"Kinderfußball"

Ilzer mit Wutrede gegen Schiedsrichter

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Sturm-Trainer: "Das ist nicht korrekt, wie oft Salzburg profitiert" 

Nach emotionalen Tagen voller Frust und Enttäuschungen riss bei Christian Ilzer der Geduldsfaden. Ein strittiger VAR-Eingriff beim leistungsgerechten 1:1 in Altach brachte den Trainer von Sturm Graz am Sonntag in Rage - und verleitete ihn sogar zu einem Frontalangriff auf Serienmeister Salzburg. "Wenn sich bei so einem Tor der VAR einmischt, dann stimmt einiges nicht. Da sind wir im Kinderfußball", wütete der Coach des Fußball-Vizemeisters. "Das ist nie und nimmer ein Foul."

Was war passiert? Joker Albian Ajeti brachte Sturm in der 75. Minute vermeintlich mit 2:1 in Führung, zuvor war allerdings Altach-Verteidiger Felix Strauss nach einem Bodycheck des Angreifers zu Boden gegangen. Für VAR Markus Hameter genug für eine Intervention, für Schiedsrichter Manuel Schüttengruber genug, um das Tor zurückzunehmen. Ganz zum Ärger von Ilzer. Solche Fouls mache Altach-Torjäger Atdhe Nuhiu, der laut Ilzer "unglaublich gut" gespielt hat, etwa 20 Mal im Spiel. "Deshalb braucht man da eine Linie."

Mit dem Remis im Ländle, drei Tage nach dem historischen Aus in der Europa League mit acht Punkten als Gruppenvierter, verloren die Grazer in der Liga auch den direkten Anschluss an Salzburg. Vier Zähler beträgt der Rückstand nach 15 Runden, ein Spiel vor der Winterpause, sieben Spiele vor der Punkteteilung. "Wenn man über die Saison schaut, wie oft Salzburg von einer Schiedsrichterentscheidung profitiert hat und wie oft wir nicht profitieren konnten, dann ist es gegen so einen übermächtigen Gegner unmöglich, dranzubleiben", monierte Ilzer bei Sky. "Das ist nicht korrekt, wie oft Salzburg profitiert. Da haben wir im Dezember wieder einen Meister."

Wutrede

Der sichtlich erzürnte Ilzer hielt eine Wutrede gegen die österreichischen Schiedsrichter, "mir ist es jetzt dann wirklich egal", sagte der Coach heißblütig. "Es reicht nicht, wenn man Ligagrößen nur auf dem Platz attackiert. Man muss auch außerhalb einmal klare Statements setzen." Auch der WAC sei nach Meinung des Trainers am Samstag gegen die Salzburger benachteiligt worden, genauso wie Austria Klagenfurt in der Vergangenheit. "Irgendwann ist es auch einmal genug." Strauss sah die strittige Situation jedenfalls anders: "Er will mich blocken, stellt den Fuß hinein und trifft mich. Für mich ist es ein Foul", sagte der Altacher.

Sturm ist in der letzten Runde vor der Winterpause am Sonntag beim LASK zu Gast, während die Salzburger in Klagenfurt gefordert sind. Routinier Jakob Jantscher glaubt jedenfalls an einen versöhnlichen Jahresabschluss: "Das wird ein schwieriges Auswärtsspiel, aber wir haben dort sehr oft gute Leistungen gezeigt, deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel zeigen werden", sagte der Angreifer.

Weniger zu diskutieren gab es am Innsbrucker Tivoli nach dem 0:0 zwischen der WSG Tirol und Austria Wien. Letztere wirkte drei Tage nach dem 0:4-Abschluss des missglückten Europacupherbsts geschlaucht, die etwas besseren Chancen fanden die Hausherren vor. "Heute waren wir auf keinen Fall bei 100 Prozent", befand Austria-Coach Manfred Schmid. "Man hat zum ersten Mal gesehen, dass wir doch sehr, sehr intensive Wochen hinter uns haben."

Insgesamt sei er "nicht unzufrieden. Es war wichtig, dass wir etwas mitnehmen konnten", betonte der Wiener, dessen Elf in der Liga nun drei Partien ohne Niederlage ist und mit 20 Punkten auf Rang sieben zurückrutschte. Vor dem letzten Herbstspiel am kommenden Sonntag zuhause gegen den taumelnden WAC hoffte Schmid zumindest auf "leichte personelle Entspannung". Dem nicht genug verletzte sich Außenspieler Reinhold Ranftl gegen die WSG an der Schulter, biss aber bis zum Abpfiff auf die Zähne. Auch er könnte gegen den WAC passen müssen.

Die WSG wiederum, die einen Zähler mehr als die Austria am Konto hat, verpasste ihren vierten Sieg en suite. Trainer Thomas Silberberger konnte aber so wie Schmid durchaus "mit dem Remis leben. Die Mannschaft ist enttäuscht, das zeigt, welchen Anspruch sie an sich selbst stellt. Aber ich bin nicht unzufrieden, weil ich weiß, gegen wen wir gespielt haben. Ich schätze die Austria als extrem stark ein", sagte der Langzeitcoach der Tiroler, die zum Abschluss am Samstag auf die SV Ried treffen.

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