Sturm Graz feiert Last-Minute-Sieg gegen Grödig.
Red Bull Salzburg - SC Wiener Neustadt Endstand 6:0 (2:0)
Red Bull Arena, 7.045 Zuschauer, SR Weinberger.
Tore: 1:0 (28.) Keita, 2:0 (32.) Berisha, 3:0 (61.) Soriano, 4:0 (66.) Sabitzer, 5:0 (67.) Soriano, 6:0 (93.) Hinteregger
Titelverteidiger Red Bull Salzburg hat seine Pflicht am Samstag in der Fußball-Bundesliga souverän erfüllt. Der Tabellenführer besiegte den Abstiegskandidaten Wiener Neustadt zu Hause mit 6:0 (2:0). Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid beträgt damit sieben Runden vor Schluss weiterhin sechs Punkte. Die Neustädter dagegen rutschten hinter die Admira auf den letzten Tabellenplatz.
Salzburgs elfter Sieg in Serie gegen die Niederösterreicher war nie in Gefahr. Kapitän Jonatan Soriano traf im Doppelpack (61., 67.). Die weiteren Tore erzielten Naby Keita (28.), Valon Berisha (32.), Marcel Sabitzer (66.) und Martin Hinteregger (93.). Wr. Neustadt liegt nach der fünften Niederlage in Serie punktegleich mit der Admira auf dem Abstiegsplatz, hat aber eine bereits um 13 Treffer schlechtere Tordifferenz.
Salzburg-Trainer Adi Hütter setzte im ersten von acht "Endspielen" um die Meisterschaft, wie er sie bezeichnet hatte, auf dieselbe Offensivformation wie zuletzt im Schlager bei Rapid (3:3). Berisha dürfte sich links im Mittelfeld endgültig einen Stammplatz erkämpft haben. Der Norweger traf wie schon vergangene Woche in Wien.
Die Salzburger kontrollierten das Spiel von Beginn an, blieben vorerst aber harmlos. Ein erster Schuss von Benno Schmitz wurde zu einer sicheren Beute von Domenik Schierl, der den gesperrten Thomas Vollnhofer im Neustadt-Tor vertrat (18.). Der Druck der Bullen nahm aber zu. Die Belohnung folgte durch Keita, der nach einer von ihm selbst lancierten Aktion etwas glücklich wieder an den Ball kam und sein viertes Ligator im Frühjahr erzielte.
Berisha legte nach Pass von Schmitz nach. Die Salzburger vergaben noch vor der Pause mehrere Großchancen auf das 3:0. Lazaro scheiterte aus guter Position ebenso an Schierl (33.) wie Peter Ankersen nach Zuspiel von Kapitän Jonatan Soriano (41.). Der Salzburger Akademie-Absolvent Schierl war auch bei einem Schuss von Sabitzer auf dem Posten (37.).
Die Neustädter wurden nicht wirklich gefährlich - daran änderte sich auch nach Seitenwechsel nichts. Hinteregger köpfelte nach einem Corner von Schmitz an die Latte (57.), ehe Soriano groß aufspielte. Der Spanier traf erst per Freistoß aus halblinker Position und danach nach Vorarbeit von Sabitzer ins kurze Kreuzeck. Dazwischen servierte er Sabitzer im Konter auch noch das 4:0.
Soriano hält nun bereits bei 23 Toren gegen seinen Lieblingsgegner aus Wr. Neustadt, sieben alleine in dieser Saison. Die Schützenliste führt der 29-Jährige mit 26 Treffern an. Nur zwei mehr hat Wr. Neustadt in dieser Saison bisher erzielt. Eine echte Chance, das Torkonto aufzubessern, gab es in Salzburg nicht. Stattdessen schlug Hinteregger nach einem Gestocher aus kurzer Distanz in der Nachspielzeit noch einmal zu. Schierl musste sich auch noch gegen Lazaro (78.) und den eingewechselten Massimo Bruno (92.) auszeichnen.
Die Salzburger spielten nach acht Ligaspielen mit Gegentreffer erstmals wieder zu Null. Gegen Wr. Neustadt sind sie bereits 17 Partien ungeschlagen, das Torverhältnis bei den jüngsten elf Siegen gegen die Niederösterreicher lautet 52:5. Die Neustädter sind bereits sechs Runden sieglos und bleiben das schwächste Auswärtsteam der Liga.
Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Ilsanker, Hinteregger, Schmitz - Lazaro, Keita, Ch. Leitgeb (75. Ramalho), Berisha (67. Bruno) - Soriano, Sabitzer (70. Djuricin)
Wr. Neustadt: Schierl - T. Kainz, Susac, Sereinig, Denner - Ranftl, Freitag, O'Brien, Dobras (54. M. Koch) - Rauter (57. Maderner), Hellquist (70. S. Wimmer)
Gelbe Karten: keine
Die Besten: Keita, Ch. Leitgeb, Soriano, Sabitzer, Hinteregger bzw. Schierl
Nächste Seite: Admira gegen Altach
FC Admira Wacker Mödling - SCR Altach Endstand 2:2 (0:1)
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.359, SR Lechner.
