Wer folgt Büskens?
Rapid: Das sind die Trainer-Kandidaten
07.11.2016
Rekordmeister sucht Büskens-Nachfolger. Aber: Wer ist der richtige Mann?
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Es war ein turbulenter Montagmorgen in Hütteldorf. Zunächst tagte der Vorstand des SK Rapid. Kurz darauf wurde eine Pressekonferenz anberaumt. Mit Präsident Michael Krammer. Ohne Sportdirektor - ohne Coach. Um 11:29 Uhr platzte die Bombe: "Müller und Büskens mit sofortiger Wirkung beurlaubt“, prangte auf der Klub-Homepage in dicken Lettern.
+++ Knalleffekt! Rapid feuert Müller und Büskens +++
Rapid zog die Reißleine aus der anhaltenden sportlichen Misere. Im Sommer wurde zur "Mission 33" geblasen, mittlerweile dümpelt man mit neun Punkten Rückstand zu Leader Sturm auf Platz fünf herum. Trotz neuem Stadion. Trotz Rekordtransfers. Trotz Trainerwechsel.
"Wir haben im Sommer nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch alle sportlichen Vorkehrungen getroffen, um unser Ziel, die Meisterschaft, erreichen zu können“, sagt Krammer. Die Zwischenbilanz: "Keine große Weiterentwicklung." Büskens hatte Zoki Barisic im Juni beerbt. Und nachdem er als "alternativlose" Wahl präsentiert wurde, so Krammer, musste Müller ebenfalls gehen.
Rapid hat Kriterien-Katalog
Nun sucht Rapid einen neuen starken Mann auf der Bank. In der Länderspielpause soll jener präsentiert werden. Krammer: "Der Kriterien-Katalog umfasst zwölf Punkte." Einer davon sei die Wirkung in der Community: "Ein Mann mit Rapid-Vergangenheit hat immer einen Vorteil." Ein anderer Punkt sei die taktische Flexibilität. "Die ist sehr wichtig bei der Auswahl", betont Krammer.
Büskens galt als emotionaler, ehrlicher Arbeiter. Das Team ließ jedoch zu oft einen Plan B vermissen. Aber: Wer passt in das Anforderungsprofil? Wer passt zum Verein und zur Philosophie? Wenngleich Krammer sich nicht festlegen möchte, scheint eine heimische Lösung wahrscheinlich. Das sind die drei aussichtsreichsten Namen.
(c) GEPA
Damir Canadi (46): Er mischt mit Altach (punktegleich mit Sturm) die Bundesliga auf. Beeindruckend daran: Die Vorarlberger spielen taktisch hervorragend und verstecken sich vor den Großen keineswegs. Am Sonntag wurde die Austria 5:1 abgeschossen. Ein Verdienst Canadis. Sein Nachteil: Er würde Rapid eine satte Ablöse kosten und hat violette Wurzeln.
Didi Kühbauer (45): "Don Didi" hingegen ist eine grün-weiße Ikone. Er kickte von 1992 bis 1997 in Hütteldorf und würde die Fans hinter sich vereinen. Nach zuletzt unruhigen Wochen ein vielleicht noch größer Pluspunkt. Kühbauer zu ÖSTERREICH: "Rapid ist für mich eine Herzensangelegenheit." Bei der Admira und dem WAC entlassen, bringt er Cheftrainer-Erfahrung im Klub-Fußball mit. Anders als …
Andreas Herzog (48): Seit 2011 ist er "Co" von Jürgen Klinsmann beim Nationalteam der USA, darüber hinaus verantwortlich für die U23. Der Erz-Rapidler genießt einen ausgezeichneten Ruf, die fehlende Erfahrung wurde ihm allerdings mehrfach zum Verhängnis. Bei der Teamchef-Wahl und in Bremen zog er den Kürzeren. Zieht er nun das große Los?
Thomas Doll (50): Oder bekommt erneut ein Deutscher den Vorzug? Der Bild zufolge soll Ferencvaros Budapest eine Anfrage vorliegen. Dort ist Doll seit Dezember 2013 im Amt, bejubelte vergangene Saison das Double aus Meisterschaft und Cup. Der Haken: Sein Vertrag läuft bis 2019. Ihn loszueisen, könnte teuer werden.
(ck)