Wiener blickt zurück auf seine Zeit in Hütteldorf. Und spart nicht mit Kritik!
Drei Siege in 17 Pflichtspielen - unter Damir Canadi rutschte der SK Rapid 2016/17 in die Abstiegszone. Mit vielen Vorschusslorbeeren gekommen, hielt sich der Nachfolger von Mike Büskens keine fünf Monate im Sattel. Der Ärger darüber sitzt noch immer tief.
"Wenn ein Verein zehn Jahre keinen Titel holt, muss er bereit sein für Veränderungen. Diese Veränderungen wurden vor meiner Verpflichtung besprochen und es gab auch die mündliche Zusage, dass der Klub dazu bereit ist", verrät der Wiener im Interview mit 12termann.at.
Problem: Der Erfolg wollte sich nicht einstellen. So sei die Stimmung in den Gremien sehr schnell gekippt. "Da hätte es mehr Geduld und ein paar mutige Entscheidungen gebraucht." Canadi wurde am 9. April 2017 rausgeworfen. Co-Trainer Goran Djuricin übernahm und stabilisierte das Team.
"Ich habe niemanden beleidigt"
Dennoch ätzt der 47-Jährige: "Ich sehe bei Rapid nicht viel Fortschritt, es sind noch dieselben Probleme da wie damals." Grundsätzlich habe der Verein "super Möglichkeiten". Aber: "Es ist auch notwendig, diese optimal auszuschöpfen. Dass man sagt: 'Ok, den Weg mit Canadi zum Erfolg steht man durch.'"
Warum es unter ihm nicht lief, erklärt er rückblickend so: "Ich bin in einer schwierigen Situation mit vielen Verletzten gekommen. Da war die Mannschaft vielleicht auch nach den Trainer-Wechseln mental müde, aber in einer gewissen Komfortzone. Ich kann heute guten Gewissens sagen, dass ich niemanden beleidigt habe."
Mittlerweile trainiert Canadi den griechischen Erstligisten Atromitos und liegt auf dem starken vierten Platz.