Bundesliga, 5. Runde

Rapid stolpert erneut bei Angstgegner WAC

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Hütteldorfer lassen im Lavanttal Punkte liegen. Ex-Rapidler gleicht aus.

Angstgegner WAC hat den Erfolgslauf von Rapid Wien gestoppt. Die Kärntner rangen dem Rekordmeister am Sonntag zu Hause ein 1:1 (0:1) ab. Rapid musste sich nach zuletzt vier Pflichtspielsiegen in Folge damit wieder mit einem Remis begnügen. Den Ausgleich für den WAC erzielte ausgerechnet Rapid-Leihgabe Philipp Prosenik (82.).

Christoph Schößwendter hatte die Hütteldorfer in Führung gebracht (31.), beide Tore fielen nach Cornern. Rapid verpasste den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze. Nach fünf Runden halten die Grün-Weißen ebenso wie Meister Red Bull Salzburg bei zehn Punkten. Kommenden Sonntag kommt es in Wien zum mit Spannung erwarteten ersten Saisonduell der beiden Titelfavoriten.

Rapid-Trainer Mike Büskens setzte vor 5.872 Zuschauern in der Lavanttal-Arena auf fast dieselbe Startformation wie am Donnerstag im Hinspiel des Europa-League-Play-offs bei AS Trencin (4:0). Einzig anstelle des angeschlagenen Philipp Schobesberger begann Thomas Murg. Kapitän Steffen Hofmann stand einen Monat nach seiner Knie-OP noch nicht im Kader.

Schösswendter schlägt zu

Der WAC machte den Hütteldorfern das Leben schwer. Die Kärntner standen gut. Die einzige gefährliche Situation vor der Pause aus dem Spiel heraus entstand, als Torhüter Alexander Kofler gegen Joelinton kurz zögerte, danach aber gerade noch rechtzeitig klärte (24.). Auch der WAC hatte offensiv vorerst wenig zu bieten.

Philip Hellquist konzentrierte sich auf Elfmeter-Reklamationen (7., 28., 44.). In der ersten Situation hatte der Schwede eine gefährliche Standfest-Flanke knapp verpasst. Schößwendter schlug in seinem 100. Bundesliga-Einsatz nach einer Standardsituation zu. Ein erster Schuss des Innenverteidigers nach einem Murg-Corner war noch abgeblockt worden (31.).

Bei einem weiteren war er mit einem wuchtigen Kopfball zur Stelle. Sein Gegenspieler Boris Hüttenbrenner war auf Rapid-Jungstar Louis Schaub aufgelaufen und so von diesem weggeblockt worden.

Ex-Rapidler mit Ausgleichs-Schock

Nach Seitenwechsel tauchte Hellquist nach Pass von Peter Tschernegg alleine vor Jan Novota auf, scheiterte aber am Rapid-Keeper (54.). Der WAC traute sich mehr zu, auch Joachim Standfest (65.) und Gerald Nutz (71.) kamen zu kleineren Gelegenheiten. Auf der Gegenseite musste Kofler einen abgefälschten Schuss von Schaub über die Querlatte lenken (68.). Schößwendter war erneut per Kopf nach einem Corner gefährlich (69.).

Rapid WAC
© Gepa

(c) Gepa

Der WAC belohnte sich bei stärker werdendem Regen. Nach einem Corner von Nutz, dem Bruder von Rapid-Kaderspieler Stefan Nutz, herrschte im Strafraum der Gäste Verwirrung. Auch Novota war nicht im Bilde. Rapids Srdjan Grahovac verlängerte den Ball unfreiwillig per Kopf, sein ehemaliger Mitspieler Prosenik schoss wuchtig ein - das erste WAC-Tor für den Ex-Rapidler.

Auf der Gegenseite vergab der wie Prosenik eingewechselte Stephan Auer nach einem weiten Einwurf von Schößwendter die größte Chance auf den Siegestreffer (87.).

Schlager gegen Salzburg wartet

Rapid musste damit nach den Europacup-Erfolgen in der Liga wieder einen Rückschlag hinnehmen. Der WAC bleibt der Angstgegner der Hütteldorfer. In mittlerweile neun Liga-Gastspielen bei den Kärntnern hat Rapid nur ein einziges Mal gewonnen. Dazu gab es auch im Cup-Viertelfinale 2015 eine Auswärtsniederlage (1:2).

Der WAC untermauerte seine Heimstärke. Von den vergangenen 16 Ligaheimspielen haben die Wolfsberger nur eines verloren. Vier von bisher fünf Saisonpunkten hat der Tabellensiebente im eigenen Stadion geholt.

Kommende Woche empfangen die Kärntner die Admira. Rapid hat vor dem Schlager gegen Salzburg am Donnerstag noch das EL-Rückspiel gegen Trencin zu absolvieren.

Die Reaktionen zum Spiel

Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Ich glaube, dass wir uns den Punkt auf alle Fälle verdient haben. In der ersten Hälfte haben wir es sehr, sehr kompakt gehalten. Wir haben sehr wenig zugelassen. In der zweiten Hälfte haben wir mehr für die Offensive investiert, auch mit dem Personal noch einmal."

Philipp Prosenik (WAC-Torschütze): "Es ist eine typische Fußballgeschichte, dass ausgerechnet der verliehene Spieler das Tor schießt. Natürlich war ich extra motiviert. Gegen Freunde spielt man immer gerne. Ich hatte etwas zu beweisen, und das habe ich, glaube ich, getan."

Mike Büskens (Rapid-Trainer): "Das Ergebnis ist gerecht. Der WAC hat in der zweiten Hälfte alles nach vorne geschmissen. Sie haben mit Prosenik einen zweiten großen, kopfballstarken Spieler gebracht. Sie wurden für ihren Aufwand belohnt nach einer Ecke, das ist so im Fußball. Spielerisch war wenig zu sehen. Wir hatten trotz alledem ein paar Chancen, um das 2:0 zu machen oder das 2:1. Das ist eine kampfbetonte Partie gewesen, da kannst du nicht immer erwarten, dass wir drei oder vier Tore schießen. Wir wissen, dass wir uns in der Realität bewegen und nicht in einer Traumwelt."

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