'Finger in die Wunde legen'

Nach 0:9-Schande: Klagenfurt ruft Ethikkomitee an

04.08.2020

Sportdirektor Imhof: 'Finger in die Wunde legen' im Sinne der Reputation des österreichischen Fußballs.

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Austria Klagenfurt will nach den Geschehnissen im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Liga nicht zur Tagesordnung übergehen und zieht vor das Ethikkomitee. "Da sehen wir uns nicht nur im Namen unserer Spieler, Partner und Fans, sondern auch im Sinne der Professionalität und Reputation des österreichischen Fußballs in der Pflicht, den Finger in die Wunde zu legen", sagte Sportdirektor Matthias Imhof.

Nach dem 0:9 des Floridsdorfer AC in der letzten Runde in Ried, das den Oberösterreichern den Aufstieg ebnete, hatte die Liga die Einhaltung der Bestimmungen geprüft und festgestellt, dass der Titelkampf in ein "schlechtes Licht" geraten sei. Die Clubführung der Klagenfurter nahm nun weiters ihr Recht wahr, das Ethikkomitee anzurufen. Dieses wird laut Satzung tätig, "wenn die für die Bildung gegenseitigen Vertrauens wichtigen Grundwerte - insbesondere der Seriosität, Glaubwürdigkeit und Fairness - verletzt werden."

Nach Eintreffen der Unterlagen, die der Liga zunächst noch nicht vorlagen, wird das Komitee die Stellungnahme prüfen. Im Falle eines Verfahrens reicht der Strafrahmen von einer Ermahnung über eine Geldstrafe von 500 bis 50.000 Euro bis zu einem Punktabzug.

Klagenfurt sieht "Nacht der Schande"

Austria-Club-Gesellschafter Zeljko Karajica hatte zuletzt von einer "Nacht der Schande" gesprochen. Die Kärntner, die ihre Parallelpartie gegen Wacker Innsbruck 6:1 gewonnen hatten, stört vor allem der Umstand, dass der FAC frühzeitig einige Spieler in den Urlaub entlassen hatte. Die Liga hatte am Montag nach einer diesbezüglichen Auswertung der Spielbewertungen keine untypischen Aufstellungen im Laufe einer Meisterschaftssaison festgestellt.

Eine Regel-Änderung wurde nach den "Torlawinen" aber angeregt. "Um dem in Zukunft bestmöglich entgegen zu wirken, werden wir uns in einem ersten Schritt dafür einsetzen, in der Tabellenreihung die direkten Duelle der Tordifferenz vorzuziehen", erläuterte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer am Montag.

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