Bundesliga

Mattersburg schockt dezimierte Rapidler

28.08.2015

Grödig gewinnt gegen Ried - Rapid in Unterzahl ohne Chance.

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SK Rapid Wien - SV Mattersburg Endstand 2:4 (0:1)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 14.300, SR Drachta.
Tore: 0:1 (39.) Perlak, 1:1 (51.) Alar, 1:2 (60.) Röcher, 1:3 (62.) Pink, 1:4 (78.) Mahrer, 2:4 (81.) S. Hofmann.

Die Serie von Fußball-Bundesliga-Spitzenreiter Rapid Wien ist in der 7. Runde gerissen. Nach 18 Spielen ohne Niederlage mussten sich die Hütteldorfer am Samstag im Ernst-Happel-Stadion Mattersburg 2:4 (0:1) geschlagen geben. Vorentscheidend für das Ergebnis war die Rote Karte für Goalie Richard Strebinger nach vier Minuten. Rapid führt die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf die Austria an.

 

Mattersburg ist damit das erste Team, das Rapid im Kalenderjahr 2015 bezwingen konnte. Nach dem Ausschluss hatten die Gäste klare Vorteile und spielten sich einige Chancen heraus. In Führung ging das Team von Trainer Ivica Vastic mit einem sehenswerten Heber von Michael Perlak (39. Minute). Nach dem Seitenwechsel trafen noch Thorsten Röcher (60.), Markus Pink (62.) und Thorsten Mahrer (78.) gegen eine zunehmend löchrig werdende Rapid-Abwehr. Tore von Deni Alar (51.) und Steffen Hofmann (81.) waren für die Wiener zu wenig.

Überlagert war das Spiel im Vorfeld von dem Transfertheater um Noch-Stürmer Robert Beric. Der Slowene, der vor dem Absprung zum Ligue-1-Club AS St. Etienne steht, war nicht mehr im Aufgebot für das Match. Gerüchte, wonach er sich bereits am Weg nach Frankreich befand, wo er am Sonntag oder spätestens Montag präsentieren werden solle, wurden offiziell nicht bestätigt. Mit dem Wechsel schienen sich im Ernst-Happel-Stadion aber alle Protagonisten in Grün-Weiß abgefunden zu haben.

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Rapid-Coach Zoran Barisic veränderte die Startformation im Vergleich zum Champions-League-Play-off-Rückspiel gegen Schachtar Donezk am Dienstag an vier Positionen. Neben dem großen Abwesenden Beric, für den Alar im Angriffszentrum begann, rückten auch Stefan Schwab, Philipp Schobesberger und Strebinger in die Mannschaft. Für Schwab bekam Srdjan Grahovac eine Pause verordnet, Schobesberger ersetzte Kapitän Hofmann, Strebinger nahm anstelle von Jan Novota im Tor Platz.

Und der junge Keeper, der im Sommer von Werder Bremen gekommen war, stand gleich nach drei Minuten ungewollt im Mittelpunkt. Strebinger wollte bei einem Ausflug eigentlich vor Karim Onisiwo klären, spielte den Ball aber genau in die Füße von SVM-Goalgetter Markus Pink. Dessen Schuss wehrte er dann mit der Hand ab. Was folgte, war die logische Rote Karte in seinem dritten Bundesliga-Spiel. Da Novota nur auf der Tribüne saß, kam Dreier-Goalie Tobias Knoflach zu seinem Bundesliga-Debüt.

Mit zehn Mann musste Rapid erstmals in dieser Saison Abstriche von der gewohnten Spielweise machen. Statt Powerfußball mit klarem Ballbesitz-Vorteil war zunächst eine kompakte Defensive angesagt. Die Burgenländer waren klar im Vorteil, drangen immer wieder durch die Flügelspieler Onisiwo und Röcher in den Strafraum. Pink (19.), Manuel Prietl vor dem leeren Tor (22.) und Onisiwo (23.), der Knoflach zu seiner ersten Parade zwang, ließen gute Chancen aus.

