Notbremse

Janko "will nicht tot zusammenbrechen"

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Bullen-Stürmer bekam Rechnung für verschleppte Grippe präsentiert.

Österreichs Fußball-Top-Torjäger Marc Janko musste aus gesundheitlichen Gründen die Notbremse ziehen und "schweren Herzens" für die WM-Qualifikation am 1. April in Klagenfurt gegen Rumänien absagen. "Ich habe die Rechnung für eine verschleppte Grippe präsentiert bekommen. Das war falscher Ehrgeiz", meinte der Salzburg-Torjäger, der am Sonntag im Bundesliga-Schlager auswärts gegen die Wiener Austria (1:1) zwar ein Tor erzielte, aber in der zweiten Spielhälfte nach Schwindelanfällen ausgewechselt werden musste.

Warnende Beispiele
Angesichts von tragischen Zwischenfällen und plötzlichen Herztoden wie jenen von Antonio Puerta (FC Sevilla) oder Marc-Vivien Foe (Kamerun) entschloss sich Janko - auch bedrängt durch sein engstes Umfeld mit Freundin und Familie - kürzerzutreten. "Ich möchte nicht einer jener Sportler sein, die in ein, zwei Jahren plötzlich tot auf dem Feld zusammenbrechen. Ich werde das nicht auf die leichte Schulter nehmen", meinte der überlegene Leader der Liga-Torschützenliste (33 Treffer nach 27 Runden).

Telefonat mit Constantini
Die Entscheidung, das Länderspiel auszulassen, fiel dann am Sonntagabend nach ärztlicher Rücksprache und einem Gespräch mit Teamchef Dietmar Constantini. "Der Teamchef hat mehrfach betont, dass er nur hundertprozentig fitte Spieler im Team braucht. Und das ist bei mir ganz klar nicht der Fall."

Zur Grippe, die über einen längeren Zeitraum Antibiotika-Einnahme erforderte und Janko nie ganz ausheilen ließ, kam auch noch eine Stirn- und Nebenhöhlenentzündung hinzu.

"Geht mir nicht gut"
"Gut geht es mir nicht. Ich werde die Länderspielpause nutzen, um zu gesunden", meinte der 25-Jährige am Montag über seinen körperlichen Zustand. In den kommenden Tagen wird Janko maximal lockere Trainingseinheiten einlegen und sich einem umfassenden körperlichen Check unterziehen. Dabei werden Jankos Ausdauerwerte und das Blutbild unter die Lupe genommen.

"Falscher Ehrgeiz"
Bereits beim 2:1 am 15. März in Altach hatte Janko die Folgen der übergangenen Krankheit deutlich gespürt. Die Vorfälle gegen die Austria haben ihm dann "endgültig die Augen geöffnet". "Jeder Schritt hat wehgetan", so Janko, der deshalb auch harte Selbstkritik übte: "Ich muss mir das selbst ankreiden. Aus falschem Ehrgeiz habe ich die Krankheit unterschätzt. Ich wollte der Mannschaft helfen und natürlich auch mein Trefferkonto weiter auffüllen. Dass das nicht meine schlaueste Entscheidung war, weiß ich jetzt im Nachhinein auch."

Druck zu groß
Janko begründete sein Vorgehen u.a. auch damit, dass derzeit sehr viel Druck auf der gesamten Mannschaft und allen voran auch auf seiner Person laste. Janko jagt derzeit den Bundesliga-Allzeitrekord von Neo-LASK-Trainer Hans Krankl, der in der Saison 1977/78 41 Treffer erzielt hatte, und hat auch Chancen auf den Goldenen Schuh. Ein Einsatz im nächsten Ligamatch am 4. April daheim gegen die Wiener Austria ist möglich, Janko will aber keinesfalls etwas überstürzen.

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