Rapid Wien will am Sonntag (17 Uhr, Sky) gegen WSG Tirol weiterhin die erste Niederlage der Saison verhindern.
Sechs Siege, ein Unentschieden, zudem ein Saisonziel mit dem Einzug in eine europäische Gruppenphase erfüllt: Der Rapid-Motor läuft zu Beginn der Saison richtig gut. Nach dem sehenswerten Auftritt gegen Trabzonspor und souveränen Aufstieg ins Europa-League-Play-off wartet auf die Wiener am Sonntag (ab 17 Uhr im Sport24-Liveticker) wieder Ligakost. Mit der WSG Tirol kommt ein Gegner, der wie Rapid nach zwei Runden mit vier Punkten erster Verfolger von Tabellenführer Salzburg ist.
Rapid muss routieren
"Über die Entwicklung sind wir froh. Das gibt uns sehr viel Vertrauen und Stärke in uns selbst", sagte Rapid-Trainer Robert Klauß nach dem Heim-2:0 gegen den türkischen Topclub am Donnerstagabend. Eine Woche zuvor hatten die Hütteldorfer das Hinspiel mit 1:0 gewonnen, danach allerdings in der Meisterschaft beim 1:1 bei Austria Klagenfurt Punkte liegen gelassen. "Wir haben es letztes Wochenende gezeigt, dass wir zwar dominant waren, aber nicht gewonnen haben. Jetzt wäre der nächste Schritt, dass wir am Sonntag einen Heimsieg landen", gab der Deutsche die Marschroute vor.
Da bis Ende des Jahres zahlreiche weitere englische Wochen warten, wird es für das Abschneiden in der Liga wichtig sein, Konstanz reinzubekommen und alle drei Tage zu funktionieren. "Darum geht es für uns jetzt", sagte auch Klauß. Rotation wird eine Rolle spielen, zumal schon nächsten Donnerstag das Play-off-Hinspiel bei Sporting Braga in Portugal wartet. "Wir werden sicherlich wieder rotieren. Wir werden am Samstag über die Startelf entscheiden. Wir brauchen Jungs, die voll frisch sind", sagte der 39-Jährige.
Seidl als Kapitän auf dem Platz
Das war auch in Klagenfurt wegen vieler Wechsel der Fall, das Ergebnis stellte am Ende auch aufgrund von längerer Überzahl nicht zufrieden. "Mir hat etwas die positive Energie gefehlt, der Spaß am Spiel. Das müssen wir ändern, mir müssen extrem viel Spaß haben, das ist wichtig in diesen Spielen in der Liga. Wir sind optimistisch, dass wir es am Sonntag hinbekommen", verlautete Rapids Coach. Positiv ist für ihn, dass die Trabzonspor-Partie nur "kleinere Wehwehchen" hinterlassen habe.
Matthias Seidl wird die Truppe wohl wieder als Kapitän anführen, es wäre sein 50. Pflichtspiel für "Grün-Weiß. "Uns ist bewusst, dass wir uns von den bisherigen Siegen noch nichts kaufen können, wir wollen die kommenden Partien wieder mit starken Auftritten absolvieren und uns weiter steigern", erläuterte der 23-Jährige.
WSG ein gern gesehener Gegner
Die Tiroler gelten für Rapid als gern gesehener Gegner. Die Wiener siegten in der Liga elfmal, für die WSG gab es nur bei zwei Unentschieden und dem 3:0 am 13. Dezember 2020 in Wien - drei Tage nach einem Rapid-Europacup-Einsatz in Molde - Zählbares. Das war alles vor der Zeit von Philipp Semlic. Der Nachfolger von Langzeit-Coach Thomas Silberberger hat dafür gesorgt, dass die Tiroler nach zwei Runden mit vier Punkten so gut wie nie dastehen. Auf ein Auswärts-2:1 in Altach war zuletzt ein 0:0 gegen Aufsteiger GAK gefolgt.
"Es ist eine kleine Aufbruchstimmung, die ich spüre, wir wissen aber, dass es keine lineare Strecke nach oben sein wird", sagte Semlic. "Wir müssen bodenständig sein und unsere Leistungen richtig einschätzen." Rapid trete als großer Favorit an. "Wir wollen aber versuchen das Gesicht der WSG, das wir in den ersten drei Spielen über viele Phasen gezeigt haben, auch in Wien so gut es geht auf den Platz zu bringen", verlautete der WSG-Coach.
Semlic: "Sie werden scharf sein."
Sein Team verlor am Dienstag ein Testspiel gegen Bayern München in Unterhaching mit 0:3. Mit dieser Partie habe man einen "guten Reiz" setzen können. Lukas Hinterseer, Bror Blume und Tobias Anselm wurden dabei aufgrund leichterer Blessuren geschont und sind nun wieder einsatzbereit. Dabei wartet eine große Herausforderung. "Sie haben eine klare Struktur, ein klares Muster, klare Abläufe. Man sieht ihre enorme individuelle Qualität, gepaart mit Euphorie", sagte der 41-Jährige über Rapid.
Zudem sei der Gegner nach dem Ausrutscher in Klagenfurt vorgewarnt. "Sie wollen die Europacupspiele bestätigen. Es wird ihnen nicht mehr passieren, dass ihnen eine Spur Konzentration und Anspannung fehlt. Sie werden scharf sein", vermutete Semlic. Das auch dank der Unterstützung von den Fans im sicher wieder gut gefüllten Allianz Stadion. "Wir müssen trotzdem mutig sein, dürfen uns nicht verstecken", forderte Semlic. Sollte er Johannes Naschberger aufbieten, wäre es das 100. Bundesligaspiel für den Mittelfeldspieler.
Mögliche Aufstellungen
Rapid: N. Hedl - Bolla, Hofmann, Raux-Yao, Böckle - Seidl, Sangare, Oswald, Jansson - Dursun, BeljoWSG: Stejskal - Sulzbacher, Lawrence, D. Gugganig, Czyborra - Taferner, Müller, Blume - Diarra, Hinterseer, Anselm