Für Barisic sei es "für alle Beteiligten die derzeit beste Lösung".
Vier Tage vor Beginn der Vorbereitung auf die kommende Saison hat Fußball-Vizemeister Rapid Wien mit der Trennung von Trainer Zoran Barisic überrascht. Wie die Hütteldorfer am Montagabend bekanntgaben, habe der Club auf Wunsch des 46-Jährigen den Vertrag einvernehmlich aufgelöst. Barisic war seit April 2013 im Amt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, die Entscheidung solle "zeitnah" erfolgen.
"Neuen Weg einschlagen"
"Dieser Verein liegt mir enorm am Herzen, momentan bin ich aber der Ansicht, dass ich nach fast einem Jahrzehnt in diversen Funktionen bei Rapid einen neuen Weg einschlagen möchte", erklärte Barisic dazu in einer Aussendung des Vereins. "In sehr ehrlichen Gesprächen mit der Vereinsführung sind wir zum gemeinsamen Entschluss gekommen, dass es für alle Beteiligten die derzeit beste Lösung ist, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden." Der Wiener wird damit auch nicht die Eröffnung des neuen Stadions am 16. Juli in Diensten Rapids erleben.
Barisic, dessen Vertrag erst im November des Vorjahres um zwei Jahre bis 2018 verlängert worden war, coachte die Rapid-Profis als Nachfolger Peter Schöttels seit April 2013 und war zuvor schon als Interimscoach bzw. Betreuer der Amateure tätig. Unter seiner Ägide schloss Rapid die Saisonen als Dritter sowie dreimal als Vizemeister ab. In der jüngst zu Ende gegangenen Spielzeit ließen die Hütteldorfer aber im März und April zu viele Punkte liegen, die den Titelkampf mit Salzburg noch einmal spannend machen hätten können. International konnte der Rekordmeister erstmals seit zwei Jahrzehnten im Europacup überwintern, 2015/16 begeisterte man mit fünf Siegen in sechs Gruppenspielen der Europa League die Fans.
Suche nach Nachfolger
Sportdirektor Andreas Müller muss nun rasch einen Nachfolger finden. "Heute sind wir in sehr freundschaftlicher Atmosphäre zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen, unsere Zusammenarbeit einvernehmlich zu beenden", erklärte der Deutsche. "Ich bedauere dies einerseits, da Barisic in den letzten drei Jahren unsere Mannschaft hervorragend weiterentwickelt hat, andererseits ist klar, dass diese Zeit sehr herausfordernd und kräfteraubend war. Daher kommen wir dem Wunsch von unserem sehr verdienten Trainer nach einer einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses nach."
Müller versicherte zugleich, dass man in den vergangenen Wochen "bereits intensiv daran gearbeitet" habe, einen möglichen Nachfolger zu finden. Angesichts der anstehenden Aufgaben - Meisterschaftsbeginn am 23. Juli, Europa-League-Qualifikation ab 28. Juli - soll eine Entscheidung "zeitnah" fallen, hieß es vonseiten des Vereins. Für Donnerstag hat man bereits einen Medientermin angesetzt.