Rekordmeister legt gegen Innviertler Traumstart in die neue Saison hin.
Der SK Rapid hat seinen ersten Pflichtspielauftritt im neuen Allianz Stadion fulminant gestaltet. Im Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison setzte sich der Vizemeister am Samstagnachmittag gegen die SV Ried locker mit 5:0 (3:0) durch. Der Erfolg der Hütteldorfer war auch in dieser Höhe verdient. Ried präsentierte sich an diesem Tag erschreckend schwach.
Neuzugang Christoph Schößwendter gelang in der 13. Minute per Kopf die schnelle Führung für Rapid, Louis Schaub legte nach nicht einmal einer halben Stunde ebenfalls mit Kopf (29.) nach. Thomas Murg gelang drei Minuten vor dem Pausenpfiff die Entscheidung. Ried schwächte danach mit einer Gelb-Roten Karte für Marvin Egho (45.) noch selbst.
Murg (55.) und Joelinton (56.) erzielten nach Seitenwechsel die übrigen Treffer der Elf von Neo-Coach Mike Büskens. Dessen Landsmann Christian Benbennek erlebte auf die Rieder Bank ein Liga-Debüt zum Vergessen.
Abwehrhüne sorgt für Premiere
Bereits vor dem Spiel war die Ausgangslage klar. 38-mal gastierten die Rieder in der Meisterschaft bei Rapid und mussten bei keinem Sieg dabei gleich 30 Niederlagen einstecken - zuletzt neunmal in Serie. Bei Nummer zehn ließ Rapid dann von Beginn an keine Zweifel aufkommen. 23.600 Zuschauer sahen stürmende Hausherren, in der ersten halben Stunde hatte Rapid fast 80 Prozent Ballbesitz - und bereits zwei Tore auf der Habenseite.
Schößwendter war nach einem Murg-Freistoß aus sechs Metern erfolgreich, dem ehemaligen Admira-Kapitän gelang damit das Pflichtspiel-Premierentor in der neuen grünweißen Heimstätte.
Schaub legte dann via Innenstange nach Schrammel-Flanke nach, auch in dieser Szene war die Rieder Abwehr mit dem Tempo der Rapidler überfordert. Diese agierten zu Beginn noch ohne ihre Millioneneinkäufe Arnor Ingvi Traustason und Ivan Mocinic. Das Duo ging jedoch nicht ab.
© Gepa
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Drei Treffer in 45 Minuten
Vor allem der ehemalige Rieder Murg rechts und Philipp Schobesberger links außen wirbelten die Abwehr der Oberösterreicher nach Belieben auseinander. Ried erzeugte nur einmal Torgefahr, Clemens Walch schoss in der 22. Minute aber direkt auf Rapid-Torhüter Jan Novota.
Noch dazu fingen sich die Gäste bei einem Angriffsversuch einen folgenschweren Konter ein: Murg vollendete nach Vorarbeit von Schaub und Schobesberger im zweiten Versuch (42.).
Der bereits verwarnte Egho - neben Özgür Özdemir, Ronny Marcos und Peter Zulj einer von vier Neuen in der Rieder Start-Elf - musste dann nach Foul an Christopher Dibon vom Feld.
Hütteldorfer sparen Kräfte
Rapids Innenverteidiger verletzte sich dabei an der Schulter und wurde von Maximilian Hofmann ersetzt. Die grünweiße Spielfreude brachte nach Seitenwechsel binnen weniger Minuten dann noch weitere Tore durch Murg nach kluger Schobesberger-Vorarbeit und Joelinton per Kopf.
Ried drohte ein Debakel, bei Rapid nutzte man den klaren Vorsprung aber, Kräfte zu schonen. Mocinic wurde ebenso wie Traustason noch eingewechselt. Der Kroate deutete dabei sein Potenzial an, der isländische EM-Teilnehmer hatte sogar Chancen auf den sechsten Treffer.
Dem nahe war auch Schaub bei einem Kopfball an die Latte (77.). Den Riedern blieb der Ehrentreffer verwehrt, auch weil der eingewechselte Thomas Fröschl alleine vor Novota knapp am langen Eck vorbeischoss (72.).
Die Reaktionen zum Spiel
Mike Büskens (Rapid-Trainer): "Wir haben uns viel vorgenommen und wollten von Beginn an den Druck auf Ried hochhalten. Das ist uns gelungen mit dem frühen Tor. Dann kam eine Phase, in der wir unsauber geworden sind. Das haben wir schnell abstellen können und dann das 2:0 und 3:0 folgen lassen. Die Devise für die zweite Halbzeit war, auf das vierte und fünfte zu spielen. Danach ist es ruhiger geworden, da waren wir nicht mehr so zwingend in der gegnerischen Box."
Christian Benbennek (Ried-Trainer): "Wir haben uns natürlich mehr vorgenommen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die gut gearbeitet hat in der Vorbereitung, sie konnte das aber nicht mit in das Spiel reinnehmen. Rapid hat so gespielt, wie wir es erwartet haben. Wir sind nicht gut in die Zweikämpfe reingekommen, die Abstände haben nicht gepasst. Wir wollten lange die Null halten und Nadelstiche setzen - doch dann kam der frühe Rückstand. Es hätten locker sieben, acht Tore werden können."