Rapid war in der Offensive jedoch nicht untätig - zumal auch die Gäste in der Abwehr nicht unbedingt sattelfest waren. So blockte Nedeljko Malic einen Alar-Schuss (34.), und Schobesberger scheiterte alleine vor Markus Kuster (38.). Praktisch im Gegenzug ging dann Mattersburg nach einer Kombination über Malic und Pink durch einen Bilderbuch-Heber von Perlak, der die Kugel in weitem Bogen über Knoflach hob, in Führung (39.).

Es dauerte nicht lange bis zur Reaktion der Hütteldorfer. Nachdem Schobesberger nach Kainz-Flanke direkt in die Mitte spielte, ließ Alar dort nichts anbrennen (51.). Für den Beric-Ersatz war es das zweite Saisontor. Mattersburg ließ sich dadurch aber nicht beirren und lag nach dem Billard-Treffer von Röcher wieder in Front (60.). Pink stellte nach einem fulminanten Onisiwo-Solo, bei dem er die halbe Rapid-Abwehr austanzte, auf 3:1 (62.).

Rapid versuchte, noch einmal zurückzukommen, musste mit Fortdauer des Spiels aber der numerischen Unterlegenheit Tribut zollen. Hinten ließen die Wiener viele Räume, die der SVM mit gefährlichen Kontern bespielte. Einen dieser Vorstöße schloss Verteidiger Mahrer in der 78. Minute relativ cool ab (78.). Zuvor hatte Pink nur die Stange getroffen (70.). Der eingewechselte Hofmann betrieb mit seinem Aufsitzer aus der zweiten Reihe nur noch Ergebniskosmetik (81.).

Für Rapid war es die erste Heimniederlage seit einer 2:3-Niederlage im Wiener Derby gegen die Austria am 9. November 2014. Gegen einen Club außerhalb Wiens hatten die Grün-Weißen seit dem 28. September 2014 nicht mehr verloren gehabt. Damals war man Salzburg 1:2 unterlegen. Mattersburg, das sich auf den vierten Platz verbesserte, gewann in der Bundesliga das erste Mal auswärts seit dem 18. August 2012 (1:0 gegen den WAC).

Rapid: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Auer - Petsos, Schwab (67. S. Hofmann) - Schobesberger, Schaub (6. Knoflach), F. Kainz (67. Prosenik) - Alar
Mattersburg: Kuster - Höller, Malic, Mahrer, Farkas - Jano - Röcher (73. Grgic), Prietl, Perlak (85. Sprangler), Onisiwo - Pink (75. Templ)

   Rote Karte: Strebinger (5./Torraub)

   Gelbe Karten: keine

   Die Besten: F. Kainz bzw. Onisiwo, Perlak, Röcher

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SV Grödig - SV Ried Endstand 4:1 (2:1)
Grödig, DAS.GOLDBERG-Stadion, 1.454, SR Kolleger
Torfolge: 1:0   ( 7.) Derflinger, 2:0   (20.) Venuto, 2:1 (45.+4) Elsneg, 3:1   (72.) Gschweidl, 4:1 (90.+2) Reifeltshammer (Eigentor).

Der SV Grödig hat in der siebenten Runde der Fußball-Bundesliga den zweiten Saisonsieg gefeiert. Die Salzburger gewannen zu Hause gegen eine komplett enttäuschende SV Ried 4:1(2:1). Damit gelang dem Team von Trainer Peter Schöttel zum ersten Mal seit dem Auftakt ein voller Erfolg, Ried musste hingegen gleich wieder einen Rückschlag hinnehmen.

 

Denn die Oberösterreicher kassierten nach dem Sieg gegen Sturm Graz beim Comeback von Paul Gludovatz auf der Trainerbank gleich wieder eine Niederlage. Sie belegen mit vier Punkten weiter den vorletzten Tabellenplatz. Sollte Altach am Sonntag in Wolfsberg punkten, würde man nach der Runde gar auf den zehnten Platz abrutschen.

