Bundesliga
Rapid feiert Last-Minute-Sieg beim WAC
25.10.2020
Rapid Wien geht als Gewinner einer verrückten und torreichen Bundesliga-Partie gegen den WAC hervor. Das bis zum Schlusspfiff spannende Spiel im Lavanttal endete mit 4:3 für die Hütteldorfer.
Rapid bleibt in der Fußball-Bundesliga der erste Verfolger von Red Bull Salzburg. Die Hütteldorfer feierten am Sonntag zum Abschluss der fünften Runde in einer spektakulären Partie einen 4:3-Auswärtssieg über den WAC und liegen damit weiterhin zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter.
+++ Hier die gesamte Partie im Detail +++
Rapid ging dank Thorsten Schick (25.) und Koya Kitagawa (35.) mit 2:0 in Führung, lag dann nach Toren von Dominik Baumgartner (47., 52.) und Cheikhou Dieng (67.) 2:3 zurück und ging durch einen Doppelpack von Ercan Kara (76., 93./Elfmeter) doch noch als Sieger vom Platz. Während die weiter unbesiegten Wiener Platz zwei festigten, liegen die Wolfsberger mit erst drei Punkten nur an zehnter Stelle.
Eurofighter-Duell im Lavanttal
Das Duell in der Lavanttal-Arena kam für beide Teams drei Tage nach ihrem Start in die Europa-League-Gruppenphase. Zunächst schien Rapid die Doppelbelastung deutlich besser wegzustecken. In der vierten Minute prüfte Kara WAC-Goalie Alexander Kofler, den abspringenden Ball setzte Kitagawa neben das Tor. Der Japaner war in die Startformation gerutscht, weil sich Taxiarchis Fountas am Donnerstag beim 1:2 gegen Arsenal einen Mittelhandknochenbruch zugezogen hatte.
In der 14. Minute wehrte Kofler einen Schuss von Marcel Ritzmaier nur kurz ab, den Abstauber konnte Kara nicht im Tor versenken. Elf Minuten später folgte die verdiente Führung von Rapid. Kitagawa setzte Schick ein und der Außenbahnspieler traf mit einem präzisen Abschluss ins Kreuzeck. Die Grün-Weißen legten in der 35. Minute nach. Kitagawa spielte einen Doppelpass mit Filip Stojkovic und stellte im Fallen auf 2:0 für die Gäste.
Vom WAC war in der ersten Hälfte in der Offensive nichts zu sehen, das sollte sich aber nach dem Seitenwechsel ändern. Michael Liendl schlug an seinem 35. Geburtstag eine Freistoßflanke auf Baumgartner, der per Kopf erfolgreich war (47.). Der eigentlich gut postierte Rapid-Schlussmann Richard Strebinger flog spektakulär, erwischte den Ball aber nicht.
WAC-Doppelschlag nach Standards
Fünf Minuten danach war Strebinger schon wieder geschlagen. Liendl brachte einen Corner zur Mitte, Baumgartner stieg am höchsten und jubelte über das 2:2 - die versuchte Rettungstat von Srdan Grahovac auf der Linie misslang. Rapid wirkte in dieser Phase völlig von der Rolle, hatte in der 61. Minute bei einem Stangenschuss von Dejan Joveljic Glück und fing sich in der 67. Minute das nächste Gegentor ein. Ein Pass von Luka Lochoshvili flog über den eingewechselten Mateo Barac hinweg auf Dieng, der Strebinger aussteigen ließ und locker einschob.
Erst danach stabilisierten sich die Gäste wieder halbwegs und kamen dem 3:3 in der 72. Minute nahe, als Mario Leitgeb und Michael Novak bei einem Kara-Kopfball mit vereinten Kräften auf der Linie klärten. In der 76. Minute jedoch war Karas Kopfball-Treffer nicht mehr zu verhindern - der Stürmer scorte nach Ritzmaier-Flanke.
Elfmeter sorgt für Entscheidung
Im Finish suchten beide Mannschaften die Entscheidung. Maximilian Ullmann missglückte ein Querpass auf Kara (80.), Liendl (81., 82.) und Joveljic (91.) trafen ebenso das Tor nicht (81., 82.) wie Deni Alar auf der Gegenseite (85.). Im Finish überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Der WAC forderte nach einem Zweikampf zwischen Joveljic und Kelvin Arase vergeblich Elfmeter (91.), praktisch im Gegenzug brachte Lochoshvili Kara zu Fall. Der Gefoulte verwertete eiskalt und bescherte Rapid damit den erst zweiten Liga-Auswärtssieg gegen die Wolfsberger im sechsten Versuch.
Bereits am kommenden Donnerstag muss Grün-Weiß wieder auswärts antreten. In der Europa League geht es in Norwegen gegen Molde. Auf den WAC wartet am selben Tag das Gastspiel in Rotterdam gegen Feyenoord.