Titelverteidiger Red Bull Salzburg will seinen Erfolgslauf in der Fußball-Bundesliga auch mit einer Rotationself fortsetzen. Salzburg-Trainer Matthias Jaissle dürfte zwischen den Europa-League-Spielen gegen die AS Roma einige Stammkräfte schonen, weiß aber um die Qualitäten der WSG Tirol.
Sechs Ligaspiele in Folge sind die Tiroler bereits ungeschlagen. Für den Tabellenvierten geht es am Sonntag (ab 14.30 Uhr im Sport24-Liveticker) im Kampf um die Meistergruppen-Teilnahme um Bonuspunkte. Spitzenreiter Salzburg geht mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz in die 18. Runde. Gleich groß ist der Vorsprung der WSG auf Rang sieben. In den vergangenen sechs Runden holte Wattens fünf Siege, ist damit vor den mit 16 Zählern punktegleichen Salzburgern Spitzenreiter der Rückrundentabelle. "Das macht uns stolz, eine Kampfansage ist es aber nicht", betonte Trainer Thomas Silberberger. "Für uns ist das Spiel ein Bonusspiel."
Von bisher neun Ligaduellen mit Salzburg hat die WSG acht verloren. In den vier Heimspielen in Innsbruck gelang dem Außenseiter aber immer zumindest ein Torerfolg, im April 2021 gar ein 3:2-Überraschungssieg. "Die Voraussetzungen sind relativ klar, die Favoritenrolle ist relativ klar verteilt", meinte Silberberger. "Aber es ist ein cooles Duell. Wir werden alles reinhauen, was wir haben." Mit Ausnahme des nach einer Magen-Darm-Erkrankung fraglichen Mittelfeldspielers Valentino Müller kann er aus dem Vollen schöpfen.
Auch bei den Salzburgern fehlen keine wesentlichen Stammkräfte. Mit demselben Personal wie beim 1:0-Sieg am Donnerstag im Heimspiel gegen Roma wird man vier Tage vor dem Rückspiel in Rom aber nicht auflaufen. "Ich bin überzeugt davon, dass Red Bull rotieren wird", sagte Silberberger. Ob Fernando, Noah Okafor, Benjamin Sesko, Sekou Koita oder Junior Adamu stürmen, spiele letztlich aber keine Rolle. "Da haben alle 30 Kaderspieler enorme Qualität, sonst wären sie nicht bei Salzburg. Sie werden uns nicht überraschen."
Adamu vor erstem Startelf-Einsatz 2023
Jaissle könnte neben dem Sturmduo Fernando/Okafor auch Verteidiger Oumar Solet oder Routinier Andreas Ulmer eine Pause gönnen. Das Spiel will er dennoch sehr ernst nehmen. "Das Rückspiel in Rom spielt für uns keine Rolle. Jetzt geht es nur um die Liga, unser Fokus liegt zu 100 Prozent auf der WSG Tirol", betonte der Deutsche am Freitag in einer Club-Aussendung. Es warte ein "richtig schweres Spiel" gegen einen sehr guten Gegner. "Die Tiroler spielen bisher einen starken Grunddurchgang und stehen nicht zufällig auf Rang vier."
Ähnlich sah das Adamu, der im vierten Pflichtspiel nach der Winterpause erstmals in der Startformation stehen dürfte. "Sie spielen einen frechen und technisch guten Fußball", sagte der ÖFB-Teamspieler über die Wattener. "Sie können einem schon wehtun." Salzburg brauche die drei Punkte aber nicht nur, um Sturm auf Distanz zu halten, "sondern auch, um Selbstvertrauen für das Rückspiel in Rom zu tanken". 15 Ligaspiele in Folge sind die Bullen mittlerweile unbesiegt. Auswärts gab es zuletzt sieben Ligasiege in Folge.
Die WSG war mit einem 2:1-Sieg vergangenen Samstag beim WAC ins Frühjahr gestartet. Thomas Sabitzer setzte sich mit einem Traumtor in Szene. "Die Spiele gegen Salzburg sind immer die schwierigsten der Saison", meinte der Cousin von Manchester-United-Legionär Marcel Sabitzer. Es sei aber der richtige Zeitpunkt, um gegen den Serienmeister zu spielen. "Wir sind top drauf und haben nichts zu verlieren."
Technische Daten & mögliche Aufstellungen
WSG Tirol - Red Bull Salzburg
Innsbruck, Tivoli Stadion, 14.30 Uhr
Schiedsrichter: Sadikovski
Bisherige Saisonergebnisse: 0:2 (a)
2021/22: 1:3 (h), 0:5 (a)
WSG Tirol: F. Oswald - Rogelj, Bacher, Behounek, Schulz - Sulzbacher, Müller, Ogrinec, Blume - Sabitzer, Prica
Fraglich: Müller (nach Magen-Darm-Erkrankung)
Salzburg: Köhn - Dedic, Onguene, Pavlovic, Bernardo - Gourna-Douath - Seiwald, Sucic, Kjaergaard - Adamu, Koita
Es fehlen: Guindo (Knie-OP), Omoregie (Rückenprobleme), Tijani (Schien- und Wadenbeinbruch)