Ab 17 Uhr LIVE
Salzburg im West-Derby gegen Tirol
30.10.2020
Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg trifft im West-Derby auf die WSG Tirol.
Für Fußball-Meister Red Bull Salzburg geht es Schlag auf Schlag. Am Samstag (ab 17.00 Uhr im sport24-LIVE-Ticker) empfängt der noch makellose Bundesliga-Spitzenreiter die WSG Tirol, am Dienstag ist in der Champions League der große FC Bayern in der Bullen-Arena zu Gast. "Wir sind gerade in einer sehr intensiven Phase, machen das aber insgesamt sehr gut", sagte Cheftrainer Jesse Marsch vor dem Spiel der 6. Runde. Wenig überraschend kommt, dass der US-Amerikaner gegen Wattens wieder rotieren wird.
"Die WSG Tirol hat bisher gute Ergebnisse erreicht und es sehr gut gemacht. Sie stehen kompakt und haben heuer erst sechs Gegentreffer erhalten. Sie sind definitiv kein einfacher Gegner. Aber wir wollen mit einer frischen Truppe wieder unseren Fußball auf den Platz bringen", erklärte Marsch. "Wir haben gerade eine sehr intensive Zeit. Aber als Fußballer gibt es wohl nichts Schöneres, als viele Spiele zu absolvieren", meinte Sportdirektor Christoph Freund.
"Es werden am Samstag sicher wieder einige Spieler zum Einsatz kommen, die heuer noch nicht so viele Minuten gespielt haben. Aber wir haben einen guten Kader und auch schon letztes Wochenende gegen Austria Wien mit einer etwas anderen Mannschaft ein richtig gutes Spiel gesehen", ergänzte Freund mit Hinblick auf den Umbau der Startelf.
Patson Daka fällt bis 2021 aus
Zu den Nachwehen der 2:3-Niederlage gegen Atletico Madrid zählt der Ausfall von Torschützenlisten-Leader Patson Daka, der sich eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog und bis Jahresende auszufallen droht. Doch für den Mann aus Sambia, der in der Bundesliga bei sechs Treffern hält, können beispielsweise Mergim Berisha, Sekou Koita oder Noah Okafor in die Bresche springen. Die Problemzone der "Bullen" im europäischen Vergleich ist eher die Abwehr, wo Maximilian Wöber wegen einer leichten Blessur des Hüftbeugers fraglich ist.
Die Verantwortlichen blocken bei diesem Kritikpunkt ab. Aus der Sicht von Marsch und Freund müsse für einen Sieg in der Champions League alles zusammenpassen. "Dann müssen auch Kleinigkeiten für uns laufen", hielt Freund fest. Doch die Ansprüche der Fans sind mittlerweile höher. Der Anhang, der aufgrund der aktuellen der Pandemie-Situation ohnehin großteils ausgesperrt ist, will zumindest europäisch überwintern. Daran knüpft sich für viele die Hoffnung, eventuell im Frühjahr wieder packende Spiele im Stadion erleben zu können.
Auch Torhüter Cican Stankovic ist bei den Fans nicht sakrosankt. Gegen Atletico entzündete sich die Kritik am ersten Gegentor. "In den nächsten Wochen ist es keine schlechte Idee, eine Pause für Cican zu finden und eine Chance für Carlos", stellte Marsch angesichts der hohen Belastung derzeit in den Raum. Der Brasilianer Carlos Coronel stand schon in der Vorsaison nach einer Oberschenkel-Verletzung von Stankovic bei drei CL-Partien im Kasten. "Er hat sehr gut gespielt. Wir sprechen laufend darüber. Schauen wir, was gegen Wattens ist", ließ Marsch vieles offen.
"David gegen Goliath"
Die auf Platz sieben stehenden Tiroler können gegen den Goliath an der Salzach nur überraschen. "Wenn wir 20 Mal gegen Red Bull spielen, gibt's davon 15 Mal eine Klatsche. Drei bis vier Mal ist es ein bisschen enger. Und einmal sind wir richtig dabei. Vielleicht ist am Samstag dieser eine Tag", sagte Trainer Thomas Silberberger. "Wir sind im Menü zwischen Atletico und Bayern. Ich gehe davon aus, dass sie komplett rotieren. Auf der anderen Seite macht sie das noch unberechenbarer."
Die beiden bisherigen Partien gegen Salzburg verloren die Tiroler jeweils 1:5. Salzburg ist zudem seit acht Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen und verlor nur eines der vergangenen 62 Heimmatches in der Meisterschaft. "Aber man sieht bei Spitzenteams in Spanien immer wieder, dass sie gegen die Kleinen straucheln. Weil sie diese Spiele auf die leichte Schulter nehmen oder sie als lästige Verpflichtung sehen. Vielleicht passiert uns das am Samstag auch", spekulierte Silberberger. Zum Vergleich der beiden Clubs meinte der Tiroler gewohnt pointiert: "Das, was wir an Budget haben, hat Salzburg an Reisekosten."