Mit dem neuen Mann an der Seitenlinie will der GAK am Samstag (17 Uhr/live auf Sky) gegen WSG Tirol in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga ein Zeichen setzen. Ferdinand Feldhofer soll die Rotjacken vom sofortigen Wiederabstieg retten.
Der nach Graz zurückgekehrte ehemalige Sturm-Profi will an den richtigen Schrauben drehen. "Wir haben einen Plan", sagte Feldhofer vor seiner ersten Bewährungsprobe. Als erster Gegner baut sich am Samstag in Liebenau die WSG Tirol auf (ab 17 Uhr, HIER im Sport24-Liveticker). Die Wattener liegen einen Zähler vor dem GAK.
Semlic ebenfalls Retter in der Not
Bei den Tirolern soll mit Philipp Semlic ebenfalls ein Mann aus der Oststeiermark als Retter auftreten. Wie Feldhofer ist der WSG-Coach in Vorau geboren, aufgewachsen ist der vier Jahre jüngere Semlic im einige Kilometer entfernten Waldbach. "Das war das einzige Spital im Joglland", scherzte Feldhofer über den gemeinsamen Geburtsort. Eine weitere Parallele: Semlic wurde im Jänner 2020 Nachfolger von Feldhofer beim SV Lafnitz. Man kennt einander.
Mit der WSG will Semlic steirische Jubelstimmung am Samstag vermeiden. "Unsere Spieler kennen die Situation. Ich habe bei ihnen keine Nervosität gemerkt, sondern vielmehr ein Zusammenrücken, eine hohe Bereitschaft und hohe Konzentration, und das stimmt mich sehr positiv", meinte der Coach.
Feldhofer feilt an taktischer Komponente
Feldhofer arbeitete in seiner ersten Woche beim GAK daran, der Mannschaft neues Selbstvertrauen zu verschaffen. Die taktische Komponente ist schwieriger zu gestalten. "Es ist nicht einfach, in so kurzer Zeit meinen Stil hineinzubringen", meinte der 45-Jährige. Es gelte, die Trainingsinhalte gut zu steuern. "Um die Leistungsgrenze nach oben zu schieben." Wieder im Mannschaftstraining standen die beiden Routiniers Petar Filipovic und Laszlo Kleinheisler. Bis auf die Auswahlspieler Tio Cipot, Sadik Fofana und Antonio Tikvic war nur Torhüter Jakob Meierhofer aufgrund einer Zahn-Operation nicht dabei.
"Wir werden elf Spieler haben, die bereit sind, 'drüber' zu gehen", meinte Feldhofer über seine Herangehensweise an die Qualifikationsgruppe. Dass dort weniger spielerisch, sondern eher kampfbetont und defensiv agiert wird, ist bekannt. "Natürlich wäre es super, wenn wir gleich drei Punkte einfahren. Dann noch drei und noch einmal drei. Egal warum, ob Trainereffekt oder andere Dinge. Aber die Realität ist, wir wissen wie es im unteren Play-off läuft. Das ist ein ganz anderer Fußball."
Semlic gegen dritten GAK-Trainer
Auch Semlic macht sich keine Illusionen darüber, was ihn und sein Team in den kommenden Wochen erwartet. "Man kann sich in keinem einzigen Spiel erlauben, auch nur fünf oder sechs Minuten zu verschlafen. Man muss immer 90 Minuten am Limit agieren." Für den Coach geht es im dritten Saisonmatch gegen den GAK gegen den dritten Trainer - zuvor waren Gernot Messner und Rene Poms die Rivalen. Nun herrscht vor dem ersten Auftritt der Grazer mit Feldhofer ein gewisses Rätselraten. "Aber man kann nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Das heißt, man muss den Fokus noch höher halten", forderte Semlic.
Angesichts der Tabellensituation wäre ein Sieg für die Wattener von besonderer Bedeutung. "Jeder Start ist wichtig, wenn du ihn positiv gestalten kannst. Wenn nicht, ist es auch kein Weltuntergang", meinte Semlic.