Mattersburg und St. Pölten teilen Punkte, WAC feiert Schützenfest.
Als über weite Strecken überlegene Mannschaft hat sich der SV Mattersburg in der 6. Runde der Fußball-Bundesliga mit einem mageren Punkt begnügen müssen. Gegen Aufsteiger SKN St. Pölten rettete Verteidiger Thorsten Mahrer den Burgenländern am Samstag im Finish ein 1:1 (0:0)-Remis. In der Tabelle blieb Mattersburg Achter, die Niederösterreicher sind weiterhin Neunter und Vorletzter.
Der SVM diktierte die Partie in der Anfangsphase nach quasi nach Belieben. Die Mannschaft von Trainer Karl Daxbacher, der in Anlehnung an Ex-Ried-Trainer Paul Gludovatz mit einem 3-3-3-1-System begann, das sich bei Bedarf in ein 3-4-2-1 wurde, sah dagegen kein Land. Nach einer torlosen ersten Hälfte brachte Daniel Segovia (63. Minute) St. Pölten mit dem ersten und bis zum Ende einzigen Torschuss in Führung. Innenverteidiger Mahrer bewahrte Mattersburg in der 84. Minute vor der totalen Nullnummer.
Erste Schrecksekunde
Kaum zwei Minuten waren absolviert, da hatten die Gäste im Pappelstadion die erste Schrecksekunde zu überstehen. Tormann Christoph Riegler hielt den Ball nach einem Eckball nicht fest, hatte aber Glück, das daraus nichts entstand. Wenig später machte Riegler seinen Fauxpas gut, indem er einen Kopfball des fallenden Thorsten Röcher an die Stange lenkte. Dazwischen strich ein Schuss von Patrick Farkas über das Tor.
Der SKN leistete sich viele Ballverluste und verlor mehrheitlich die Zweikämpfe im Mittelfeld. Mit dem neuen System hatten sich die Spieler offensichtlich noch nicht angefreundet. So gelangen der Mattersburger Offensive immer wieder zumindest im Ansatz gefährliche Aktionen. Vor allem das Trio Farkas, Röcher und Michael Perlak kurbelte bei hohen Temperaturen das Spiel an. Nur im Strafraum fehlte die Genauigkeit.
Erst nach einer halben Stunde tauchten die Niederösterreicher vermehrt in der gegnerischen Hälfte auf. Das erste Rufzeichen setzte dann Andreas Dober mit einem Freistoß-Hammer aus 25 Metern knapp über die Latte. Da waren allerdings schon fast 40 Minuten gespielt. Röcher (42.) verfehlte auf der Gegenseite aus spitzem Winkel das Tor und scheiterte gleich nach Wiederbeginn an Riegler. Mahrer (47.) traf per Kopf nur die Latte.
Mattersburger verzweifelt
Während die Mattersburger verzweifelt anrannten, schien St. Pölten immer mehr Sicherheit zu gewinnen. In der 63. Minute bekamen die "Wölfe" den ersten Eckball zugesprochen. Der Ball landete links im Strafraum bei Kapitän Lukas Thürauer, der scharf in die Mitte spielte. Dort stocherte Segovia den Ball im zweiten Versuch mit der Sohle über die Linie.
Für die Burgenländer wollte es mit dem Abschluss weiter nicht klappen. Ein Treffer von Markus Pink in der 73. Minute wurde wegen vorangegangen Abseits des eingewechselten Patrick Bürger nicht anerkannt. Die Heimmannschaft steckte aber nicht auf und glich durch ein sehenswertes Tor aus. Mahrer behauptete den Ball in Stürmer-Manier und knallte ihn von der Strafraummitte eiskalt unter die Latte.
Das Powerplay der Grün-Weißen am Ende brachte nichts mehr ein. Eine Glanztat von Riegler bei einer Doppelchance von Röcher (89.) und eine vergebene Pink-Chance (93.) waren schließlich bezeichnend.
Auf Seite 2 finden Sie den Spielbericht zu WAC gegen Admira.
Ein Triplepack von Philipp Prosenik hat den Wolfsberger AC in der 6. Runde der Fußball-Bundesliga beim 5:0 (2:0) gegen die Admira bereits früh auf die Siegerstraße gebracht (2.,21.,46.). Nachdem Prosenik schon in der Vorwoche gegen Rapid als Joker zum Ausgleich getroffen hatte, bewies Trainer Heimo Pfeifenberger diesmal mit seiner Startaufstellung erneut ein goldenes Händchen.
Den Endstand für die haushoch überlegenen Kärntner besorgten Philip Hellquist (63.) und der eingewechselte Mihret Topcagic nach einem umstrittenen Elfmeter (87.). Der WAC hat die Admira damit überholt und liegt mit acht Punkten nun auf Rang sechs. Für die Admira geht die Berg- und Talfahrt unterdessen weiter. Die Südstädter, die weiterhin bei sechs Punkten halten, konnten nach einem Sieg im darauffolgenden Spiel heuer noch nicht punkten.
Start wie aus dem Bilderbuch
Den Kärntnern gelang ein Start wie aus dem Bilderbuch. Joachim Standfest bediente Prosenik mit einer Maßflanke, die dieser unbedrängt zur Blitzführung einköpfelte. Gerald Nutz hatte zuvor den Abwehr-Routinier mit einem schönen Pass in Szene gesetzt. Der Rapid-Leihgabe Prosenik war es auch vorbehalten schon früh die Vorentscheidung herbeizuführen.
Nach einem Standfest-Befreiungsschlag unterschätzte Admiras letzter Mann Ione Cabrera bei seinem Debüt Proseniks Geschwindigkeit. Der 23-Jährige setzte sich gut 40 Meter vor dem Tor energisch gegen den Spanier durch und zog alleine auf das Tor von Manuel Kuttin zu, der Abschluss war nur noch Formsache.
Admira paralysiert
Die Admiraner wirkten daraufhin phasenweise paralysiert und ließen zu keinem Zeitpunkt das Gefühl aufkommen, noch an den Punktgewinn zu glauben. In der ersten Hälfte kam das Team von Oliver Lederer zu keiner nennenswerten Torchance. Nach Wiederbeginn dauerte es 26 Sekunden, bis sämtliche Pläne einer möglichen Aufholjagd obsolet wurden.
Stephan Zwierschitz versuchte sich an einer Kopfball-Rückgabe zu Kuttin. Erneut reagierte Prosenik gedankenschneller, nahm das Geschenk dankend an und erzielte sein viertes Saisontor. Von dem erneuten Blitzstart und dem sicheren Sieg beflügelt, spielten die Kärntner befreit auf. Das 4:0 resultierte aus einer sehenswerten Kurzpassstafette, die Hellquist ohne Mühe abschloss. Den rabenschwarzen Tag für die Admira komplettierte ein fragwürdiger Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Julian Weinberger, der ein absichtliches Zwierschitz-Handspiel erkannt haben wollte. Topcagic ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher.