Krankl-Kolumne
Extrem unglücklich für Rapid
31.05.2019Hans Krankl nach dem Play-off-Hinspiel: Was war das gestern für ein Match?
Die erste Halbzeit langweilig, fad. Keine Chance bei Rapid, bei Sturm noch weniger. Die Nervosität war bei beiden Mannschaften spürbar.
Nach der Pause fing Rapid sehr gut an, erzeugte Druck und ging mit einem wunderschönen Tor in Führung. Eine Superaktion vom kleinen Murg: Auf der Seite durchgegangen, herrliche Flanke auf Schwab, der das 1:0 besorgte. Alles schien für die Grün-Weißen zu laufen. Fast hätte Badji auf 2:0 gestellt. Doch dann kam alles anders. Kurz hat Rapid nicht aufgepasst. Der junge Greiml attackierte Kiteishvili, der clever reinging. Klarer Elfmeter -1:1.
Mit dem 1:1 wurde alles auf Kopf gestellt
Alles war auf den Kopf gestellt. Durch das Auswärtstor durfte sich Sturm bereits als heimlicher Sieger fühlen. Aber mit dem 1:2 schaut es für Rapid natürlich ganz schlecht aus. Dabei war das Eigentor durch Greiml, für den verletzten Sonnleitner eingewechselt, einfach Pech. Der Bursche kann einem leidtun, was für ein unglückliches Debüt! So ist Fußball!
Die Ausgangsposition vor dem Rückspiel ist jetzt denkbar schlecht für Rapid. Alle Trümpfe sind jetzt bei Sturm. Verloren ist die Gschicht für Rapid noch nicht. Jetzt muss aber ein kleines Wunder her.Rapid muss heute gewinnen. Alles andere ist für mich kein Thema. Die Grün-Weißen spielen zu Hause, sind klarer Favorit. Ich erwarte, dass man von der ersten Sekunde an dominant auftritt und zeigt, dass es nur einen Sieger geben kann. Die Rapid-Kicker sind nach der Rotation zuletzt gegen Altach ausgeruht. Jetzt müssen sie vor dem Urlaub noch einmal alle Kräfte mobilisieren und für Verein, die Fans, aber vor allem für sich selber diesen Europacup-Platz erreichen. Das wäre ein versöhnliches Ende einer doch mehr als enttäuschenden Saison.
Rapid muss von Start weg dominant agieren
Aber: Mattersburg darf man heute mit Sicherheit nicht unterschätzen. Die Burgenländer haben eine solide Saison gespielt, sich diese Chance auf Europa hart erarbeitet. Die bisherigen Saisonduelle haben gezeigt, dass sie Rapid wehtun können. Das ist eine körperlich sehr robuste Mannschaft, die dank ihrer Disziplin vielen Gegnern wehtun kann. Auch Rapid.
Mit meinem grünweißen Optimismus gehe ich aber davon aus, dass sich Rapid durchsetzt. Dann haben wir ein packendes Finale gegen Sturm. Das wäre voller Brisanz.