Altach geht als Schlusslicht ins Finale der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga, hat allerdings im Kampf um den Klassenerhalt nach wie vor alles in der eigenen Hand.
Die Vorarlberger müssen am Freitagabend (19.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) mit der WSG Tirol den Gewinner des "unteren Play-offs" bezwingen, um auch 2022/23 weiter im Oberhaus vertreten zu sein. Die Organisatoren rechnen mit 7.500 Zuschauern, die Stimmung in der Cashpoint Arena wird also so gut wie lange nicht sein.
"Seit dem Abpfiff bei der Admira hat bei uns alles angefangen zu kribbeln. Die Rückfahrt war eine Mischung aus Freude und Anspannung vor dem großen Finale. Wir sind froh, es geschafft zu haben, in so eine Position zu kommen, dass wir den Klassenerhalt in eigenen Händen haben und werden alles daran setzen, dass es am Ende klappt", sagte Altachs Trainer Ludovic Magnin. "Wir werden schauen, dass der Lucky Punch auf unserer Seite ist." Entscheidende werde dabei die mentale Komponente sein. "Ein Ausnahmespiel gewinnt man vor allem im Kopf", war sich der 43-Jährige bewusst.
Altach läuft Zuhause mit Auswärtstrikots auf
Zugute kommt den Hausherren, dass den Tirolern Platz eins nicht mehr zu nehmen ist, sie daher Kräfte für das am Montag folgende Liga-Europacup-Play-off-Halbfinale schonen werden. "Das interessiert mich nicht, wir wollen nicht zu viel schauen, was Tirol macht. Wir müssen unsere Leistung bringen. Wenn das gelingt, sind wir momentan schwer zu schlagen, das wissen wir", verlautete der Schweizer. Überwinden müssen die Altacher allerdings ihre Heimschwäche. In 15 Saisonpartien vor eigenem Publikum schaute nur ein Sieg heraus. Gegen Tirol sind die Vorarlberger zu Hause drei Partien sieglos.
"Letzte Woche war das Gleiche mit der Admira, dass wir X-Jahre nicht gewonnen haben. Die Mannschaft schaut nicht auf das. Jeder vertraut dem anderen und glaubt daran, dass wir gewinnen können", betonte Altachs Coach. Obwohl Magnin laut eigenen Angaben nicht abergläubisch ist, wird seine Truppe am Freitag als Heimmannschaft in den Auswärtstrikots antreten. "Die Punkte, die uns fehlen, sind die Heimsiege. Für ein Finale kann man besondere Trikots anziehen", so Magnin.
WSG Tirol träumt von Europacup-Teilnahme
Zudem wird das Team vor der Partie in einem Hotel in Feldkirch zusammengezogen und fährt auch mit dem Bus zum Stadion. "Wir wollten nichts dem Zufall überlassen", meinte Sportchef Werner Grabherr. Vor der Partie wird Marco Meilinger verabschiedet, bei vielen anderen Akteuren wie Philipp Netzer ist die Zukunft noch nicht geklärt.
Die Tiroler träumen von einer Europacup-Teilnahme. Trotzdem wird das Gastspiel in Altach nicht auf die leichte Schulter genommen. "Wir freuen uns alle riesig auf das Match und wollen die Party crashen", gab WSG-Trainer Thomas Silberberger die Marschroute vor. Richten sollen es dabei zahlreiche Reservisten. "Die Schlüsselspieler werden eine Pause bekommen, weil ich damit rechnen muss, dass wir am Montag gewinnen und wir dann in neun Tagen vier Spiele hätten - das wäre zu viel. Und ich bin Angestellter der WSG. Wenn ich jetzt nicht rotieren würde, wäre ich grob fahrlässig am Weg", erklärte der 48-jährige Tiroler.
Er habe keine Bedenken, da der zweite Anzug momentan auch sehr viel Spaß mache. "Für Altach ist eine rotierende WSG-Mannschaft in einem absolut positiven Mood gefährlich - wahrscheinlich sogar gefährlicher als die Stammelf", schilderte Silberberger seine Sicht. Sein Team ist seit dem 0:3 daheim gegen Altach fünf Runden ungeschlagen. An die Cashpoint Arena hat es nach dem 3:0 am 27. November 2021 zudem gute Erinnerungen.