Meisterschaft als letztes Saisonziel

Salzburg will gegen Ried Euro-League-Frust abbauen

26.02.2023

Red Bull Salzburg will in der Fußball-Bundesliga nicht nur seinen Polster auf den ersten Verfolger Sturm Graz wahren, sondern auch die Enttäuschung vom Europa-League-Aus bei der AS Roma hinter sich lassen.

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Schlusslicht SV Ried ist am Sonntag (ab 17 Uhr im Sport24-Liveticker) beim Tabellenführer zu Gast. Gegen die Innviertler haben die Bullen zu Hause noch nie verloren. Nach dem Ausscheiden in Cup und Europacup ist der zehnte Meistertitel in Serie das letzte verbliebene Saisonziel.

"Jetzt geht der komplette Fokus auf den Ligaalltag. Da haben wir große Ziele hier in Salzburg - und die wollen wir erfüllen", betonte Trainer Matthias Jaissle am Freitag nach der Rückkehr aus Rom. "Dass wir in der Liga einen harten Konkurrenten haben mit Sturm Graz, dessen sind wir uns alle bewusst." Die Salzburger gehen mit sechs Punkten Vorsprung auf die Grazer in die 19. Runde. 16 Ligaspiele in Folge sind sie zuletzt ungeschlagen geblieben, die jüngsten fünf hat der Titelverteidiger alle gewonnen.

"Wir haben über die Saison gezeigt, dass wir solche Ereignisse auch wegstecken können", meinte Jaissle nach dem ernüchternden Europacup-Aus. Man werde weiterhin an die eigenen Stärken glauben. "Die Rollenverhältnisse sind anders. In der Liga gehen wir als Favorit in die Partie, dem wollen wir auch gerecht werden." Die Strapazen der Reise und die Enttäuschung gilt es schnell abzuschütteln. "Ich spreche nicht gerne von Wunden lecken. Es wartet die nächste Pflichtaufgabe."

Mit welchem Personal diese erfüllt werden soll, ließ Jaissle offen. "Sicherlich werden wir dem einen oder anderen Spieler eine Pause einräumen müssen." Ein Tag länger zur Regeneration hätte nicht schlechtgetan. "Aber wir werden wieder eine schlagkräftige Truppe stellen." Stürmer Fernando dürfte wegen seiner Oberschenkelprobleme wie in Rom fehlen. Ob Luka Sucic nach seinen Magen-Darm-Problemen in der Startformation stehen wird, ist fraglich. Für diese ist erneut auch der israelische Jungstar Oscar Gloukh ein Kandidat.

Selten was zu holen für Ried in Salzburg

Zu Hause in Wals-Siezenheim ist der Serienmeister seit Dezember 2020 in 35 Liga-Partien ungeschlagen. Von bisher 26 Bundesliga-Heimspielen gegen Ried hat Salzburg 19 gewonnen, sieben endeten Remis. Seit dem Wiederaufstieg der Rieder gelangen den Bullen in fünf Duellen vier klare Siege. Den einzigen Punkteverlust handelten sie sich im Oktober 2021 mit einem 2:2 im Innviertel ein. Den bisher letzten Zähler in Salzburg hat Ried im April 2017 erobert - damals mit einem 1:1.

Daran will Ried-Trainer Christian Heinle anschließen. "Es muss an diesem Tag natürlich alles passen, dass man aus Salzburg etwas mitnehmen kann", meinte der nach sechs Ligaspielen ohne Sieg schwer angezählte Coach. "Wir werden dennoch alles probieren, denn wir wollen jeden Punkt mitnehmen, den wir nur irgendwie mitnehmen können." Fürwahr: Im Kampf um den Klassenerhalt ist es vier Runden vor Ende des Grunddurchganges eng. Hartberg ist mit den Riedern punktegleich, auch Altach ist nur einen Zähler entfernt.

"Gegen Salzburg auswärts zu spielen ist sicherlich keine einfache Aufgabe. Das Mindeste ist aber, dass wir wieder diese Leidenschaft auf das Feld bringen wie gegen den LASK", verwies Heinle auf das 1:1 im Derby vergangenes Wochenende. Sein Team habe gegen die Linzer trotz des späten Gegentreffers "ein sehr gutes Spiel gemacht". Laut Heinle, seit der Trennung von Robert Ibertsberger vor zehn Monaten Chefcoach, habe man dabei auch gesehen, wie "intakt" die Mannschaft sei. "Und wie sehr sie es will, dass sie wieder in die Erfolgsspur zurückkommt."

Mögliche Aufstellungen 19. Bundesliga-Runde:

FC Red Bull Salzburg - SV Ried

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 17 Uhr, SR Harkam

Salzburg: Köhn - Van der Brempt, Solet, Pavlovic, Bernardo - Gourna-Douath - Seiwald, Gloukh, Kjaergaard - Sesko, Koita
Es fehlen: Fernando (Oberschenkelprobleme), Guindo (Knie-OP), Omoregie (Rückenprobleme), Tijani (Schien- und Wadenbeinbruch)

Ried: Strebinger - Ungar, Turi, Plavotic, Jurisic - Nutz, Martin, Michael - Pomer, Lang, Mikic
Es fehlen: Cosgun (Kreuzbandriss), Sahin-Radlinger (Meniskusverletzung), Ziegl (Knieverletzung), Stosic (nach Kreuzbandriss)

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