Sturm siegt dank Traumfreistoß in letzter Sekunde
09.02.2021
Der SK Sturm Graz kommt in der 95. Minute noch zu drei Punkten gegen den SV Ried. Traumfreistoß von Gazibegović zum 2:1 Endstand!
Mit einem Last-Minute-Sieg hat Sturm Graz am Dienstagabend Platz drei in der Tabelle der Fußball-Bundesliga einzementiert. Bei Schneefall und schlechten Platzverhältnissen erzielte Jusuf Gazibegovic in der 95. Minute den Siegestreffer für die Elf von Christian Ilzer bei deren 2:1 (1:0)-Erfolg gegen die SV Ried. Davor hatte es nach Treffern von Otar Kiteishvili (9.) und Marco Grüll (56.) lange nach einer Punkteteilung ausgesehen.
Nach dem 1:0-Erfolg im Cup gegen die Vienna am Freitag fuhren die Schwarz-Weißen auch gegen die Oberösterreicher nur einen knappen Erfolg ein. Barnsley-Leihgabe Patrick Schmidt kam bei Sturm in der zweiten Hälfte zum ersten Einsatz. Die Rieder verbuchten, obwohl sie vor allem in der ersten Hälfte offensiv kaum Akzente gesetzt haben, den ersten Treffer unter Neo-Coach Miron Muslic. Zuletzt hatte man in drei Spielen einen Punkt geholt. In der Tabelle bleiben die Innviertler auf Rang zehn.
Sturm startete mit viel Selbstvertrauen
Die Grazer waren vom Anpfiff weg in der aktiveren Rolle. Die Anfangsoffensive wurde auch bald von Erfolg gekrönt. Zunächst verhinderte die Stange allerdings einen Sturm-Treffer in der ersten Minute, nachdem Kevin Friesenbichler einen scharfen Schuss auf das Tor von Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger abgegeben hatte. Einen Nachschuss von Andreas Kuen parierte der Schlussmann.
In der neunten Minute münzten die Hausherren ihre anfängliche Drangperiode vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda in den Führungstreffer um. Kiteishvili verwertete einen Assist von Stefan Hierländer, indem er von der Strafraumgrenze abzog. Der Ball wurde dabei auch noch von der Rieder Verteidigung abgefälscht. Eine Vorentscheidung in Form einer Zwei-Tore-Führung blieb den Grazern nach vergebenen Topchancen von Kiteishvili (14.), Hierländer (27.) und Ivan Ljubic (45.) vor der Pause verwehrt.
Ried-Ausgleich kam überraschend
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand einem Sturm-Treffer erneut Aluminium im Weg. Ein Ljubic-Abschluss am Ende eines Konterangriffs ging abermals an die Stange (48.). Wie aus dem Nichts erzielten die Rieder in der 57. Minute dann in Person von Grüll den Ausgleich. Der Rapid-Stürmer in spe vollendete einen Konter mit einem Heber über Jörg Siebenhandl. David Nemeth konnte den Ball dabei wohl erst hauchdünn hinter der Linie klären.
Traumfreistoß in der 95. Minute
In der Schlussphase entwickelte sich die Partie zu einem offenen Fight. Die Rieder traten nach dem Ausgleich in der Verteidigung kompakter auf und brachten sich auch aktiver in das Spielgeschehen ein. Sturm-Verteidiger Amadou Dante beförderte den Ball in der 90. Minute nach einem Ried-Eckball fast mit dem Knie ins eigene Tor, wäre nicht die Stange im Weg gestanden. In der fünften Minute der Nachspielzeit gelang Gazibegovic praktisch zeitgleich mit dem Schlusspfiff der entscheidende Treffer für die Gastgeber.
Stimmen zum Spiel:
Christian Ilzer (Sturm-Trainer): "Das ist ein schönes Ende für uns, ein großartiger Moment, der einiges gelöst hat. Das hat man auch beim Jubel gemerkt. Solche Momente braucht man in solchen Phasen. Gratulation an Jusuf Gazibegovic für diesen Traum-Freistoß, der uns diese drei Punkte beschert hat. Es war kein einfaches Spiel, wir waren aber trotzdem das chancenstärkere Team."
Miron Muslic (Ried-Trainer): "Unglaublich bitter, es tut sehr weh. Wir haben extrem viel investiert, vor allem zweite Halbzeit richtig viel reingehauen und uns belohnt mit dem Ausgleich. Wir haben bis zum Schluss alles in die Waagschale geworfen. Es fühlt sich extrem schlecht an, aber wenn ich kurz in mich gehe und die zweite Halbzeit reflektiere, dann bin ich sehr stolz, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Wir sind auf einem Weg."