Neo-Coach nach 3:3 gegen Hartberg aber nicht unzufrieden: "Viele positive Dinge" - WSG nach 1:1 gegen Admira weiter drei Punkte vor Linzern: Match in erster Hälfte "völlig entglitten".
Die Kühbauer-Kur hat beim LASK noch nicht voll angeschlagen. Beim 3:3 gegen Hartberg stand am Samstag trotz dreimaliger Führung und einem Elfmeter in der Nachspielzeit nur ein Punkt, der Kampf um den Platz im Europacup-Play-off der Fußball-Bundesliga bleibt auch zwei Runden vor Schluss hochspannend. Kühbauer, dessen Truppe dreimal ausgekontert wurde, sah freilich "viele positive Dinge". "Die Leistung war für mich fürs Erste absolut in Ordnung", gab der 51-Jährige an.
"Bei den Toren haben wir uns nicht so angestellt wie man sich anstellen sollte. Aber die Burschen haben derzeit in der Verteidigung nicht die Stabilität, wie sie, sie vielleicht früher gehabt haben. Die müssen wir wieder reinbekommen", stellte Kühbauer im Anschluss an die verrückte Partie fest. Zwar war sein Team jeweils dank Keito Nakamura (12., 25.) und Thomas Goiginger (52.) in Front gelegen, kassierte durch Okan Aydin (22.), Noel Niemann (28.) und Donis Avdijaj (83.) aber stets den Ausgleich. Stellungsspiel und Zuordnungen ließen dabei zu wünschen übrig, die Hartberger konnten ihre Stärken im Umschaltspiel recht locker ausspielen.
Dabei agierten die in der Viererkette auftretenden Linzer in der zweiten Hälfte wesentlich kompakter, schienen den Sieg eigentlich schon in der Tasche zu haben. "Dass sie uns dann zum Schluss noch einmal die Möglichkeit geben, mit so einem weiten Ball", wunderte denn auch Hartberg-Coach Klaus Schmidt, der seinen Kollegen zugleich in Schutz nahm: "So etwas kann man in drei, vier Trainings nicht völlig wegtrainieren."
Kühbauer, der dritte LASK-Trainer in dieser Saison nach Dominik Thalhammer und Andreas Wieland, sah es gelassen. "Das Spiel war in vielen Teilen nicht so schlecht. Sie haben den Ball ganz gut zirkulieren lassen, versucht, Fußball zu spielen, Torchancen zu kreieren. Speziell in der zweiten Hälfte haben sie nur noch wenig zugelassen. Da haben wir es verabsäumt, das vierte Tor zu machen", spielte er etwa auf die vergebenen Topchancen von Nakamura (60., 62.) an. Dem 21-jährigen Japaner streute er Rosen. "Es war ein unglaublich gutes Spiel", lobte Kühbauer den Offensivmann, der seinen zweiten Doppelpack für den LASK schnürte.
Hätte Sascha Horvath in der 92. Minute den Foulelfmeter nicht an die Latte geschossen, Kühbauers Team müsste sich wohl nicht so viele Fragen stellen. So aber ist der LASK in der Tabelle drei Punkte hinter der WSG Tirol Zweiter und damit zwar aktuell im anvisierten Europacup-Play-off. Allerdings lauern nur je einen Punkt dahinter Hartberg und die Admira, Ried fehlen vor dem OÖ-Derby am kommenden Wochenende zwei Zähler auf die Linzer.
Über den verschossenen Horvath-Elfmeter freute sich jedenfalls auch die WSG Tirol, blieb der Drei-Punkte-Vorsprung auf die Athletiker doch trotz des eigenen 1:1 bei der Admira aufrecht. "Unser Ziel ist nach wie vor, dass wir Siebenter werden. Ich bin gut aufgelegt, weil die Leistung gepasst hat, auch wenn es kein Sieg geworden ist", sagte WSG-Coach Thomas Silberberger. Sein Team ließ in der Anfangsphase "zwei Megasitzer" aus, hatte dann aber Glück, mit einem 0:0 in die Pause zu kommen. "Uns ist das Match dann völlig entglitten, wir haben da einiges vermissen lassen", war sich der Tiroler bewusst.
Mit der Umstellung auf eine Fünferkette wurde der Auftritt nach dem Seitenwechsel besser, am Ende waren die Gäste in der Südstadt dem Sieg näher. "Alles in allem war es ein gerechtes Remis", betonte der WSG-Coach. In den letzten beiden Runden warten noch das Heimspiel gegen Hartberg und die Partie bei Schlusslicht Altach.