Die Hausherren erwischten einen Traumstart. Christian Derflinger kam nach einem Zuspiel von Lukas Denner an der Strafraumgrenze ungehindert zum Abschluss und verwandelte mit einem platziertem Schuss die erste Torchance des Spiels (7.) zu seinem ersten Saisontor. Ried hatte keine Antwort parat, im Gegenteil vergab Denner kurz darauf sogar die Möglichkeit auf das 2:0, verfehlte aber mit einem Distanzschuss das Tor klar (10.).

Besser machte es Lucas Venuto in der 20. Minute, nachdem es erneut Denner war, der die Aktion vorbereitete. Der Brasilianer war vor Bernhard Janeczek am Ball und schob den Ball sicher zum 2:0 ein. Die Gäste wirkten darauf hin ratlos, fanden überhaupt nicht ins Spiel. Das Team von Paul Gludovatz hatte in der 23. Minute sogar noch Glück, dass Schiedsrichter Andreas Kolleger nicht auf Elfmeter entschied, nachdem Ried-Goalie Thomas Gebauer Grödigs Roman Wallner mit dem Knie in den Rücken gesprungen war.

Der Anschlusstreffer für die Oberösterreicher in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel schließlich auch aus dem Nichts. Dieter Elsneg kam im Strafraum an den Ball und schloss überlegt zum 1:2 ein (45.+4).

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Nach dem Seitenwechsel war von Schockzustand bei Grödig allerdings nichts zu bemerken. Erneut erwischten die Gastgeber den besseren Start, auch wenn konkrete Torszenen zunächst Mangelware blieben. Ried bemühte sich war, wirkliche Gefahr konnten die Innviertler allerdings nicht erzeugen.

Erst nach einem schweren Fehler von Grödigs Tormann Alexander Schlager nahm die Partie wieder Fahrt auf. Der Schlussmann der Salzburger ließ einen harmlosen Schuss des Spaniers Gavilan passieren, konnte den Ball anschließend aber gerade noch rechtzeitig vor der Torlinie klären (58.). Sein Team übernahm in Folge wieder das Kommando. Roman Wallner versäumte in Folge gleich zweimal die Vorentscheidung. Zunächst wurde sein Schuss von Thomas Reifeltshammer zum Eckball geblockt, dann vertändelte der Routinier den Ball mit einer schlechten Annahme zentral vor dem Tor (59. bzw. 61.).

Besser machte es sein Ersatzmann. Der für Wallner eingewechselte Bernd Gschweidl schob nach einer sehenswerten Kombination problemlos zum 3:1 ein, nachdem Denner seinen dritten Assist beisteuerte. Die Gäste mussten die Partie zu zehnt beenden, weil sich Marcel Ziegl verletzte, nachdem Rieds Austauschkontingent bereits erschöpft gewesen war. In der Nachspielzeit machte Reifeltshammer mit dem Eigentor zum 1:4 einen rabenschwarzen Tag der SV Ried vollkommen.

Der SV Grödig hingegen zeigte eine abgeklärte Leistung, nachdem man zuletzt immer wieder Führungen aus der Hand gegeben hat und feierte einen verdienten Heimsieg. Damit belegen die Salzburger weiter den siebenten Platz.

Grödig: Schlager -T. Kainz, Maak, Strauss, Strobl- Brauer, Rasner - Venuto, Derflinger (46. Djuric), Denner (77. Itter) - Wallner (64. Gschweidl)
Ried: Gebauer - Reifeltshammer, Trauner, Filipovic - Janeczek (34. Antonitsch), Ziegl, Prada- Elsneg, Kragl (64. Sikorski), Möschl (54. Streker) - Gavilan

   Gelbe Karten: Brauer, Strauss bzw. Prada, Streker, Gavilan, Antonitsch

   Die Besten: Derflinger, Denner, Venuto bzw. Filipovic, Trauner

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