Nach Büskens-Bestellung
Kühbauer ätzt gegen Rapid
08.06.2016
Barisic geht, Büskens kommt - "Don Didi" reagiert mit Unverständnis darauf.
Er kickte in den 90er-Jahren erfolgreich für den SK Rapid, ist seither eine grün-weiße Ikone: Didi Kühbauer. Auf der Trainerbank nimmt er vorerst nicht Platz. Zwar wurde er nach der Demission Zoran Barisic' als Nachfolger gehandelt, in Hütteldorf fiel jedoch die Wahl auf Mike Büskens.
"Es hat mit Rapid keine Gespräche gegeben", so Kühbauer zur "Presse". Überrascht sei er ob der deutschen Lösung nicht. Er habe damit gerechnet, seine Enttäuschung bringt er aber deutlich zum Ausdruck: "Wir Österreicher sind offenbar nicht gut genug - und die Deutschen können offenbar alles besser."
"Das halte ich für einen Wahnsinn"
Hintergrund: Andreas Müller leitet seit Januar 2014 die Geschicke bei Rapid. Er kommt aus Deutschland, hat eine langjährige Vergangenheit bei Schalke. Ebenso wie Büskens, mit dem ihn eine Freundschaft verbindet. Gemeinsam eroberten sie 1997 den UEFA-Cup und wurden als königsblaue "Eurofighter" gefeiert.
Kühbauer, nach seinem Aus in Wolfsberg arbeitslos, missfällt genau das: "Ich habe scheinbar nicht das richtige Netzwerk - und unsere Trainerarbeit ist dann oft nichts wert." Er hält besonders den Umgang mit Barisic für "nicht korrekt". Obwohl Rapid Vizemeister wurde und erstmals in der Europa League überwinterte, musste Freund "Zoki" den Sessel räumen.
"Was da bei Rapid jetzt passiert ist, halte ich für einen Wahnsinn", poltert Kühbauer. Einen Tag nach der Trennung von Barisic, die als "einvernehmlich" verkauft wurde, hob Rapid Büskens ins Amt. Ein Amt, das sich übrigens auch Kühbauer "jederzeit zugetraut" hätte.