Meister Salzburg verlor gegen tapfere Rieder mit 1:0.
Red Bull Salzburgs Neo-Trainer Oscar Garcia hat seine weiße Weste verloren. Der Titelverteidiger kassierte am Samstag im dritten Pflichtspiel unter dem Spanier die erste Niederlage, verlor nicht unverdient in der Keine-Sorgen-Arena gegen Ried 0:1 (0:0). Zum Matchwinner für die Hausherren zum Auftakt der 22. Runde der Fußball-Bundesliga avancierte Thomas Fröschl (62.).
Harmlose Bullen
Die über weite Strecken enttäuschenden und vor allem harmlosen Salzburger könnten damit die Tabellenführung am Sonntag an die Wiener Austria verlieren, sollte die das Heim-Derby gegen Rapid gewinnen. Für die Rieder gab es im vierten Saisonaufeinandertreffen mit dem Ligakrösus inklusive Cup erstmals Zählbares. Ihnen gelang damit ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf, sie schafften vorerst den Sprung von Platz neun auf sieben und erhöhten den Abstand auf Schlusslicht WAC auf sieben Zähler. Sollten die Innviertler den aktuellen Trend von fünf Siegen und einem Remis in den jüngsten sieben Spielen fortsetzen, dürften sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben.
Meister glanzlos
Garcia setzte nach dem 1:0-Sieg bei Sturm Graz am Mittwoch im ÖFB-Cup-Viertelfinale wieder auf seine "Meisterschaftsformation". Im Gegensatz zum 2:1-Erfolg bei Admira Wacker Mödling zum Frühjahrsauftakt gab es nur eine Änderung, und die musste sein. Für Kapitän und Toptorschütze Jonatan Soriano, der wegen einer Hüftverletzung zwei bis drei Wochen fehlen wird, bekam Benno Schmitz von Anfang an seine Chance. Entfalten konnten sich die "Bullen" vor der Pause aber überhaupt nicht, da die Rieder die Räume gut eng machten.
Rieder mutig
Dem noch nicht genug, traute sich die Gludovatz-Truppe auch in der Offensive etwas zu, war gefährlicher und hätte eigentlich in Führung gehen müssen. Nach einem Filipovic-Ideallochpass kam Fröschl zum Abschluss, scheiterte aber am in höchster Not reagierenden Walke (24.). Sieben Minuten später kam es zur Neuauflage dieses Duells: Fröschl sprintete in eine missglückte Caleta-Car-Rückgabe, fand aber in Walke seinen Meister. Der deutsche Goalie war auch bei einem Möschl-Flugkopfball auf dem Posten (41.). Die Salzburger hatten zwar mehr Ballbesitz, brachten aber keinen einzigen Schuss aufs Tor.
Garcia reagierte zur Pause, setzte mit der Hereinnahme von Stürmer Smail Prevljak für Christian Schwegler auf eine etwas offensivere Ausrichtung. Bei den Hausherren ersetzte Mathias Honsak den angeschlagenen Patrick Möschl. Damit gaben die beiden im Winter verpflichteten Ex-Liefering-Kicker ihr Debüt im Ried-Dress, Michael Brandner hatte es in die Startelf geschafft.
Prevljak brachte etwas Schwung ins Salzburger Spiel, schoss aber nach schöner Damari-Vorarbeit mit der Ferse aus 15 Metern drüber (57.) und drei Minuten später daneben. Das sollte sich rächen. Die Salzburger verloren in der Vorwärtsbewegung den Ball, Gernot Trauner reagierte blitzschnell und schickte Fröschl, der auf Walke zuzog und ihm bei seiner dritten Möglichkeit keine Chance ließ (62.).
Bullen wachen zu spät auf
Die "Bullen" drückten in der Folge auf den Ausgleich, konnten sich aber nicht entscheidend in Szene setzen. Omer Damari, der den Soriano-Ausfall vergessen hätte machen sollen, war über 90 Minuten abgemeldet. Die Innviertler wurden für ihren starken Auftritt belohnt, und der hätte eigentlich mit 2:0 enden müssen. Honsak holte sich nach einem missglückten Freistoßversuch knapp außerhalb des eigenen Sechzehners den Ball, belohnte seinen 70-Meter-Lauf aber nicht mit einem Treffer, rollte den Ball daneben (87.).
Dank des wichtigen Heimsiegs war das aber absolut zu verschmerzen, genauso wie die verletzungsbedingten Ausfälle von Möschl und Walch. Ried ist nun zu Hause schon fünf Partien unbesiegt.