Bei Rapid brennt der Hut. Nach dem 1:1 gegen Altach ist der Geduldsfaden der Fans gerissen.
Nach den enttäuschenden letzten Wochen machten die Rapid-Fans ihrem Ärger schon vor Anpfiff Luft. „Der Block West ruft seine Leistung ab, ob auswärts oder heim, eure Auftritte in der Provinz dagegen sind zum Speib’n! Durch Kampf und Zusammenhalt wird jeder Gegner g’wetzt. Reißt’s euch den Orsch auf – und zwar jetzt!“, war auf dem Banner der Fankurve zu lesen. Auf die richtige Antwort der Mannschaft warteten sie allerdings vergeblich. Auch gegen Altach lieferten die Grün-Weißen eine schwache Vorstellung ab, liegen nach dem 1:1 bereits elf Punkte hinter Platz eins.
Pfiffe
Spätestens jetzt ist der Geduldsfaden auch bei den Fans gerissen. Schon nach 20 Minuten gab es erste Pfiffe, nach Schlusspfiff verweigerte der „Block West“ die Verabschiedung von den Spielern. „Dass die Fans enttäuscht sind, ist klar“, meint Sportboss Andreas Müller. „Mit der Situation können wir alle nicht zufrieden sein.“ Youngster Louis Schaub sieht das anders: „Wenn die Zuschauer schon nach 20 Minuten pfeifen, ist das nicht hilfreich.“ Fakt ist: Bei Rapid rumort es gewaltig. Am Sonntag gegen die Austria ist man gezwungen, die Liga-Misere zu beenden. Verliert man auch das Duell mit dem Erzrivalen ist Feuer am Dach. Spätestens dann.
11 Punkte Rückstand - Titel in weiter Ferne
Aussprachen, Brandreden und Krisensitzungen in der Länderspielpause haben nichts gebracht. „Das war viel zu wenig“, weiß Kapitän Schwab. Nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Liga-Spielen droht der Absturz ins Mittelmaß. Der 33. Titel rückt bei schon elf Punkten Rückstand auf Sturm in weite Ferne. Coach Mike Büskens, der geholt wurde, um die erste Meisterschaft seit 2008 nach Hütteldorf zu holen, ist angezählt, bleibt noch ruhig: „Wir hauen jetzt nicht alles in Schutt und Asche.“ Das Derby am Sonntag könnte aber schon zu seinem Schicksalsspiel werden.