Vorarlberger trennen sich nach nur fünf Monaten vom Canadi-Nachfolger.
Die Ära von Trainer Martin Scherb bei Bundesligist SCR Altach ist nach nicht einmal ganz fünf Monaten wieder vorbei. Zwei Tage vor dem letzten Saisonspiel in Salzburg zog der Tabellenvierte am Freitag nach anhaltender Erfolglosigkeit im Frühjahr die Reißleine und beurlaubte Scherb mit unmittelbarer Wirkung. Vom Europacup darf der einstige Tabellenführer freilich dennoch träumen.
Mit dem Heim-0:2 gegen Ried am Donnerstag platzten die Hoffnungen des einstigen Tabellenführers auf Platz drei endgültig. Platz vier, der Altach nicht zu nehmen ist, wäre für einen internationalen Startplatz nur dann ausreichend, wenn Meister Salzburg das Cup-Finale gegen Rapid (1. Juni) gewinnt.
Scherb hatte es am Donnerstag geahnt. "Es ist klar, dass Menschenopfer gefordert werden", sagte der 47-Jährige nach der Niederlage gegen Ried gegenüber Sky. Auch wenn kein Blut floss, so machte der Club aus dem "Ländle" keine 24 Stunden später ernst, beurlaubte Scherb und übergab den Interimsposten zum zweiten Mal in dieser Saison an Werner Grabherr.
Darum zog Altach die Reißleine
"Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, da die Entwicklung im Frühjahr massiv nach unten gezeigt hat. Wir sahen uns gezwungen, jetzt zu handeln, damit wir unsere Ziele in der nächsten Saison erreichen", erklärte Sportdirektor Georg Zellhofer am Freitag. "Eine Trennung vom Trainer ist immer eine unschöne Sache und tut mir persönlich natürlich auch leid."
Scherb hatte im Winter die Nachfolge des zu Rapid gewechselten - und inzwischen auch schon wieder entmachteten - Damir Canadi angetreten. Unter der Ägide des 47-jährigen Niederösterreichers gelangen in 15 Spielen lediglich zwei Siege bei acht Niederlagen, zuletzt waren es zehn Partien ohne Dreipunkter.
Damit konnte Scherb nicht an alte Erfolge anschließen. Er wurde 2007 Trainer des damaligen Regionalligisten SKN St. Pölten, den er ein Jahr später in die Erste Liga führte. Im September 2013 erfolgte die Trennung des 47-Jährigen vom nunmehrigen Bundesligisten. Vor seinem Altach-Engagement arbeitete Scherb unter anderem als Sky-Experte.