Wiener müssen um Vize-Titel zittern. Sturm fixiert Europa - Rapid gewinnt.
3:2 - Salzburg dreht Partie bei den "Veilchen"
Red Bull Salzburg hat auch am Donnerstag in der 35. Runde der Fußball-Bundesliga meisterliche Klasse bewiesen. Die Salzburger setzten sich nach 0:2-Rückstand im Happel-Stadion gegen die Austria noch mit 3:2 (1:2) durch und verpassten den Vizemeister-Ambitionen der Wiener damit einen Dämpfer, da Sturm Graz nun punktgleich ist. Zuvor hatten die "Bullen" Geschenke an die Gastgeber verteilt.
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Die Austria ging bereits in der sechsten Minute aufgrund eines Eigentors von Andreas Ulmer in Führung. Nach einem starken Beginn war der designierte Vizemeister nahezu exklusiv mit Defensivarbeit beschäftigt, erhöhte aber dank eines Blackouts von Salzburg-Keeper Cican Stankovic in der 29. Minute trotzdem auf 2:0. Der 19-jährige Amadou Haidara brachte die Salzburger kurz vor der Pause mit einem Traumtor heran, ein Doppelschlag durch Hwang Hee-chan (64. Minute) und Valentino Lazaro (66.) drehte die Partie zugunsten des Meisters.
Salzburg gewann damit auch das sechste Duell in Folge mit der Austria. Insgesamt sind die Violetten nunmehr seit elf Bundesliga-bzw. 13 Pflichtspielen gegen die Mozartstädter ohne Sieg. In dieser Saison hatte man sich gegen die Mannschaft von Trainer Oscar Garcia schon drei empfindliche Niederlagen eingefangen und dabei zwölf Tore kassiert.
Schwerer Patzer von Stankovic
Salzburg hatte früh in dem Spiel Pech: Ein Holzhauser-Eckball prallte unglücklich von Ulmer ab und rutschte Stankovic, der diesmal das Tor hütete, dann über die Schulter. Zwei gehaltene Schüsse von Olarenwaju Kayode (10.) und Felipe Pires (14.) konnten die Heimfans noch bestaunen, danach war Salzburg die bestimmende Mannschaft und machte vor allem über die linke Seite und den verhinderten Teamverteidiger Ulmer Druck.
(c) APA
Ein Fauxpas von Stankovic brachte die Austria noch höher in Führung. Der Ex-Grödiger ließ sich nach einem Rückpass zu lange Zeit und vertändelte dann einen Meter vor seinem Kasten gegen Kayode den Ball. Das 17. Tor in dieser Saison war wohl die leichteste Übung für den Nigerianer. Salzburg hatte zuvor durch den erstmals ins ÖFB-Team einberufenen Konrad Laimer und Hwang zwei, drei Chancen auf den Ausgleich verstreichen lassen.
"Bullen" drehen die Begegnung
Ulmer traf vor den Augen von ÖFB-Teamchef Marcel Koller die Außenstange. Aber erst Youth-League-Held Haidara, der den Ball aus knapp 20 Metern links ins Kreuzeck hämmerte, erzielte in der 44. Minute den Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel fand die Austria wieder nur für kurze Dauer besser ins Spiel, Salzburg übernahm rasch das Kommando. Hwang brauchte nach Vorarbeit von Wanderson zunächst nur den Fuß hinhalten, Lazaro umkurvte zwei Minuten später Austria-Goalie Osman Hadzikic und schoss aus spitzem Winkel zum Endstand ein, da die Austria im Finish nicht mehr zulegen konnte.
Der Endrang zwei wird damit erst am Sonntag ausgespielt. Die Austria spielt bei der Admira, Sturm gastiert im Lavanttal beim WAC. Derzeit liegen beide Clubs nach Punkten und Tordifferenz gleichauf, die Austria hat dank der mehr erzielten Tore die Nase vorn.
