Drei Jahre arbeitete er erfolgreich bei Rapid. Ein Vorfall erstaunte ihn.
"Ich hatte keine Rückendeckung. Ich bin nicht so wie Michael Krammer und Christoph Peschek, die mit den Ultras im Bett liegen", schimpfte Andreas Müller über Präsident und Geschäftsführer des SK Rapid. Der Support vom "Block West" sei großartig. Aber: "Ich finde es fatal, daraus den Anspruch abzuleiten, Einfluss auf Entscheidungen im Verein zu haben."
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Der Vorwurf des Ex-Sportdirektors, der vergangenen November zusammen mit Coach Mike Büskens beurlaubt wurde: Die Fans hätten zu viel Einfluss. Am Sonntag bestätigt Josef Hickersberger bei Sky, dass er es genauso erlebt habe, und erzählt er eine irre Anekdote aus seinen dreieinhalb Jahren in Hütteldorf.
"Im Hochsommer sind die Ultras plötzlich auf dem Trainingsplatz gestanden, wollten gegen die Kampfmannschaft spielen", verrät der nunmehr 69-Jährige. Zum Duell mit dem Anhang sei es nicht gekommen. "Hicke" lenkte jedoch ein: "Ich habe ihnen eine Hälfte überlassen, so war ich. Weiter will ich nicht erzählen."
"Herzog wäre geeignetster Kandidat"
Hickersberger hatte bei Rapid keinen leichten Start: Als Aktiver war er jahrelang Profi bei Erzrivale Austria. Im grün-weißen Teil Wiens begegnete man ihm mit Skepsis. Der Meistertitel 2005 machte ihn zur Ikone. Dass die Fans bei Personal-Entscheidungen ein Wörtchen mitreden, davon geht er weiterhin aus.
Er selbst würde sich in der Trainer-Frage für Klub-Ikone Andreas Herzog entscheiden: "Weil er in den USA die Olympiamannschaft betreut hat und unter Jürgen Klinsmann lange Zeit Co-Trainer war. Er wäre für mich der geeignetste Kandidat."