Bundesliga, 25. Runde
"Bullen" stolpern - Austria & Altach siegen
11.03.2017
Admira trotzt Salzburg einen Punkt ab. Altach und Austria gewinnen.
Der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga ist am Samstag wieder spannender geworden. Titelverteidiger Red Bull Salzburg kam nach zuvor acht Siegen in Folge bei Admira Wacker Mödling über ein 1:1 (0:0) nicht hinaus und liegt nach der 25. Runde nur noch vier Punkte vor SCR Altach sowie sechs Zähler vor Austria Wien voran. Die beiden schärfsten Rivalen gewannen ihre Partien souverän.
Salzburgs Siegeslauf ging damit ausgerechnet gegen jenen Gegner zu Ende, der dem Meister am 27. November 2016 mit einem 0:1 in der Red Bull Arena auch die jüngste Niederlage zugefügt hatte. Die Admiraner gingen vor 2.940 Zuschauern durch Maximilian Sax (56.) in Führung, Xaver Schlager (79.) sicherte den "Bullen" mit einem Traumtor aber noch einen verdienten Punktgewinn.
Stefan Lainer hatte zuvor einen Elfmeter vergeben (67.). Dadurch sind beide Teams weiter als einzige in der Liga im Frühjahr unbesiegt. Unter Neo-Trainer Damir Buric holten die Südstädter im fünften Spiel das vierte Remis.
Sax ließ die Admiraner jubeln
Die Admiraner konnten das Geschehen in der ersten Hälfte offen halten und hatten in einer durchaus munteren Partie auch die erste Topchance. Nach einem schönen Konter über mehrere Stationen schoss Sax knapp am langen Eck vorbei (7.). Die "Bullen" hatten in der Folge mehr vom Spiel, es fehlten aber größtenteils die Mittel, um die starke Admira-Abwehr vor Probleme zu stellen.
Bei der einzigen Großchance konnte sich Tormann Andreas Leitner bei einem Lainer-Volleyschuss auszeichnen (12.). Die Admira hatte zudem Glück, dass ein vermeintlicher Rempler von Christoph Monschein an Takumi Minamino, der auf den Nachschuss gelauert hatte, von Schiedsrichter Andreas Heiß ungeahndet blieb. Leitner hielt in der Folge einen weiteren Lainer-Schuss (17.) und hatte mit einem schwachen Minamino-Abschluss aus guter Position keine Mühe (22.).
(c) GEPA
Nach dem Seitenwechsel machten die "Bullen" zu Beginn deutlich mehr Druck, das erste Tor fiel nach einem Konter aber auf der anderen Seite. Nach einem Knasmüllner-Lochpass ließ sich Sax seine zweite Chance nicht mehr entgehen, traf mit links zum 1:0 (56.). Beinahe hätte die Admira nachgelegt, ein von Konrad Laimer abgefälschter Bajrami-Freistoß sprang aber von der Latte zurück ins Feld (60.).
Jungstar glich für "Bullen" aus
Salzburg-Coach Oscar Garcia versuchte mit der Hereinnahme von Dimitri Oberlin und "Comebacker" Wanderson neue Offensiv-Impulse zu setzen. Das zahlte sich aus. Markus Wostry brachte Oberlin im Strafraum zu Fall, Lainers Elfmeter war aber zu unplatziert, Leitner konnte sich mit einer Parade einmal mehr auszeichnen (67.). Der Ausgleich war aber nur aufgeschoben. Nach einer Wanderson-Flanke nahm sich Schlager verkehrt zum Tor stehend den Ball herunter und vollendete nach einer Drehung in Goalgetter-Manier zum 1:1 (79.).
Mehr war für die Salzburger aber nicht drinnen. Die Admira ist gegen Salzburg zu Hause nun sieben Partien sieglos. Das stört Admiras Buric aber sicher nicht, er hat nach wie vor die Chance, eine Bestmarke von Sigi Held einzustellen. Der blieb 1991 in seinen ersten sieben Bundesligaspielen als Admira-Coach unbesiegt.
Altach ließ gegen SVM nichts anbrennen
Der SCR Altach ist am Samstag in der Fußball-Bundesliga wieder näher an Spitzenreiter Red Bull Salzburg herangerückt. Die Vorarlberger feierten dank Treffer von Hannes Aigner (5.), Emanuel Sakic (15.) und Moumi Ngamaleu (54.) einen 3:0-Heimsieg über den SV Mattersburg und liegen damit nur noch vier Punkte hinter dem Titelverteidiger auf Rang zwei.
Im Duell der besten Heim- mit der schlechtesten Auswärts-Mannschaft mussten beide Teams wichtige Spieler vorgeben - bei Altach fehlten etwa ÖFB-Teamgoalie Andreas Lukse und Kapitän Philipp Netzer, bei Mattersburg Sturmtank Stefan Maierhofer. Die Gastgeber konnten die Ausfälle weit besser kompensieren, wie schon die Anfangsphase zeigte.
Hausherren legten Blitzstart hin
In der 5. Minute schlug der in Kameruns Nationalteam einberufene Ngamaleu eine Maßflanke auf Aigner, der gegen die Laufrichtung von Mattersburg-Goalie Markus Kuster einköpfelte. Zehn Minuten später war der Schlussmann der Burgenländer neuerlich geschlagen, als ein vom Ex-Altacher Cesar Ortiz abgefälschter Sakic-Schuss aus über 30 Metern den Weg ins Tor fand. Für den 26-Jährigen war es das erste Bundesliga-Tor.
