Frustbewältigung nach Cl-Aus
Bullen fertigen Admira mit 3:1 ab
02.09.2018
Minamino, Mwepu, Haidara trafen vier Tage nach CL-Aus. Rose-Elf in Liga weiter makellos.
Red Bull Salzburg hat in der Fußball-Bundesliga verhaltene Frustbewältigung betrieben. Beim 3:1-Heimsieg gegen die Admira waren den Salzburgern die Nachwirkungen der neuerlich verpassten Champions League anzumerken, der sechste Saisonsieg war aber hochverdient. Das Team von Trainer Marco Rose ist in der Liga weiter ohne Punktverlust und vier Punkte vor St. Pölten an der Tabellenspitze.
Takumi Minamino (44.), Enock Mwepu (60.) und Amadou Haidara (88.) ließen die Salzburger mit ihren Toren vier Tage nach dem CL-Drama gegen Roter Stern Belgrad (2:2) den erwarteten Pflichtsieg einfahren. Die Admira wehrte sich zwar nach Leibeskräften, war vom fünften Punkt in dieser Saison aber trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstores von Wilhelm Vorsager (68.) relativ weit entfernt. Für die neuntplatzierte Elf von Trainer Ernst Baumeister war es immerhin der zweite Ligatreffer in dieser Saison.
Salzburg-Coach Rose veränderte seine Startformation im Vergleich zum Mittwoch an vier Positionen. Darko Todorovic verteidigte links statt des angeschlagenen Andreas Ulmer, zudem brachte Rose mit Minamino, Reinhold Yabo und Smail Prevljak drei Leute mit verbrieften Scorerqualitäten.
Offiziell 6.489 Zuschauer sahen ein Spiel auf ein Tor. Die Admira stand wie erwartet tief und es dauerte bis zur 10. Minute, ehe sich Salzburg gefährlich in den Strafraum kombinierte. Doch Prevljaks Dreh-Schuss fiel harmlos aus (11.). Der Bosnier verdrehte sich wenig später das rechte Sprunggelenk und wurde von Enock Mwepu ersetzt (19.), Yabo rückte in die vorderste Etappe zu Munas Dabbur nach vor.
Die Südstädter beschränkten sich offensiv auf einige wenige Kontermomente und zogen ansonsten zwei dichte Defensivreihen auf. Salzburg wurde zunehmend ungeduldiger, Stefan Lainer schoss nach einem energischen Antritt aus schwierigem Winkel an die rechte Stange (34.).
Kurz vor der Pause fanden die "Bullen" dann doch die Lücke: Minamino nahm sich den Ball an der Strafraumgrenze mit und traf ins lange Eck (44.). Der Japaner, dem unter Rose oft nur die Joker-Rolle bleibt, erzielte sein bereits 32. Bundesligator.
Die Admiraner kamen auch nach dem Seitenwechsel selten aus der eigenen Hälfte. Minamino hatte das 2:0 nach schönem Haidara-Lochpass auf dem Fuß, agierte im Abschluss aber zu zögerlich. Auch Mwepu brachte den Nachschuss aus spitzem Winkel nicht über die Linie (57.). Drei Minuten später köpfelte der 20-jährige Youngster nach Eckball von Yabo aber zur Vorentscheidung ein (60.).
Salzburg drängte auf das 3:0, doch den Gästen gelang aus dem Nichts der 2:1-Anschlusstreffer. Der von Salzburgs Hintermannschaft unbewachte Vorsager traf nach Freistoßflanke von Daniel Toth per Kopf (68.). Die Niederösterreicher trauten sich plötzlich mehr: Pyry Soiri bediente Marin Jakulis, der Cican Stankovic zu einer Parade zwang (73.).
Auf der anderen Seite hätte Dabbur gut und gerne auch drei Tore machen können. Anders als bei seinem Doppelpack gegen Roter Stern näherte sich der Israeli bis zuletzt erfolglos (53., 59., 72., 79., 82.) an. Am Ende konnte er sich immerhin einen "Assist" gutschreiben lassen: Admira-Goalie Andreas Leitner wehrte seinen zu zentralen Gewaltschuss nach vorne ab, Haidara war für den Nachschuss zur Stelle (88.).