'Schweren Herzens'

Kühbauer-Entlassung fix: Das sagt Rapid

10.11.2021

Rapid und Didi Kühbauer gehen getrennte Wege. Das sagt Rapid über das Aus ...

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Das 1:4 in Wolfsberg war zu viel. Dietmar Kühbauer muss als Trainer des SK Rapid Wien vorzeitig gehen. Der Burgenländer war seit 1. Oktober 2018 als Chefcoach bei seinem nunmehrigen Ex-Club tätig. Im April hatten die Hütteldorfer seinen Vertrag noch bis Sommer 2023 verlängert. Der bisherige Saisonverlauf ließ die Verantwortlichen im Club aber an Kühbauer zweifeln. Die Trennung am Mittwoch erfolgte "schweren Herzens", hieß es in einer Aussendung des Vereins. 

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Schwache Leistungen

16 Punkte aus 14 Bundesliga-Runden sind zu wenig für die Ansprüche der derzeit nur auf Platz sieben liegenden Grünweißen. Meister Salzburg ist enteilt, 22 Zähler fehlen Rapid schon auf den Rivalen. Dabei waren die Wiener vor Saisonbeginn als erster Jäger des Serienchampions ausgemacht worden. 2020 und 2021 wurden sie jeweils Vizemeister. Man wolle "die Leistungen der starken Vorsaison weiter in allen Belangen verbessern", sagte Kühbauer vor Saisonbeginn. Schon vor der Winterpause muss der 50-Jährige nun gehen.

"Er ist und bleibt ein Vorzeige-Rapidler, aber die aktuelle Situation erzwingt förmlich neue Impulse zu setzen", meinte Präsident Martin Bruckner in einer Mitteilung. Neben Kühbauer muss auch dessen langjähriger Assistent Manfred Nastl gehen.

"Veränderung nicht mehr abzuwenden"

Rapid-Geschäftsführer Sport Zoran Barisic: "Wir haben alles versucht, um mit dem bestehenden Trainerteam, vor allem mit Didi Kühbauer, auch diese Saison erfolgreich zu bewältigen. Jede Trennung ist schmerzvoll, da ich immer auch die Menschen im Blick habe, unabhängig, ob man auch persönlich seit Jahrzehnten verbunden ist. In meiner Funktion steht aber das Wohl des Vereins an oberster Stelle und wir sind leider in einer Situation angekommen, in der eine Veränderung in der Position des Cheftrainers nicht mehr abzuwenden war. Ich bedauere das sehr und möchte Didi und selbstverständlich auch Manfred Nastl für ihr geleistetes Engagement persönlich und im Namen des SK Rapid Dank und Anerkennung aussprechen."

Hofmann und Hickersberger übernehmen Trainingsbetrieb

Die interimistische Leitung des Trainingsbetriebs der Profimannschaft übernehmen vorerst Thomas Hickersberger und Steffen Hofmann. Der ehemalige Rapid-Profi war bisher als Co-Trainer von Rapid II tätig. Barisic betonte, dass bei der Frage nach der Nachfolge als Cheftrainer "das Prinzip Qualität vor Geschwindigkeit gilt". Er habe Optionen im Kopf, aber aus Respekt vor Kühbauer noch keine Gespräche führen wollen. "Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir relativ zeitnah eine Lösung finden werden."

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Kühbauer hatte nach der ernüchternden Niederlage im Lavanttal von einem "nicht bundesligatauglichen" Auftritt seiner Elf gesprochen. Danach sollen im Club die Köpfe geraucht haben. Das Pech des Ex-Teamspielers waren auch die vielen Verletzungen im Herbst. Beim 1:3 in der Europa League bei Dinamo Zagreb mussten in der Abwehr zuletzt die im Profibereich unerfahrenen Martin Moormann und Leopold Querfeld aushelfen. Auch im Europacup blieb Rapid hinter den Erwartungen zurück. In vier Runden in der Europa-League-Gruppenphase gab es nur einen Sieg.

Spieler in der Pflicht

Barisic ging auf die jüngsten Aussagen von Kühbauer dahingehend ein, dass er auch die Profis in die Pflicht nahm. "Gefordert sind aber natürlich auch unsere Spieler, die ich nicht aus der Verantwortung nehmen will. Unser Kader ist qualitativ mit denen der letzten Saisonen, in denen wir jeweils in der Liga Platz zwei erreichten, vergleichbar", betonte der Sportchef.

Der nächste Auftritt nach der Länderspielpause erfolgt am 20. November daheim gegen Altach. Für Kühbauer, der als Aktiver von 1992 bis 1997 knapp 150 Spiele für Rapid bestritten hatte, werde die Tür immer offen stehen, merkte Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek an. Er zollte dem scheidenden Coach für dessen Gehaltsverzicht zu Beginn der Coronakrise Respekt. Auch bei Gesprächen über potenzielle Neuzugänge habe Kühbauer nie unrealistische Forderungen gestellt.

Der frühere Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic, erst im Sommer aus Hütteldorf zum 1. FC Köln gewechselt, geht davon aus, dass der Profi-Fußball nicht lange ohne Kühbauer auskommen muss. "Ich weiß, dass er eine neue Aufgabe finden wird, weil der Didi ein wirklich motivierter Trainer ist. Er gibt alles für seine Mannschaft", betonte der ÖFB-Nationalspieler. Er habe sich immer sehr gut mit Kühbauer verstanden. "Es tut mir leid und ich wüsche ihm alles Gute."

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