Torfolge: 0:1 (45.+1) Aigner, 1:1 (58.) Windbichler (Foulelfmeter), 1:2 (62.) Aigner, 2:2 (79.) Ouedraogo
Die Admira hat den letzten Tabellenrang in der Fußball-Bundesliga verlassen. Durch ein 2:2 (0:1) gegen Europacup-Aspirant SCR Altach rückten die Südstädter am Samstag punktegleich mit dem neuen Schlusslicht Wiener Neustadt auf Platz neun vor. Die Vorarlberger verloren im engen Dreikampf um den zweiten Platz hingegen Boden und sind nun Vierter.
Hannes Aigner brachte Altach zweimal in Führung (45.+1, 62.), musste nach einer Gelb-Roten Karte aber in der 68. Minute vom Feld. Die zuvor bereits durch Kapitän Richard Windbichler (58./Foulelfmeter) erfolgreiche Admira schaffte durch Issiaka Ouedraogo (79.) den Ausgleich. Im Finish war der Nachzügler dem Sieg deutlich näher. Im zweiten Spiel nach der Bestellung von Oliver Lederer zum Cheftrainer gelang den Niederösterreichern somit der erste Punktgewinn.
Die prägende Figur des Spiels hieß Hannes Aigner. Der nach einer Rot-Sperre wieder in die Startelf zurückgekehrte 34-Jährige glänzte als Doppeltorschütze, ehe er wegen der zweiten Unsportlichkeit vom Spielfeld musste.
Zunächst durfte Aigner über sein 50. Bundesliga-Tor jubeln - eines mit Schönheitsfehler. Ein weiter Ball von Altach-Torhüter Andreas Lukse wurde von Louis Ngwat-Mahop auf den Angreifer verlängert, der souverän verwertete. Dass Aigner dabei aus Abseitsstellung gestartet war, blieb von den Unparteiischen ungesehen. Die Admiraner gingen mit hängenden Köpfen in die Kabine, nachdem sie zuvor die spielbestimmende Mannschaft gewesen waren.
Lukse musste bereits in der 6. Minute vor dem einschussbereiten Eldis Bajrami klären, ein Treffer des ungemein beweglichen Ouedraogo wurde danach zurecht wegen Abseits nicht anerkannt (23.). Ein von Markus Katzer mit dem Fuß Richtung Tor verlängerter Knasmüllner-Freistoß war Beute von Lukse (32.). Vom Aufsteiger war bis zu Aigners Treffer offensiv kaum etwas zu sehen.
Die Admira suchte auch nach der Pause vehement den Abschluss. Ein Knasmüllner-Kopfball ging knapp am Tor vorbei (54.), ehe Ouedraogo von Prokopic im Strafraum gefällt wurde. Windbichler verwertete seinen dritten Elfer in dieser Saison mit Erfolg.
Die Freude über den Ausgleich sollte vorerst aber nicht lange währen. Erneut lieferte Ngwat-Mahop für Aigner die Vorarbeit, die Admira-Abwehr war dabei nicht wirklich im Bilde. Der Doppeltorschütze, wegen Ballwegschlagens bereits verwarnt, musste nach einem völlig unnötigen Handspiel am gegnerischen Strafraum danach vom Feld - und die Admira kam auf.
Mit den eingewechselten Rene Schicker und Benjamin Sulimani wollte die Heimelf das Tor erzwingen. Schicker traf per Kopf die Stange (75.) und legte dann mustergültig für Ouedraogo auf. Für den Stürmer aus Burkina Faso war es erst sein zweites Saisontor. Nummer drei wäre fast noch gefolgt, ein Kopfball Ouedraogos landete im Finish jedoch nur an der Latte (88.). Altach rettete den Punkt schließlich mit Glück über die Zeit, die Admira muss weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2015 warten.
Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Wostry, Katzer, Ebner - Windbichler (76. Lackner) - Bajrami (70. B. Sulimani), Knasmüllner (64. R. Schicker), Kerschbaumer, Grozurek - Ouedraogo
Altach: Lukse - Lienhart, Pöllhuber, Zwischenbrugger, Zech - Tajouri (46. Seeger), Jäger (80. Roth), Prokopic, Schreiner (91. Gercaliu) - Ngwat-Mahop, Aigner
Gelb-Rote Karte: Aigner (68./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Kerschbaumer, Grozurek bzw. Ngwat-Mahop, Seeger
Die Besten: Kerschbaumer, Ouedraogo bzw. Pöllhuber, Aigner
Nächste Seite: Sturm Graz gegen Grödig
SK Sturm Graz - SV Grödig Endstand 2:1 (1:1)
Graz, UPC-Arena, 12.466, SR Grobelnik.
