'Veilchen' könnten ihren Trainer verlieren. Oder legt man sich quer?
Thorsten Fink steht beim ÖFB ganz oben auf der Teamchef-Liste. Sportdirektor Peter Schöttel führt die ersten Gespräche. Bis Ende Oktober soll die Entscheidung gefallen sein - ungünstig für die Wiener Austria. Die "Veilchen" sind in den kommenden Tagen in Europa League, Bundesliga und Cup gefordert. Zwei Mal wartet Erzrivale SK Rapid.
Von der Unruhe lässt man sich am Verteilerkreis Favoriten aber nicht beirren. Markus Kraetschmer hält das im Interview fest - und stellt eine klare Forderung.
ÖSTERREICH: Herr Kraetschmer, warum würde Austria Fink für den Teamchef-Job ziehen lassen?
Markus Kraetschmer: Es ist eine große Auszeichnung für ihn, dass er aufgrund der Arbeit in Österreich und bei der Austria ein Teamchef-Kandidat ist. Aus Respekt ihm gegenüber darf er mit dem ÖFB Gespräche führen. Den Herren beim ÖFB habe ich aber gesagt, sollte die Wahl auf Fink fallen, geht das nur mit einer Ablösesumme.
ÖSTERREICH: Wie hoch soll die sein?
Kraetschmer: (lacht) Sagen wir so: Wir wollen ein hohes Schmerzensgeld. Wir haben mit Fink im letzten Jahr bis 2019 verlängert, weil wir mit ihm noch große Ziele bei der Austria verfolgen.
ÖSTERREICH: Als Bundesliga-Vertreter stimmen Sie auch über den neuen Teamchef ab. Gleichzeitig sind Sie Austria-Vorstand. Ist das jetzt mit Fink nicht unvereinbar?
Kraetschmer: Ich sitze dort nicht als Austria-, sondern als Bundesliga-Vertreter, weil Hans Rinner im Moment nicht kann. Sollte es zu konkreten Verhandlungen kommen und Fink die Nummer eins für den Posten sein, muss im ÖFB-Gremium ein anderer Liga-Vertreter sitzen. Da kann ich nicht über den Teamchef mitbestimmen und gleichzeitig für Austria die Ablösesumme verhandeln.
ÖSTERREICH: Hat der ÖFB mit Fink schon gesprochen?
Kraetschmer: Der ÖFB ist sicher unter Zeitdruck. Aber wir haben mit Europa League und den zwei Spielen gegen Rapid auch einen dichten Termin-Kalender. Thorsten ist fokussiert, selbst ein Gespräch mit dem ÖFB wird in keinster Weise die Vorbereitung behindern.
ÖSTERREICH: Sucht die Austria schon einen Ersatz für Fink?
Kraetschmer: Nein. Damit setzen wir uns auseinander, wenn es konkret ist.