"Laufende Litfaßsäulen"
Deutsche witzeln über unsere 'Po-Werbung'
20.02.2020
Dortmund will im Sponsoring neue Wege gehen. Deutsche Medien blicken belustigt nach Österreich.
Im österreichischen Fußball ist man es gewohnt, dass die Spieler mit Sponsoren geradezu zugepflastert werden. Viele österreichische Vereine sind auf diese Gelder angewiesen. Auf allen möglichen freien Flächen des Trikots prangt den Zusehern das Logo von Firmen entgegen. Mehr noch: Es ist sogar üblich, dass die Teams den Sponsorennamen in ihren Vereinsnamen integrieren. Für Traditionalisten ein No-Go - Rapid verzichtet darauf, mittlerweile auch der LASK oder die Austria.
Die deutsche "Bild" wirft in einem Artikel einen Blick über die Grenze. Anlass ist ein neues Werbekonzept des BVB, Trikot-Sharing genannt. Ab der kommenden Saison geht Borussia Dortmund mit zwei Trikot-Sponsoren an den Start. Der eine Sponsor wird in der Champions League und im DFB-Cup auf dem BVB-Trikot werben, der andere in der Bundesliga.
Werbung auf den Po-Backen
Andere Einnahmequellen gäbe es ja aber auch noch: "In Österreich, wo selbst die Bundesliga einen Sponsoren-Namen hat (Sportwetten-Anbieter „tipico“), ist Werbung so ziemlich überall erlaubt. Auf dem Trikot, auf der Hose, auf den Stutzen. Hinten und vorne. Die Spieler sehen bei manchen Klubs wie laufende Litfaßsäulen aus," so die "Bild" und nennt als Beispiel den RZ Pellets Wolfsberger AC. "Allein auf der Trikot-Vorderseite ein rundes Dutzend Sponsoren-Logos. Dazu noch zahlreiche auf der Hose – inklusive „Kleine Zeitung“ auf den Po-Backen..."
Für die heimischen Fußballfans Alltag. Unsere Nachbarn fragen fast verängstigt: "Gibt es jetzt bald auch Po-Werbung in der deutschen Bundesliga?" Die Antwort ist Nein. In Deutschland sind nur Brust- und Ärmelwerbung erlaubt. Ein Sponsor auf der Hose wird nicht genehmigt.
Stand jetzt gibt es also keine Po-Werbung. Allerdings sind Sponsoren-Logos auf dem Ärmel auch erst seit 2017 von der DFL erlaubt, Änderungen sind immer möglich. Die Sponsoren würde es wohl freuen, die Fußballfans jedoch kaum.