerstag (10.00 Uhr) im VIP-Club der Keine Sorgen Arena präsentiert und danach am Nachmittag zum ersten Mal ein Training leiten.

Schiemers erste Amtshandlung

Die erste bedeutende Amtshandlung von Neo-Manager Franz Schiemer war damit gleich ein Trainerwechsel. Der 30-jährige Ex-Abwehrspieler hatte erst am 8. Februar die Nachfolge von Langzeit-Manager Stefan Reiter bei den Riedern angetreten. "Lassaad Chabbi war mein absoluter Wunschkandidat. Er hat vor zwei Jahren mit Austria Lustenau in einer ähnlichen Situation den Klassenerhalt fixiert und die Mannschaft zu einem Top-Team in der Ersten Liga geformt. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm die Trendumkehr schaffen können", erklärte Schiemer.

Für eine Fortsetzung der kurzen Trainer-Ära Benbenneks waren drei Niederlagen im Frühjahr, insgesamt fünf in Folge, zu viel. Das 0:1 bei der Admira, eine genauso unglückliche Niederlage wie das 0:1 zum Jahresauftakt beim WAC, war am Ende entscheidend. Dazwischen hatte es für die Rieder eine 1:6-Heimklatsche gegen Meister Salzburg gegeben.

Die Änderung auf der Trainerposition, die siebente in der Liga in der laufenden Saison, war schon unmittelbar nach der Samstag-Partie erwartet worden. Die Rieder warteten aber ab, bis sie den geeigneten Nachfolger gefunden hatten. Benbennek leitete daher bis am Mittwoch noch alle Trainings, bereitete die Mannschaft auch schon auf das schwere Heimspiel gegen den Dritten Austria Wien am Samstag (18.30 Uhr) vor.

"Ich möchte mich bei Christian Benbennek für den unermüdlichen Einsatz bedanken. Für ihn war es in den vergangenen Tagen nicht einfach. Er hat sich dem Verein gegenüber aber immer ausgesprochen fair verhalten. Dafür gebührt ihm meine größte Hochachtung", sagte Schiemer. Am Mittwochabend fand noch ein Gespräch mit dem 44-jährigen Deutschen statt, der vertraglich noch bis Sommer 2018 an den Club gebunden ist.

Chabbi soll die Rieder retten

Benbennek war erst im Sommer zu den Innviertlern gestoßen, als Alternative für Marc Kienle, der den Innviertlern zuvor abgesagt hatte. In 23 Spielen schauten aber nur sechs Siege heraus, bei zwei Remis und gleich 15 Niederlagen. Die Rieder haben mit einer Bilanz von 19:40 auch die wenigsten Tore in der Liga erzielt und die meisten Gegentore erhalten. Im Cup schieden die Rieder in der zweiten Runde gegen St. Pölten aus.

Chabbi gibt seine Premiere im Oberhaus. Der Familienvater hatte von 2007 bis 2014 in der Akademie Vorarlberg gearbeitet, ehe er nach einem Kurz-Gastspiel als Co-Trainer in Katar im März 2015 das Kommando in Lustenau übernahm. Mit den Vorarlbergern war er im Aufstiegskampf dabei, nach 21 Runden fehlen dem Dritten sieben Punkte auf Rang eins.

Die Lustenauer erteilten Chabbi am Mittwoch die Freigabe. Als Interimstrainer wird vorerst und damit auch im Heimspiel gegen Kapfenberg am Freitag Amateure-Coach Daniel Ernemann fungieren. Präsident Hubert Nagel steht bereits mit mehreren potenziellen Nachfolgern in Kontakt. Der Chabbi-Nachfolger soll so schnell wie möglich präsentiert werden, verlauteten die Lustenauer.

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