Beinahe wäre Didi Kühbauer mit einem glücklichen Sieg zum Auftakt davongekommen, am Ende wurden die Hartberger aber für ihre Comeback-Qualitäten belohnt.
Pasching. Auch unter Neo-Trainer Dietmar Kühbauer bleibt der LASK in der Qualigruppe der Fußball-Bundesliga auf der Suche nach dem Erfolg. Zum Einstand des Ex-Rapid-Coaches mussten sich die Linzer am Samstag in Pasching gegen Hartberg mit einem 3:3-(2:2)-Remis zufriedengeben. Ein verschossener Elfer von Sascha Horvath (92.) wurde dem LASK in einer verrückten Partie ebenso zum Verhängnis wie drei Konter der Gäste, die zum dritten Mal in Folge ungeschlagen blieben.
In der Tabelle ist der LASK drei Punkte hinter der WSG Tirol Zweiter und damit aktuell im anvisierten Europacup-Play-off. Nur je einen Punkt dahinter lauern aber Hartberg und die Admira, Ried fehlen vor dem OÖ-Derby am kommenden Wochenende zwei Zähler auf die Linzer. Für den LASK schnürte Keito Nakamura einen Doppelpack (12., 25.), zudem traf Thomas Goiginger (52.). Aufseiten Hartbergs waren Okan Aydin (22.), Noel Niemann (28.) und Donis Avdijaj (83.) erfolgreich.
Kühbauer verzichtete auf personelle Überraschungen, setzte auf die Viererkette, wo Jan Boller und Marvin Potzmann zurückkehrten. In der Offensive startete im Vergleich zum jüngsten 0:4 gegen die WSG Tirol wieder Goiginger. TSV-Coach Klaus Schmidt zählte angesichts der jüngsten Erfolge auf eine quasi unveränderte Elf, nur Michael Steinwender ersetzte den gesperrten Manfred Gollner.
Stimmung in Pasching war gut
Die nicht friktionsfreie Vergangenheit zwischen dem LASK und Kühbauer schlug sich auf den Tribünen nicht nieder, die Stimmung in Pasching war gut - und nach 12 Minuten bereits blendend: Nakamura hatte die dominante Linzer Anfangsphase nach Flanke von Marvin Potzmann aus wenigen Metern per Innenstange mit dem 1:0 gekrönt.
Das 1:1 durch Aydin nach dem ersten ausgespielten Konter der Gäste konterte der LASK umgehend mit der neuerlichen Führung. Der vor dem Strafraum angespielte Nakamura verschaffte sich mit einer Drehung Platz und zog aus 20 Metern unhaltbar für Rene Swete ab. Doch Hartberg schlug ebenso postwendend zurück. Wie schon beim ersten Gegentreffer ging es einfach und schnell, die Abwehr agierte beim Köpfler des mutterseelenallein stehenden Niemann wieder unsortiert.
Während der LASK dank klaren Ballbesitzplus' zwar gefällig aber eher harmlos agierte, blieben Hartbergs Umschaltmomente und dadurch Schreckmomente für die Athletiker. So wie kurz vor der Pause, als Tobias Kainz allein vor Schlager an diesem scheiterte (43.).
Kurioser Treffer kurz nach der Pause
Kurz nach der Pause ebnete ein kurioser Treffer vermeintlich den Weg zum LASK-Sieg. Nach einem Freistoß prallte der Ball von Goigingers Rücken ins Tor, ein mögliches Hands des dabei involvierten James Holland spielte nach VAR-Konsultation keine Rolle. Nakamura zielte wenig später knapp am langen Eck vorbei (60.) und knallte den Ball nur zwei Minuten danach an die Latte.
Das sollte sich rächen. Dabei hatten die Hausherren die Partie deutlich besser im Griff, ließen auch kaum mehr Konter zu und schienen den Sieg nach Hause zu schaukeln. Wäre da nicht ein neuerlicher "tödlicher" Konter der Steirer gewesen. "Joker" Seth Paintsil scheiterte zwar erst an Goalie Alexander Schlager. Weil Petar Filipovic den Ball auf der Linie nicht mehr sicher klären konnte, staubte Avdijaj ab.
In der Nachspielzeit hätte Horvath nach Foul von Aydin an Hong Hyun-seok noch den "Dreier" am Fuß gehabt, scheiterte aber an der Latte.