Der sechste Platz in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga wird wohl in einem Vierkampf ausgespielt. Die Wiener Austria hatte am Sonntag beim Gastspiel in Lustenau eine Vielzahl von Chancen auf den Sieg und eine mögliche kleine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen, verlor aber mit 0:1.
Da am Vortag der WAC bei der Klagenfurter Austria mit 3:0 siegte, liegen vor den ausstehenden vier Runden des Grunddurchgangs nur drei Punkte zwischen Rang sechs und neun.
Für Michael Wimmer setzte es in seinem zweiten Spiel als Trainer der Wiener Austria den ersten Rückschlag. Nach einem 0:1-Pausenrückstand durch ein Tor von Lukas Fridrikas (45.) rannten die Violetten vergeblich gegen die Niederlage an. "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Erste Hälfte hat uns vielleicht ein wenig die Dynamik nach vorne gefehlt. Die zweite Hälfte war dann viel besser, wir haben uns zahlreiche Chancen erspielt, konnten diese aber leider nicht nutzen. Solche Spiele gibt es eben, das muss man akzeptieren", meinte der Deutsche.
Eine Einschätzung, die auch bei seinem Gegenüber ähnlich ausfiel. "Es war ein glücklicher Sieg, weil die Austria die bessere Mannschaft war und die größeren Chancen gehabt hat. Die Austria wurde immer besser, aber wir haben den Sieg mit Glück über die Runden gebracht. Es gewinnt nicht immer der Besserer, das war heute sicher so", gab Lustenau-Coach Markus Mader unumwunden zu.
Dank des Siegs dürfen die Vorarlberger aber mit dem Einzug in die Meistergruppe liebäugeln und von einem ähnlichen Coup wie dem von Austria Klagenfurt im Vorjahr träumen, als die Kärntner als bisher einziger Aufsteiger den Sprung in die Top Sechs geschafft haben. Ein Thema, das Mader nicht groß spielen will. "Die Frage kannst du als Trainer nur falsch beantworten", meinte er im Sky-Interview. "Wenn du sagst, wir sind im Abstiegskampf, wir schauen nicht nach oben, sagt die Mannschaft, der Trainer glaubt nicht an uns. Wenn wir sagen, wir attackieren die Top Sechs, sagt ganz Österreich, der soll lieber schauen, dass er nicht absteigt."
Austria-Coach Wimmer interessiert Tabelle nicht
Die beste Ausgangsposition hat trotz der Niederlage die Wiener Austria mit 23 Punkten. Dahinter lauern Klagenfurt, Lustenau (jeweils 21) und der WAC (20.). Doch auch Wimmer legt kein großes Augenmerk auf die Tabellenkonstellation, er will vor allem gute Leistungen sehen. "Wir sollten nicht zu sehr auf die Tabelle gucken. Wir sollten unsere Aufgaben annehmen, die richtige Performance auf den Platz bringen, dann ergibt sich sowas von selbst", meinte der Deutsche gegenüber Sky, sagte zur Situation aber auch: Die ist "besser wie vor zwei Wochen, da waren wir einen Punkt hinten, jetzt sind wir auf Platz sechs". Denn die Wiener Austria überholte die Klagenfurter Austria, die mit zwei Niederlagen in diesem Jahr an Boden verloren hat.
Rapid dank des 3:0 gegen Altach und WSG Tirol trotz der 1:3-Niederlage gegen Tabellenführer Salzburg sind mit 27 Punkten gut abgesichert. Das sieht auch Tirol-Trainer Thomas Silberberger so. "Es ist am Ende des Tages enttäuschend, aber es ist nix passiert. Die Runde ist ja in Wirklichkeit für uns gelaufen. In Altach (nächsten Sonntag, Anm.) drei Punkte, dann sehen wir die Ziellinie", meinte er.
Die Austria spielt nächste Runde zu Hause gegen Hartberg, Klagenfurt bei Sturm Graz. Der WAC hat ein Heimspiel gegen Rapid vor sich. Lustenau gastiert schon am Freitag auswärts in der neuen Arena des LASK.