Bundesliga
Probleme über Probleme für Austria Kärnten
04.08.2008
Marodes Stadion, kaum Trainingsmöglichkeiten, Millionenforderung vom FC Kärnten - bei Retortenklub Austria Kärnten hat man schon rosigere Zeiten gesehen.
Mit einer Vielzahl an Problemen hat der Fußball-tipp3-Bundesligist SK Austria Kärnten vor seinem ersten Heimspiel am Mittwoch gegen Sturm Graz zu kämpfen. So wurden im Wörthersee-Stadion seit dem EM-Ende die Hälfte der Drehkreuze abgebaut, die Mannschaft darf zum Training nur Teile des lädierten Rasens benützen und außerdem bereitet die im Raum stehende Millionenklage des in die dritte Liga abgestiegenen FC Kärnten Kopfzerbrechen.
Millionenforderung
Der finanziell angeschlagene FC Kärnten
fordert von seinem "großen Bruder" rund vier Millionen Euro.
Austria Kärnten hatte 2007 im Zuge seiner Übersiedlung von Pasching nach
Klagenfurt unter anderem die Nachwuchs-Akademie und den Hauptsponsor, Kelag,
des FC Kärnten übernommen. "Wir haben gegenüber dem FC
Kärnten alle Punkte erfüllt", wehrte sich Austria Präsident
Mario Canori am Montag in einer Pressekonferenz gegen die Forderungen.
FC Kärnten-Präsident Josef Steindorfer agiere im Zusammenhang mit der Klage mit "Unterlagen, die nicht existieren oder gefälscht sind", sagte Canori. Steindorfer seinerseits hatte Canori vorgeworfen, den FCK "killen" zu wollen.
Stadion wurde demontiert
Aber auch die Infrastruktur im
EM-Stadion macht Canori zu schaffen. Etwa die Hälfte aller Drehkreuze an den
Eingängen wurde nach der EURO abgebaut. "Ich habe keine Ahnung,
warum das geschehen ist", meinte der Präsident. Nun seien wieder
Warteschlangen vor Spielbeginn zu befürchten. Canori rechnet trotzdem mit
15.000 Zuschauern zum Heimpremiere am Mittwoch.
"Politischer Druck"
Weiters fühlt sich der ehemalige
BZÖ-Vizebürgermeister von Klagenfurt "von einer Allianz der
Zerstörer verfolgt". So werde auf potenzielle Sponsoren "politischer
Druck" ausgeübt, nicht in das Fußballgeschäft einzusteigen. "Und
das wird bis zur Landtagswahl (im März 2009, Anm.) sicher nicht leichter",
sagte Canori.
Gröni ruinierte Rasen
"Ich bin froh, dass wir endlich
unsere Heimstätte benutzen dürfen", erklärte Trainer Frenkie
Schinkels. Er habe aber für das Dienstagtraining die Auflage erhalten, nicht
in den Strafräumen zu trainieren. Der Klagenfurter Rasen wurde durch das
Grönemeyer-Konzert am 18. Juli in Mitleidenschaft gezogen. "Wie
soll ich jetzt Standards trainieren? Da gibt es wohl Leute, die glauben man
kann einen Eckball von der Ersatzbank aus schießen", sagte
Schinkels.