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Sturm löste mit Heimsieg Europacup-Ticket
Sturm Graz hat sich am Donnerstag in der 35. und vorletzten Runde der Fußball-Bundesliga wieder alle Chancen auf Endrang zwei erarbeitet. Mit einem 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen Admira Wacker zogen die Steirer in Punkten und Tordifferenz mit der Austria gleich, die Wiener haben aber vor der letzten Runde mehr erzielte Tore. Nicht mehr zu nehmen ist Sturm das Ticket für die Europa-League-Qualifikation.
Die Tore in dieser von exakt 13.299 Zuschauern verfolgten Partie erzielten Baris Atik (20.) und Philipp Zulechner (86.) bzw. Maximilian Sax (42.). Die Admira hat nach dieser Niederlage Rang fünf noch nicht fix, Rapid ist nach einem 3:1-Erfolg in Mattersburg noch in Schlagdistanz. Die Grazer gehen hingegen am Sonntag noch mit guten Chancen auf den Vizemeistertitel in den Saison-Showdown.
Vor der Partie wurden von den Grazern Sascha Horvath (Abgang zu Dynamo Dresden), Roman Kienast, Marko Stankovic und Andreas Gruber (Verträge laufen aus) verabschiedet. Die folgenden 45 Minuten standen aber mehrheitlich im Zeichen der Admiraner. Rund zwei Drittel an Ballbesitz sorgten für Ärger bei Sturm-Coach Franco Foda, hatte der von seinem Team doch gefordert, alles in dieses Match reinzuhauen.
Admira in Halbzeit eins besser
Doch immerhin gingen die Gastgeber in Front. Fünf Minuten, nachdem ein Kopfball von Simon Piesinger knapp links vorbeigegangen war, traf Atik. In einem Gestocher hatten zunächst Deni Alar und Stefan Hierländer keinen Erfolg, ehe der 22-Jährige aus der Drehung traf. Sein Schuss wurde - ungünstig für Admira-Goalie Andreas Leitner - leicht abgefälscht.
Das brachte aber keineswegs Ruhe und Stabilität ins Spiel des Tabellendritten. Vielmehr drehte die Admira auf. Ein Schuss von Markus Lackner streifte die Oberkante der Latte (31.), ein Weitschuss von Daniel Toth ging rechts knapp vorbei. Vor allem aber brillierte das Gespann Sax-Christoph Monschein.
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So fand eine Hereingabe Monscheins von links Sax, gegen dessen volley genommenen Schuss Christian Gratzei nichts zu bestellen hatte. Hatte Sax kurz vor der Pause noch mit einem Kopfball an die linke Stange nachgesetzt (44.), zeigte sich nach Seitenwechsel ein gänzlich anderes Bild.
Sturm drückt und belohnt sich
Foda hatte wohl die richtigen Worte für sein Team gefunden, denn schon 20 Sekunden nach Wiederbeginn landete ein Kopfball von Deni Alar ebenso an der Oberkante der Latte. Gegen das nun viel schneller umschaltende Sturm kam die Admira offensiv praktisch gar nicht mehr zu Geltung. Dennoch hielten die Gäste den einen Punkt lange Zeit fest. Vor allem Piesinger hatte auf Kopf und Fuß, die Vorentscheidung herbeizuführen.
Bei seiner größten Chance hielt Leitner stark. Der Siegestreffer fiel letztlich erneut aus einer etwas unübersichtlichen Strafraumsituation. Auf ein Nachsetzen von Sturm und nach Hereingabe von Marc Andre Schmerböck beförderte der eingewechselte Zulechner im zweiten Versuch den Ball ins Netz.
In der letzten Runde gastiert Sturm beim aller Abstiegssorgen entledigten WAC, die Austria muss zur Admira (jeweils Sonntag, 16.30 Uhr). Sturms Alar hat dann auch noch die Chance auf den Torschützenkönig, aktuell liegt er mit einem Tor in Rückstand. Konkurrent Olarenwaju Kayode, der bei 17 Toren hält, fehlt in der letzten Runde wegen einer Gelb-Sperre.
