Kommt in Österreich der Videobeweis?

Die Schiedsrichter-Fehler bei Elfmetern, Abseitsentscheidungen und strittigen Tor-Entscheidungen häufen sich. Kein Wunder, dass bei den Fußball-Bossen der Ruf nach dem Video-Beweis immer lauter wird. Die Deutsch Fußball Liga wagt jetzt einen Vorstoß und beschloss am Donnerstag auf seiner Sitzung in Frankfurt, sich zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund bei der FIFA um die Teilnahme an einer zweijährigen Testphase des Videobeweises zu bewerben.

+++ Deutsche fordern Videobeweis +++

Auch in Österreich standen die Schiris zuletzt immer wieder in der Kritik. Jüngstes Beispiel: In der Partie zwischen Sturm und Altach hatte Schiri Muckenhammer beim 1:0 für Altach eine Abseitsposition von Emanuel Schreiner übersehen und dann auch noch wegen eines unabsichtlichen Handspiels von Christian Klem auf Elfmeter entschieden.  "Ich bin für ehrlichen Sport und wäre daher auch für den Videobeweis", hatte sich Sturm-Coach Foda danach für den Videobeweis ausgesprochen.

Mit seiner Meinung steht der Deutsche längst nicht alleine da. Neben den heimischen Trainerkollegen sprach sich zuletzt auch Österreichs Schiedsrichterboss Robert Sedlacek für eine Hilfe für die Schiris aus. "Es ist grundsätzlich zu unterstützen, dass der Schiedsrichter in gewissen Fällen eine Entscheidungshilfe bekommt."

Testphase schon ab nächster Saison?
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. "Der erste Punkt wird sein, klar zu definieren, wann dieses Hilfsmittel eingesetzt wird. Es darf nämlich nicht sein, dass es ständig herangezogen wird, weil der Schiedsrichter irgendwann auch unglaubwürdig wird. Der zweite Punkt wird sein, inwieweit muss ich die Regeln adaptieren, dass alles gedeckt ist", skizzierte der Vorsitzende der ÖFB-Schiedsrichterkommission.

Der International Football Association Board (IFAB) wird auf seiner kommenden Jahresversammlung in Cardiff am 5. März über den Videobeweis diskutieren. Gibt es Zustimmung, könnte die Testphase schon in der Saison 2016/17 beginnen.