(c) APA
Danach zogen sich die Rheindörfler relativ weit zurück und überließen den Mattersburgern die Initiative. Mit dem deutlichen Plus an Ballbesitz wussten die Gäste erst kurz vor der Pause etwas anzufangen. Zunächst ging ein Kopfball von Thorsten Röcher nach Flanke von Michael Perlak ans Lattenkreuz (41.), dann schoss Jano nach Fehler von Benedikt Zech am langen Eck vorbei (45.).
Altach profitiert von SVM-Fehlern
In der 54. Minute brachte sich der SVM durch eine Unachtsamkeit um die letzte Chance auf einen Punktgewinn. Die Matterburger protestierten gegen eine Einwurf-Entscheidung und waren dadurch in der Defensive ungeordnet. Aigner erkannte die Situation und schickte Ngamaleu auf die Reise, der den Ball lässig über Kuster zum 3:0 ins Netz schupfte.
Diesen Vorsprung schaukelten die Altacher dank ihrer gewohnt starken Defensive souverän über die Zeit und fuhren damit den 10. Heimsieg im 13. Spiel ein, den ersten unter Neo-Coach Martin Scherb. Die Burgenländer wiederum müssen in dieser Saison weiterhin auf den ersten vollen Erfolg in der Fremde warten und liegen als Vorletzter weiterhin drei Punkte vor Schlusslicht SV Ried.
Austria mit erstem Heimsieg des Jahres
Die Wiener Austria hat im dritten Anlauf ihren ersten Heimsieg des Fußball-Jahres 2017 eingefahren. Die Violetten setzten sich am Samstag gegen den WAC souverän mit 3:0 (1:0) durch und sicherten ihren Europacup-Startplatz ab. Der Rückstand des Tabellendritten auf Spitzenreiter Salzburg beträgt sechs Punkte, der Vorsprung auf den Vierten Sturm Graz, der erst am Sonntag Rapid empfängt, deren fünf.
Ein Eigentor von Michael Sollbauer brachte die Austria in Führung (34.). Nach Seitenwechsel sorgten Alexander Grünwald per Kopf (54.) und Larry Kayode im Konter (81.) für klare Verhältnisse. Der WAC kassierte seine vierte Auswärtsniederlage in Serie. Schon die beiden bisherigen Saisonduelle mit der Austria hatten die Kärntner deutlich verloren (1:4 bzw. 0:3).
Bei der Austria kehrten die Stamm-Innenverteidiger Lukas Rotpuller und Petar Filipovic zurück. Dafür fehlte Christoph Martschinko. An seiner Stelle verteidigte Thomas Salamon links hinten. WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger setzte auf eine Fünferabwehrkette. Gleich mehrere Flügelspieler standen den Kärntnern verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Eigentor brachte Austria auf Kurs
Die Wiener starteten vor 6.053 Zuschauern mit gewohnt viel Ballbesitz. Zündende Ideen fehlten vorerst aber ebenso wie große Torszenen. Einen als Vorarbeit für Kayode gedachten Grünwald-Kopfball hatte WAC-Keeper Alexander Kofler erst im Nachfassen gegen den nigerianischen Neo-Teamspieler (9.).
Auf der Gegenseite hatten die Wiener Glück, dass Fehler von Rotpuller (16.) und Keeper Osman Hadzikic folgenlos blieben. Der Vertreter von ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer spielte einen unüberlegten Pass, den Mario Leitgeb abfing. Der Ex-Austrianer ging nach einer Berührung von Hadzikic im Strafraum zu Boden, es gab aber keinen Elfmeter (22.).
(c) GEPA
Den ersten Treffer schossen sich die Wolfsberger selbst. Lucas Venuto setzte in einem Gegenstoß Grünwald in Szene. Dessen Ball zur Mitte bugsierte Sollbauer ins eigene Netz. Bei einem Schuss von Raphael Holzhauser musste sich Kofler strecken (40.), Filipovic köpfelte nach Flanke von Jens Stryger Larsen an die Querlatte (44.).
Greift FAK in den Titelkampf ein?
Nach Seitenwechsel erhöhte die Austria die Schlagzahl. Mit einem Gewaltschuss von Larsen hatte Kofler Probleme (53.). Einen weiteren von Felipe Pires drehte er zum Corner, der zum 2:0 führte (54.). Holzhausers Hereingabe verlängerte WAC-Kapitän Nemanja Rnic zu Grünwald, der seine Rolle als WAC-Schreck unterstrich. In den vergangenen sieben Pflichtspielen gegen seine engeren Landsleute hat der Klagenfurter sechsmal getroffen.
Ein Dreifachwechsel des WAC änderte nur bedingt etwas am Spielgeschehen. Einen Kopfball von Joachim Standfest bändigte Hadzikic (73.). Für den Endstand sorgte Kayode. Der Nigerianer, der kurz davor noch aus kurzer Distanz über das Tor geschossen hatte (80.), erzielte sein 16. Pflichtspieltor in dieser Saison, sein neuntes in der Liga.
Die Austria gastiert nächsten Sonntag in Salzburg. Mit einem Sieg, dem dann dritten in Serie, könnten die Wiener in den Titelkampf eingreifen. Der WAC rutschte vorerst hinter die Admira auf Rang sieben zurück. In der nächsten Runde empfangen die Kärntner ihren nur noch zwei Punkte zurückliegenden Tabellennachbarn St. Pölten.