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3:1 - Rapid feiert späten Erfolg in Mattersburg
Zwei späte Tore haben Rapid am Donnerstag einen Auswärtserfolg in Mattersburg beschert. Die Wiener gewannen in der vorletzten Runde ohne zu glänzen 3:1 (1:1), nachdem es bis sechs Minuten vor Schluss nach Toren von Joelinton (38.) bzw. Höller (41.) 1:1 geheißen hatte. Der eingewechselte Traustason (84.) und ein Eigentor von Malic (88.) brachten Rapid aber noch den ersten Ligaauswärtssieg 2017.
Rapid-Trainer Goran Djuricin nahm einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung im Hinblick auf das Cupfinale in einer Woche gegen Salzburg mehrere Veränderungen gegenüber dem 1:0 gegen Sturm vor. So kam etwa Kapitän Hofmann von Beginn an zum Einsatz. Dem Deutschen fehlt nach seinem 526. Pflichtspieleinsatz nur noch einer auf Rapid-Rekordler Peter Schöttel. Diesen könnte er am Sonntag im letzten Saisonspiel zu Hause gegen den abstiegsgefährdeten SKN St. Pölten einholen.
Joelinton sorgt für die Führung
Das Match vor 9.500 Zuschauern im Pappelstadion hatte anfangs kaum gute Offensivaktionen zu bieten. Einer der wenigen Aufreger war ein Solo von Röcher (4.), das Pavelic an der Strafraum-Grenze stoppte. Erst in der 24. Minute wurde es nach einem Foul von Kuen an Maierhofer aus einem Freistoß wieder gefährlich. Der direkte Versuch von Atanga verfehlte das Tor von der Mauer abgefälscht nur knapp.
Erst nach einer halben Stunde nahm das Spiel endlich Fahrt auf. Für die bis dahin etwas besseren Mattersburger war zunächst Jano, der seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat, mit einem Kopfball (35.) nahe am Führungstor dran.
Auf der Gegenseite fanden Hofmann (36.) mit einem Fernschuss und Murg (37.) aus kurzer Distanz gute Möglichkeiten vor. Die dritte Rapid-Chance innerhalb weniger Minuten verwertete dann Joelinton. Die Sturmspitze traf mit einem satten Linksschuss nach idealem Steilpass von Schwab zum 1:0.
Grün-Weiß mit starkem Finish
Kurz darauf fingen sich die Wiener jedoch den kuriosen Ausgleich ein. Maierhofer reagierte auf einen von Rapid-Goalie Knoflach mit der Hand aufgenommenen Hofmann-Rückpass schnell, legte per indirektem Freistoß im Strafraum für den mitgelaufenen Höller auf, der via Innenstange für das 1:1 ins verwaiste Tor sorgte.
Rapid wäre vor der Pause aber fast noch das 2:1 gelungen. Der für den angeschlagenen Wöber eingewechselte Sonnleitner (44.) scheiterte mit einem Kopfball an der Latte.
(c) GEPA
Wie zu Beginn hatten die Mattersburger auch in der Anfangsphase der zweiten Hälfte etwas mehr vom Spiel. Röcher (49.) und der auffällige Maierhofer (62.) kamen zu guten Chancen. Für Rapid hatte Auer (57.) das 2:1 auf dem Fuß. Danach plätscherte das Spiel lange ohne Höhepunkte dahin, ehe die Gäste doch noch zuschlugen.
Der für Thurnwald gekommene Traustason schloss eine Kombination über Murg und Hofmann mit einem platzierten Außenristschuss zum 2:1 ab. Kurz darauf wäre die Führung beinahe wieder dahin gewesen, denn Röcher (87.) hatte mit einem Stangenschuss viel Pech. Kurz darauf verschuldete Malic mit einer unhaltbar ins eigene Tor abgefälschte Schwab-Hereingabe die endgültige Entscheidung.
Der erster Auswärtserfolg seit 29. Oktober 2016 gegen die Admira sorgte dafür, dass die sechstplatzierten Rapidler eine Runde vor Schluss den bisherigen Negativ-Punkterekord (43) aus der Dreipunkte-Ära aus dem Jahr 2002 einstellten. Mattersburg, das am Sonntag in Ried antritt, ist drei Zähler dahinter weiter Siebenter.