Torfolge: 1:0 (20.) Piesinger, 1:1 (31.) Maak, 2:1 (92.) Kienast
Sturm Graz hat die eigene imposante Heimserie dank eines Last-Minute-Tores fortgesetzt. Die Steirer gewannen am Samstag dank eines Treffers von Roman Kienast in der 92. Minute mit 2:1 (1:1) gegen Grödig und fixierten ihren fünften Sieg in Folge in der UPC-Arena. Die Truppe von Coach Franco Foda zog damit in der Bundesliga-Tabelle an Altach vorbei und blieb auch dem Zweiten Rapid auf den Fersen.
Nach Toren von Simon Piesinger (20.) bzw. Mathias Maak (31.) hatte es trotz einer Gelb-Roten Karte für Grödigs Christoph Martschinko (62.) lange Zeit nach einem Unentschieden ausgesehen. Kienast hatte in der Nachspielzeit aber etwas dagegen, machte den siebenten Sturm-Sieg in den jüngsten acht Spielen noch perfekt. Sturm liegt nach 29 Runden weiter zwei Zähler hinter Rapid und dem angepeilten zweiten Champions-League-Qualifikationsplatz sowie einen Punkt vor Aufsteiger Altach.
Die Grödiger kassierten trotz einer kämpferisch überzeugenden Vorstellung auswärts die sechste Niederlage in den jüngsten sieben Spielen, haben als Achter aber immer noch beruhigende acht Punkte Vorsprung auf das Neo-Schlusslicht Wiener Neustadt.
Die 12.466 Zuschauer in Graz sahen schon nach acht Minuten eine strittige Situation. Andreas Gruber fiel im Strafraum im Duell mit Grödig-Goalie Cican Stankovic, der für den verletzten Manuel Schüttengruber nachnominierte Schiedsrichter Gerald Grobelnik entschied aber wohl zu Recht auf Schwalbe und Gelb für den Sturm-Hoffnungsträger.
Die zuletzt erfolgsverwöhnten Sturm-Fans mussten aber trotzdem nicht lange auf den ersten Torjubel warten. Einen Schick-Eckball brachten die Grödiger nicht weg und nach einer Madl-Hereingabe stocherte Piesinger den Ball aus vier Metern über die Linie (20.). Der Mittelfeldspieler stand damit einmal mehr goldrichtig, untermauerte mit seinem schon siebenten Treffer seine diese Saison neugewonnenen Goalgetter-Qualitäten.
Die Grazer hatten da ihre beste Phase, Stankovic hielt aber einen Madl-Kopfball (26.) und konnte einen Kienast-Kopfball (27.) über die Latte drehen. Insgesamt waren die Salzburger aber absolut ebenbürtig, sehr beweglich, schalteten schnell um und stellten die Grazer vor Probleme. Der Ausgleich war daher durchaus leistungsgerecht. Christian Gratzei sah bei einem Nutz-Freistoß schlecht aus, konnte den Ball nur kurz abwehren und Maak staubte aus kurzer Distanz zum 1:1 (31.) ab.
Nach dem Seitenwechsel fehlte den Grazern lange Zeit die nötige Effizienz. Ein von der Hand von Robert Strobl abgefälschter Spendlhofer-Schuss landete an der Stange (51.), der Elfmeterpfiff blieb aus, da die Aktion äußerst schwer zu sehen war. Zudem schob Kienast den Ball aus sieben Metern stümperhaft neben das Tor (62.). Martschinko kritisierte unmittelbar danach wohl in Richtung des Linienrichters und sah wenig überraschend die Ampelkarte.
Die Grazer zogen daraufhin ein Power-Play auf, vermochten es aber nicht, gefährlich bis in den Strafraum zu kombinieren. Der Abwehrriegel der Salzburger stand sehr gut und sie wurden beinahe auch für ihre kämpferische Leistung und ihren Willen mit einem Punkt belohnt. Kienast stieg aber nach einem Schick-Kopfball am Höchsten und traf zum am Ende doch verdienten 2:1 (92.). Er machte damit auch seine zuvor vergebene Topchance vergessen und sorgte für den dritten Sturm-Sieg gegen Grödig hintereinander.
Sturm Graz: Gratzei - Ehrenreich (72. Schmerböck), Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic (66. Offenbacher), Piesinger - Schick, Avdijaj, Gruber (86. Tadic) - Kienast
Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Maak, Strobl, Martschinko - Brauer, Völkl - Huspek, Nutz (87. Schütz), Venuto (92. Karner) - Gschweidl (65. Hart)
Gelb-Rote Karte: Martschinko (62./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Gruber, Avdijaj bzw. Strobl, Huspek
Die Besten: Madl, Spendlhofer, Kienast bzw. C. Stankovic, Nutz, Huspek