Was war dran?
Foda spricht über Ingolstadt-Gerüchte
17.11.2016
Sturm-Trainer klärt auf und richtet Blick auf Altach. Drei Punkte sollen her.
Zuletzt rankten sich Gerüchte um Franco Foda: Der Erfolgsmacher des SK Sturm soll sich mit Vertretern des FC Ingolstadt getroffen haben. Ja, er soll sogar Favorit auf den Trainerjob gewesen sein. Mittlerweile hat der deutsche Bundesligist aber den Posten besetzt.
Nun klärte Foda auf: "Es gab keine Verhandlungen mit Ingolstadt. Zwischen Interesse und Verhandlungen ist es ein langer Weg." Sein Fokus gelte Sturm und den nächsten Aufgaben. Nach zuletzt drei sieglosen Liga-Partien kommt es für den Spitzenreiter am Samstag (16.00 Uhr) zum Gipfeltreffen mit dem punktegleichen SCR Altach.
"Wir sind gut vorbereitet und wissen, was auf uns zukommt. Wir fahren da hin, um drei Punkte zu holen. Wir werden alles versuchen, um die Tabellenführung zu verteidigen", kündigte der Deutsche am Donnerstag an. Er glaubt, der Abschied von Damir Danadi gen Rapid werde bei den Vorarlbergern keinerlei unmittelbare Auswirkungen haben.
Zurück in die Erfolgsspur?
"Ich gehe davon aus, dass Altach mit der gleichen Ordnung, der gleichen taktischen Ausrichtung spielen wird. Es wird sich nicht viel ändern", meinte Foda. Sportdirektor Günter Kreissl war indes "hundertprozentig überzeugt, dass wir gewinnen werden" und freute sich auf ein Spiel vor vollem Haus im "Ländle".
"Wir müssen mit einer beherzten, leidenschaftlichen Leistung auftreten", forderte der 42-Jährige. Zum Abschied von Canadi, der Rapid in die Erfolgsspur führen soll, sagte Kreissl: "Er ist eine sehr starke Persönlichkeit. Sein Abgang kann Auswirkungen auf den Verein haben, das muss aber nicht sein, weil Altach sehr gefestigt wirkt."
Im Gegensatz zu den seit sechs Spielen unbesiegten Altachern lief es zuletzt bei den Grazern mit dem 2:2 gegen Schlusslicht Mattersburg, der 0:2-Niederlage bei Austria Wien und der 1:2-Heimschlappe gegen Aufsteiger St. Pölten nicht nach Wunsch. Das lag auch an der Tabellensituation, wie Foda anmerkte.
"Müssen die Basics abrufen"
"Man steht vorne, Erwartungen und Druck werden dadurch größer. Vielleicht hat da in den entscheidenden Situationen auch etwas die Lockerheit gefehlt", analysierte der 50-Jährige. "Wir müssen jetzt die Basics abrufen. Meine Spieler wissen ja, dass sie gut Fußball spielen können, und müssen total entspannt sein. Sie haben was Gutes erreicht, aber natürlich ist nichts älter im Fußball als der Erfolg von gestern", erklärte Foda.
(c) GEPA
Für ihn sind die nächsten zwei Ligaspiele - Sturm gastiert dann am Sonntag in einer Woche bei Rapid - "nicht vorentscheidend": "Letztendlich geht es darum, viele Punkte zu holen und sich eine super Ausgangsposition zu schaffen." Dass in der jüngsten Runde Mannschaften wie Rapid (0:1 im Heimspiel gegen WAC) oder Sturm trotz teils klaren Ballbesitzvorteilen am Ende mit null Punkten dastanden, ist auch Foda nicht entgangen.
"Ballbesitz schießt keine Tore, das haben wir diese Woche bei der Trainerfortbildung durch eine Präsentation von Willi Ruttensteiner vorgeführt bekommen. Bei der EM in Frankreich haben nur 31 Prozent der Mannschaften, die im Ballbesitz vorne waren, ihre Spiele gewonnen", bemerkte der Sturm-Coach.
Sturm will Konter vermeiden
"Im Fußball sind eben viele Dinge wichtig, nicht nur der Ballbesitz. Im letzten Drittel muss man effizient sein und Ballbesitz in den wichtigen Zonen haben", weiß Foda. Altach war mit zuletzt drei Siegen extrem effizient, wobei vor allem der 5:1-Erfolg vor der Länderspielpause im Spitzenspiel gegen die Austria besonders beeindruckte.
"Das ist eine Mannschaft, die kompakt verteidigt, das Spiel des Gegners unterbinden will und schnell und zielstrebig nach vorne spielt. Wir müssen Konter vermeiden", so die Marschroute.
Foda erwartet auch unter dem vorerst interimistischen Nachfolger Werner Grabherr eine unangenehme Altach-Elf, die zuletzt mit dem 2:0-Heimerfolg am 13. Dezember 2014 gegen Sturm gewonnen hat.