Andreas Herzog hat sich ausführlich über Canadi und Rapid geäußert.
Er soll einer der Kandidaten für den künftigen Trainerjob bei Rapid sein - klar, an Andreas Herzog führt bei offenen Rapid-Jobs kein Weg vorbei. Die Rapid-Fans würden sich mehrheitlich über die ehemalige Legende freuen. Tenor: endlich mal wieder ein echter Rapidler! Im Interview mit bwin spricht Herzog über Canadi und analysiert die Entwicklung bei Rapid.
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Die Saison hätte verheißungsvoll begonnen, den Knackpunkt sieht Herzog im ersten verlorenen Derby gegen die Austria. Herzog erinnert sich: "Der Knackpunkt war dann das Derby gegen die Austria. Das Spiel war ein Riesenpech, ein seltsamer Elfmeter für die Austria, dann eine hundertprozentige Ausgleichsmöglichkeit und, anstatt dass der Kapitän Stefan Schwab den Ausgleich gemacht hat, bricht er sich den Knöchel. Dazu kamen dann die Verletzungen von Schobesberger, Mocinic, Traustason und Hofmann. Das hat eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die nicht mehr aufzuhalten war."
Über Damir Canadi äußert sich Herzog vorsichtig. Die Gerüchte über das zerrüttete Verhältnis zwischen Canadi und Mannschaft kennt allerdings auch der ehemalige Bremen-Star: "Von außen ist das immer sehr schwierig zu beurteilen. Wäre ich ein Spieler gewesen, der das alles mitgekriegt hat, könnte ich mir eine Meinung bilden. Canadi hat die Mannschaft in einer sehr unangenehmen Situation übernommen. Die ersten Spiele waren gleich gegen Genk und Salzburg. Hätte er da Erfolg gehabt, wäre es sicher nach außen und auch innerhalb der Mannschaft leichter gewesen. Das ist nicht passiert, es gab überhaupt keinen positiven Trainereffekt und der Negativtrend hat sich fortgesetzt. Von dem hat man sich ja bis jetzt nicht erholt."
Verwunderlich für viele Beobachter war, dass Canadi zwar viel probiert, aber kaum etwas erreicht habe. Und dass, obwohl dem 47-Jährigen ein hohes taktisches Know-how zugeschrieben wurde. Herzog dazu: "Fakt ist, dass manche Vorgaben eines Trainers, der strikte Regeln aufzieht, nicht bei jedem Spieler gleich gut ankommen. Es ist für einen Trainer schwierig, wenn du permanent nur Negativerlebnisse erfährst. Anfangs hat er sich noch vor die Mannschaft gestellt und dann hat er einmal seiner Frustration freien Lauf gelassen, was die ganze Situation eher schlimmer als besser gemacht hat."