Soriano-Abgang

"Bullen" schießen gegen Kritiker

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Sportchef hält nach Soriano-Abgang ein Plädoyer für das eigene Konzept.

Zahllose Stützen haben in den letzten Jahren das Weite gesucht. Die meisten gingen zu RB Leipzig. Andere zog es etwa in die Premier League. Jonathan Soriano wechselt nach China. Nach fünf Jahren verliert der Klub nicht nur einen Torjäger. Er verliert sein Gesicht. Wie geht es nun bei Red Bull Salzburg weiter?

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Eine Frage, die Sportchef Christoph Freund missfällt. "Es wird darüber geschrieben, dass unsere Fans wieder auf einen Star verzichten müssen. Es heißt, Salzburg kann Spieler nicht halten. Das verwundert mich. Wir sind erfolgreich wie nie und mussten uns nie so viel rechtfertigen", reklamierte er.

In seiner mehrminütigen Rede schoss er gegen die Kritiker: "Wir haben drei Mal das Double geholt, das war vorher nie der Fall. Früher haben wir ältere Spieler geholt, die am Ende der Karriere waren, große Namen waren. Sie haben das nie geschafft. Das geht mir einfach unter."

Freund erklärt Klub-Philosophie

Aktuell hat man in der Liga als Tabellenführer 49 Punkte auf dem Konto. "Das ist mehr als in den vergangenen acht Jahren zu dem Zeitpunkt - außer im zweiten Jahr unter Roger Schmidt (2014/Anm.)", so Freund. "Ich verstehe nicht, warum das nicht mehr thematisiert wird." Immer wieder würde er lesen, dass „Salzburg zerfällt“, aber das stimme nicht.

"Man hört nur, Salzburg ist am Weg nach unten - das ist nicht der Fall, das wird auch in Zukunft nicht der Fall sein. Dafür brauchen wir eine positive Grundstimmung." Er sieht das Team auch für die Post-Soriano-Ära gerüstet: "Wir sind zur Überzeugung gekommen, dass wir sehr, sehr gut aufgestellt sind und die Mannschaft das auf Dauer kompensieren wird."

Soriano
© GEPA

(c) GEPA

Einen direkten Nachfolger für den Spanier gebe es nicht. "Den wird es vielleicht nie geben. Aber wir sehen das auch als Chance, uns weiterzuentwickeln." Künftig wolle Salzburg "vielleicht 70 oder 80 Prozent" mit der eigenen Jugend abdecken.

"Sprungbrett-Status ganz wertvoll"

Wichtig seien in diesem Zusammenhang auch die Transfers von Salzburg-Profis in internationale Topligen. "Der Status als Sprungbrett ist ganz wertvoll, um junge Spieler dazu zu bringen, dass sie überhaupt in Österreich spielen", sagte Freund. So konnten die "Bullen" in den vergangenen Jahren mehr als 100 Millionen Euro einnehmen.

"Das ist eine ganz wichtige Säule in der Finanzierung des Vereins", sagte Freund. "Wir haben in den letzten drei Jahren die Marke überschritten. Vor fünf, sechs Jahren hätte jeder - inklusive mir - gesagt, das ist unvorstellbar in Österreich." Der Soriano-Verkauf zu Beijing Guoan spülte übrigens kolportierte zehn Millionen in die Kasse.

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