Canadi verpokerte sich mit der Taktik - und übte Kritik an den Spielern.
"Ich will das spielen lassen, was die Mannschaft am besten kann." Mit diesen Worten begründete Damir Canadi vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen gegen Red Bull Salzburg seine Taktik. Er schickte den SK Rapid in einem ungewohnten 4-4-2-System auf den Platz. Georgi Kvilitaia und Joelinton bildeten die Doppelspitze.
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Der Gedanke: "Defensiv ist es ein 4-2-3-1, offensiv spielen wir mit zwei Stürmern. Wir wollen mit Joe nachrücken, viel über die Flügel spielen, um mit Flanken zu agieren zu können." Es folgte Ernüchterung. Der Rekordmeister war beim Trainerdebüt komplett von der Rolle.
Die Abstimmung passte überhaupt nicht, auch die Zweikampfquote war katastrophal. Die Konsequenz: Canadi musste korrigieren. Nach einer halben Stunde beendete er sein Experiment, brachte den defensiven Srdjan Grahovac für Joelinton.
Neuer Trainer, alte Probleme
Nach der Umstellung auf die gewohnte taktische Ausrichtung mit zwei Sechsern und nur einem Mann an vorderster Front agierte Rapid zwar stabiler, im Angriff aber weiter planlos. Canadi verfolgte das Geschehen stehend in der Coaching Zone. Fast etwas ratlos wirkte er dabei, notierte alles ganz genau.
© GEPA
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Am Ende stand ein 1:2. Und die Erkenntnis, dass Canadi noch viel Arbeit vor sich hat: "Sonst wäre ich nicht hier", meinte er danach bei Sky. Der Wiener fand klare Worte für die Leistung: "Es fehlte vieles. Es war keine Dynamik da, das Passspiel funktionierte nicht. Wir haben nur reagiert statt agiert."
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Rapid wirkte verunsichert, ließ sogar Grundtugenden vermissen. Canadi: "Körperlich war Salzburg uns überlegen." Statt der geplanten Aufholjagd bleibt Grün-Weiß Fünfter - zehn Punkte hinter der Tabellenspitze. Statt eines Trainereffekts herrscht nun wieder Ernüchterung.
Canadi ist übrigens der erste Rapid-Chefbetreuer seit Lothar Matthäus im Herbst 2001 (0:1 vs. Admira), der sein Premierenspiel verlor.