Der LASK soll zu früh ins Mannschaftstraining eingestiegen sein und mit intensiven Zweikämpfen den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand nicht eingehalten haben. Die Klubs zeigen sich empört, wüten gegen die Linzer, weil sie sich damit möglicherweise auch einen Wettbewerbsvorteil "erschlichen" haben.
Der Bundesliga wurden mehrere Videos zugespielt, wo dieses Training auch klar ersichtlich war. Kurz nach dieser Schock-Meldung kursierten die Videos bereits Netz.
Der ganze Fall kommt vor den Senat. Die Verantwortlichen sollen sich dabei erklären und ihre Sicht des Vorfalls schildern. Dem LASK wird konkret vorgeworfen, gegen den Grundgedanken des Fairplay verstoßen zu haben.
LASK verzichtet auf "Dementi", verspricht Kooperation
Die Linzer selbst haben ihrerseits "Wirtschaftsspionage" beklagt und von zwei vermummten Verdächtigen berichtet, die in der Nacht auf Mittwoch in die Raiffeisen-Arena in Pasching eingebrochen waren und dort eine Überwachungskamera angebracht hatten. "Der LASK hat bereits Strafanzeige bei der Polizei eingebracht", hieß es in der Aussendung, der unter anderem ein Foto der beiden Verdächtigen beigefügt war.
Der LASK hat noch am Donnerstagabend zur Causa Stellung genommen. In der Aussendung heißt es: "Es lag und liegt uns fern, uns - wie nun unterstellt wird - durch Trainingsmaßnahmen einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu erschleichen. Wie eine im Rahmen eines nächtlichen Einbruchs illegal angebrachte Kamera festgehalten hat, wurden offenbar im Training die Abstandsregeln nicht konsequent eingehalten. Wir nehmen dies zur Kenntnis und werden mit dem Senat 1 der Bundesliga in jeglicher Form kooperieren und uns dort erklären."
Außerdem teilten die Oberösterreicher mit: "Um den Spiel- und Trainingsbetrieb nicht zu gefährden, unterzieht der LASK seine Spieler seit Längerem auf eigene Kosten engmaschigen PCR-Testungen. Weil für uns die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle steht, wurden die Intervalle der Tests bewusst kurzgehalten! Im Lichte dieser Tatsachen ist ein Ansteckungsrisiko im Rahmen unseres Trainings de facto ausgeschlossen. Es lag daher zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung unserer Spieler oder anderer Personen vor." Die Maßnahmen des LASK seien strenger als jene, die für den freien Trainingsbetrieb vorgeschrieben sind.
Diese Strafen drohen ...
Der ÖFB-Präsident Leo Windtner zur Causa: "Zunächst gilt es, den Sachverhalt vollumfänglich aufzuklären. Sollten die Vorwürfe zutreffen, muss man dem mit voller Schärfe entgegentreten. Mit einem solchen Verhalten würden alle erfolgreichen Bemühungen der letzten Woche, dem gesamten Fußball in Österreich eine neue Perspektive zu geben, konterkariert."
Damit hat er auf keinen Fall unrecht. Erst am Mittwoch wurde der endgültige Termin für den Re-Start der österreichischen Bundesliga festgelegt - nun dieser Skandal.
Der maßgebliche Paragraf 111a der ÖFB-Rechtspflegeordnung ("Verletzung des Fair-Play-Gedankens") sieht im Falle einer Verurteilung folgende Sanktionsmöglichkeiten vor:
A) Ermahnung
B) Sperre von 1 bis 12 Pflichtspielen
C) Funktionssperre von einem Monat bis einem Jahr
D Geldstrafe von bis zu 15.000 Euro
E) Austragung eines oder mehrerer Spiele unter Ausschluss eines Teiles oder der gesamten Öffentlichkeit
F) Abzug von Punkten
G) Wettbewerbsausschluss
H) Zwangsabstieg
I) Ausschluss aus dem Verband
Bedeutet dieser Vorfall der Zwangsabstieg für den LASK? Im Bereich des möglichen liegt es auf jeden Fall. Es wäre bereits der zweite Zwangsabstieg, der den Linzern droht. Schon 2012 wurde ihnen die Lizenz für die Saison 2012/13 verweigert. Es folgte ein 6 Jahre langer Kampf von der Regionalliga in die höchste österreichische Spielklasse, bis hin zum Europa-League-Achtelfinale gegen Manchester United. Aktuell befinden sich die Linzer in einem Schlagabtausch mit Red Bull Salzburg um den Meistertitel. Eine Erfolgsgeschichte, die wegen eines "zu früh" ausgetragenen Trainings in die Brüche gehen könnte.
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